Vielen Bürgern reicht's: "Clemens macht, was er will und die Politik winkt es durch"

Kreis Gütersloh. Der Kreis Gütersloh hat zwar den erneuten Lockdown mittlerweile wieder verlassen - die Wut auf Tönnies und die Politik hat deshalb bei vielen aber noch lange nicht abgenommen. Noch immer erreichen die NW Redaktion täglich Zuschriften, in denen Leser ihre Kritik, Wut und Enttäuschung äußern. Zwei Frauen werden besonders deutlich. Sabine Sagemüller aus Gütersloh: "Jeden Tag wurden dort 500 LKWs mit 30.000 Schweinen angeliefert. Die Tiere mussten vorher gefüttert werden; viel zu viel Gülle fällt an. Aber wohin damit. Das Grundwasser wird verunreinigt und die Firma Tönnies verbraucht so viel Wasser wie ganz Rheda-Wiedenbrück. Die Kapazität des Schlachtens (erzeugt Gewalt) wurde von 24.000 auf 30.000 einfach so durchgewunken. 10.000 Schweine pro Woche mehr im Mai (Corona)? Kein Problem. LKW-Fahrer in Quarantäne fahren weiter? Kein Problem. Menschen und Tiere werden ausgebeutet? Kein Problem. Schweine-Clemens macht was er will und die Politiker winken alles durch. Niemand kann ihn stoppen. Doch. Wir Verbraucher können das Fleisch und die Wurst in den Theken liegenlassen. Es wird deswegen niemand verhungern. Und am 13. September sind Kommunalwahlen! Auch der Landrat wird neu gewählt! Die Dame, die das Video bei &bdquo;T." gedreht hat und Frau Inge Bultschnieder schlage ich für das Bundesverdienstkreuz vor! Liebe Gütersloher: Lasst nicht nach im &bdquo;Kampf" gegen die ja so mächtige Fleischindustrie. Jeder kann etwas bewegen Schließlich müssen wir seit 14 Tagen das ausbaden, was uns der Schweinehirte eingebrockt hat." Birgit Rethage aus Gütersloh: "Diese Fleischfabrik, mitten in Gütersloh, die weder vor Mensch noch vor Tier Respekt hat. Dieser Ort des Grauens, wo das Leid, die Armut, die vielen Abhängigkeiten und die stetige Angst der Menschen ausgenutzt wird, um sich diese gefügig zu machen. Menschen, die die Sprache und die Mentalität der Deutschen nicht kennen, die nach Gütersloh kommen, um genau den Job zu machen, den kein Gütersloher machen möchte. Dankbarkeit - in dem Fall Fehlanzeige! Im Gegenteil, sie werden hier, unter unseren Augen, systematisch physisch und psychisch ausgebeutet. Wer nicht funktioniert, wer nicht pariert, wird ausgetauscht, und das alles passiert genau unter uns. Das muss aufhören! Die Politik hält jahrelang die Hand über Tönnies, es geht ja schließlich um einen &bdquo;ehrenwerten" Bürger der Stadt Rheda Wiedenbrück und es geht um Geld-viel Geld und um Macht. Aber warum schützt keiner (oder ganz wenige) diese Menschen, die tagtäglich unter schwierigsten Bedingungen leben und arbeiten müssen? Warum halten alle still? Wenn man Corona etwas Positives abgewinnen kann, dann, dass vieleGütersloher aufgewacht sind, dass sie ihre Stimme, den Menschen geben, die hierunter uns keine haben. Die hier unter uns, seit Jahren leben, ohne Lobby, ohneZugang zu Bildung, Kultur oder die Möglichkeit der Integration, die in einerArt Schattenwelt leben, ohne Rechte, ohne Schutz. Wir müssen uns nicht schämen GT am Auto zu haben, aber wir müssen uns schämen,dass diese modere Sklaverei hier mitten unter uns statt gefunden hat. Das mussaufhören!Die vorläufigen Testergebnisse der GT Bevölkerung zeigen uns ganz deutlich inwelcher Parallelwelt Werksarbeiter leben, sie spielen in unserer &bdquo;heilen" Weltkeine Rolle. Natürlich haben wir Mitleid, aber in der Nachbarschaft möchte siedann doch keiner haben, ein wenig heuchlerisch, oder?Wen wundert es da noch, dass man Tönnies Mitarbeiter im Lidl nur mit Toast undWodka sieht - ist billig, macht schnell satt und lässt vergessen! Manchmal frage ich mich, wie die Menschen aus Rumänien und anderen Ländern unssehen, und dann schäme ich mich wieder.Aber wir sind doch alle Menschen, alle Gütersloher und WIR sind nicht Tönnies.Solidarität und Menschlichkeit sind jetzt gefragt um positive Zeichen zusetzen, und dann klappt das auch wieder mit einem GT am Auto im Urlaub!"

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