Gütersloh. Das nennt man wahrlich eine Blitzreaktion. Nach dem von Bundeskanzlerin Angela Merkel vergangenen Donnerstag verkündeten Verbot von Großveranstaltungen bis 31. August schien es in diesem Jahr kein Mittelalterfest „Anno 1280" auf dem Rittergut Kruse geben zu können.
Jetzt ziehen vom 11. bis 13. September doch Händler, Handwerker, Heerlager, Ritter, Drachen und Sagengestalten zum zwölften Mal ins gelobte Annoland ein. Innerhalb von drei Tagen hat Ausrichter und Organisator Nobby Morkes das ursprünglich vom 20. bis 24. Mai geplante Fest in den September verlegt.
Jedes Jahr 20.000 Besucher
Zu Wochenbeginn wurde der neue Termin des von vier auf drei Tage verkürzten Mittelalterspektakulums von Morkes verkündet. Mit jährlich rund 20.000 Besuchern gehört „Anno 1280" zu den publikumsträchtigsten Veranstaltungen des Jahres.
Mit der Verlegung in den Herbst reagiert der Anno-Events-Geschäftsführer zum einen auf „unglaublich viele Verlegungsbitten aus der Mittelalterszene, von unseren Freunden und Anhängern." Zum anderen spüre er allerorten ein Lechzen nach sozialen Kontakten und Normalität.
Nobby Morkes: „Zum Leben gehören Kultur und Freizeitaktivitäten. Die Menschen brauchen auch Freizeit und Spaß. Das wollen wir ihnen nach der für uns alle entbehrungsreichen Zeit wieder geben." Obwohl der Termin Mitte September „aufgrund der meist guten Wetterlage für uns optimal ist", werde das zwölfte Fest des Grafen „nicht die Größenordnung der Vorjahre haben".
Mit dem feuerspuckenden Drachen Fangdorn, den Auftritten des Elfen Herrn Blüterich und Reiterspielen sind nach dem Organisations-Neustart binnen kürzester Zeit immerhin schon drei Attraktionen fix. Weitere sollen folgen.