Gütersloh

Diskussion über die passende Lösung bei Reinigung der Schulen

Die Politiker sind unterschiedlicher Auffassung, wie man den Missständen langfristig begegnen will. Bis Februar soll eine umfassende Evaluation vorgenommen werden.

Die Reinigung der Schulen beschäftigte abermals die Gütersloher Politiker. | © Raimund Vornbäumen

14.12.2019 | 14.12.2019, 11:00

Gütersloh. Kurz vor der Notschließung der Heidewaldschule vor einem Monat rückten die Gebäudereiniger dann doch noch an. „Das war ein Hilfeschrei“, erklärte Schulleiterin Miriam Henze damals den Brief, in dem sie die Eltern über die Schließung der Schule informierte, falls nicht sofort geputzt würde – zwei Tage lang war der Service zuvor ausgefallen. Auch die Toiletten waren in einer Zeit von Magen-Darm-Infekten von dem Ausfall betroffen. Ein besonders krasser Fall, der hohe Wellen schlug und im Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Immobilienwesen jetzt in zwei Anträgen Niederschlag fand.

BfGT, Linke und SPD forderten gemeinsam, die Reinigungssituation zu evaluieren, die k.w.-Vermerke (künftig wegfallend) hinter 14,2 Stellen für Reinigungskräfte im städtischen Stellenplan zu streichen sowie zunächst zehn neue Stellen in dem Fachbereich zu gründen und mit einem Sperrvermerk zu versehen. Der Sperrvermerk könne bei entsprechenden Ergebnissen nach der Evaluation entfernt werden. Zudem sollen zwei Springer-Hausmeisterstellen gegründet werden, die seit 2015 vorgesehen sind.

"Die Geduld der Schulen ist am Ende", sagt Susanne Kohlmeyer

Die CDU-Fraktion hatte ebenfalls einen Antrag vorbereitet, allerdings ohne Forderung nach städtischem Personal. Stattdessen legte sie den Akzent auf mehr Vertragssicherheit mit Fremdfirmen.

In der Diskussion blieben die Parteien bei ihren Positionen, so dass am Ende nur beschlossen wurde, die Situation zunächst noch einmal zu prüfen. Bis Februar 2020 soll eine umfassende Evaluation an den städtischen Schulen und Kindertagesstätten vorgenommen werden.

„Die Geduld der Schulen ist am Ende. Wir haben den Bogen eindeutig überspannt“, hatte Susanne Kohlmeyer (SPD) in der Antragsbegründung betont. Sie wünsche sich, dass die Eigenreinigung sukzessive wieder eingerichtet wird. Nobby Morkes (BfGT) sah das ähnlich: „Unter Sparzwängen wurden Entscheidungen getroffen, die nicht richtig waren. Viele Versprechen wurden nicht eingehalten. Jetzt ist der Druck in den Schulen und Kitas immens.“ CDU und Grüne wollen den Bedarf jedoch erst genau analysieren. Birgit Niemann-Hollatz (Grüne): „Wir möchten einen Schritt nach dem anderen machen und erst nach der Evaluation über Stellen sprechen.“