Gütersloh. Anhaltende Trockenheit, pausenlose Hitze, drohende Wasserknappheit: Die sonnigen Sommertage haben in den vergangenen Wochen bereits ihre Schatten geworfen. In vielen Regionen riefen die Kommunen zum sparsamen Umgang mit Wasser auf. In Gütersloh dagegen ist die Versorgungssituation bislang entspannt geblieben.
Am 23. und 24. Juli verzeichnete das heimische Versorgungsunternehmen nach eigenen Angaben bei Temperaturen über 30 Grad Trinkwasserabgaben von 17,6 beziehungsweise 19,5 Millionen Liter. Noch mehr Trinkwasser entnahmen die Gütersloher zwischen dem 24. und 26. Juni mit jeweils mehr als 20 Millionen Liter täglich. „An den heißen Juni-Tagen haben wir sogar den Tagesspitzenwert aus dem vergangenen Jahr überschritten, der bei rund 19,6 Millionen Liter liegt", sagt Mechtild Meier, Leiterin Technik und Erzeugung bei den Stadtwerken, und erinnert an den außergewöhnlich heißen und langandauernden Sommer 2018.
Nasser Winter gewährleistet Trinkwasser-Versorgung
Aber auch damals konnten Meier und ihre Mitarbeiter in den Wasserwerken stets Entwarnung geben, wenn es um das Thema Wasserknappheit ging. „Dass die Versorgung problemlos gewährleistet werden konnte, lag auch an dem nassen Winter des Vorjahres", so Meier. „Der Grundwasserstand war auf einem guten Niveau."
Auch für diesen Sommer sieht Meier aktuell keine Probleme auf die Gütersloher zukommen. Im vergangenen Jahr habe man während der Sommermonate Juli, August und September insgesamt mehr als 1,5 Milliarden Liter Wasser aus dem Grundwasser entnommen. Allein knapp 770 Millionen Liter davon wurden im Wasserwerk Quenhorn – dem größten der drei Wasserwerke der Stadtwerke – an die Oberfläche gefördert.
Brunnen reichen 25 Meter in die Tiefe
45 Kiesschüttungsbrunnen fördern das Wasser in den Gütersloher Gewinnungsgebieten Quenhorn, Nordrheda-Ems und Spexard an die Oberfläche. Die Brunnen der Stadtwerke reichen dabei bis zu 25 Meter in die Tiefe. In Schnellfilter-Anlagen werden aus dem Grundwasser Inhaltsstoffe wie Eisen und Mangan herausgefiltert. Für den Menschen wichtige Mineralien wie Calcium und Magnesium bleiben erhalten.
Die Stadtwerke versorgen über rund 20.000 Hausanschlüsse täglich mehr als 81.000 Menschen im Stadtgebiet mit Trinkwasser. Im Durchschnitt verbraucht jeder Mensch täglich rund 124 Liter.