Kommunalwahl 2025:

Liveticker | News | Ergebnisse

Kommunalwahl 2025:

Liveticker | News | Ergebnisse

Kommunalwahl 2025 in Bielefeld

NW+-Icon
Christiana Bauer ist in Bielefeld die Siegerin des Abends

Die CDU-Kandidatin holt die meisten Stimmen bei der Oberbürgermeister-Wahl. Sie geht in die Stichwahl mit Ingo Nürnberger (SPD). Rekordgewinne für die AfD. Rat wächst von 66 auf 78 Mitglieder.

Handshake nach der Wahl: Christiana Bauer (CDU) und Ingo Nürnberger (SPD) gehen in die Stichwahl. | © Sarah Jonek

Michael Schläger
14.09.2025 | 14.09.2025, 23:25

Bielefeld. Freudentaumel bei der CDU, Ernüchterung bei den Sozialdemokraten. Christiana Bauer (CDU) hat bei der Oberbürgermeisterwahl die meisten Stimmen geholt, kam auf 33 Prozent. Knapp dahinter der SPD-Kandidat Ingo Nürnberger. Er konnte 30,3 Prozent der Stimmen auf sich vereinen.

Da keiner von beiden mehr als 50 Prozent schaffte, müssen sie sich am 28. September einer Stichwahl stellen. Riesen-Gewinne verzeichnete auch der AfD-Kandidat Florian Sander, der 11,2 Prozent und damit das drittbeste Ergebnis unter den insgesamt zehn OB-Bewerbern für sich verbuchen konnte.

Enttäuschend fiel das Ergebnis für den grünen OB-Kandidaten Dominic Hallau aus, der 8,7 Prozent für sich verzeichnen konnte und damit gleich auf mit Onur Ocak (Die Linke) landete, der ebenfalls 8,7 Prozent für seine Partei einfuhr.

Newsletter
Aus Bielefeld
Wöchentliche News direkt aus der Redaktion Bielefeld.

Kommunalwahl 2025 in Bielefeld: Hier finden Sie den Liveticker zum Nachlesen

Florian Sander (AfD) auf Platz 3 bei OB-Wahl

Auch bei der Wahl zum Stadtrat zeichneten sich deutliche Verschiebungen ab. Eigentlich hat der Rat 66 Mitglieder. Weil die CDU aber mehr Direktmandate holte als das Prozentergebnis hergab, gibt es Überhangmandate, wächst der Rat auf 78 Mitglieder.

Die größten Gewinne erzielte die AfD, die ihren Anteil gleich um mehr als elf Prozentpunkte auf 12,2 Prozent steigern konnte. Sie wird künftig mit zehn Fraktionsmitgliedern im Rat vertreten sein. Bislang sind es zwei.

Den größten Stimmenanteil erzielte die Union mit 29,4 Prozent, was einem Plus von 1,7 Prozentpunkten entspricht. Sie wird voraussichtlich 23 Sitze erhalten.

Rot-Grün-Rot büßt Mehrheit ein

Die bisherige rot-grün-rote Rathauskoalition büßte ihre Mehrheit ein. Eine herbe Niederlage mussten die Grünen einstecken, die diesmal 15 Prozent erzielten, gleich 7,4 Prozentpunkte weniger als vor fünf Jahren. Bei ihnen reicht es künftig für zwölf Sitze. Die Sozialdemokraten mussten bei der Ratswahl ebenfalls Verluste hinnehmen, schafften 21,7 Prozent, 3,7 Prozentpunkte weniger als vor fünf Jahren. Damit kommen sie auf 17 Sitze im neuen Stadtrat.Mehr als zehn Prozent bekamen die Linken, ein Plus von 4,1 Prozentpunkten. Ihre Fraktion wird von fünf auf acht Sitze anwachsen.

Vier „Kleine“ im neuen Rat

Die Liberalen, die nach der verlorenen Bundestagswahl mit Verlusten rechnen mussten, kamen am Ende noch recht gut davon. Für sie gab es 4,8 Prozent, zwei Prozentpunkte weniger. Weil es bei Kommunalwahlen keine Fünf-Prozent-Hürde gibt, werden sie den Fraktionsstatus im Rat damit halten können und vier Sitze besetzen.

Alle Infos: Themenseite Kommunalwahl in Bielefeld

Neu in den Rat einziehen werden voraussichtlich das Bündnis Sahra Wagenknecht (ein Sitz) und die proeuropäische Partei Volt (ein Sitz). Wiederum einen Vertreter wird auch die Lokaldemokratie in Bielefeld (LiB) entsenden können. Bei der „Partei“ reicht es künftig nur noch für einen Sitz, sie verliert ihren Status als Ratsgruppe.

Fotostrecke


59 Bilder
Bildergalerie: Die Kommunalwahl 2025 in Bielefeld

Spekulationen über neue Koalitionen

Noch am Wahlabend wurde über künftige Koalitionen spekuliert. Der Rat verfügt über 78 Sitze, 40 Mandate sind für eine Mehrheit erforderlich. Das würde für Schwarz-Rot reichen. Ein links ausgerichtetes Bündnis wäre möglich, wenn sich die Sozialdemokraten, die Grünen und die Linkspartei mit den Lokaldemokraten, der Partei und Volt zusammentäten.

Einer „Jamaika-Koalition“ aus CDU, Grünen und FDP fehlte genau eine Stimme. Die könnte Christiana Bauer beisteuern, sollte sie Rathaus-Chefin werden.

Spannend ging es auch bei den Wahlen für die Bezirksvertretungen zu. Im größten Stadtbezirk Mitte sind mit Grünen, SPD, CDU und Linken gleich vier Parteien nahezu gleich auf und holten jeweils vier Sitze. Im kleinsten Stadtbezirk Gadderbaum büßten die Grünen ihre absolute Mehrheit ein, bleiben aber mit 34,8 Prozent stärkste Kraft. In Brackwede holte die CDU sechs der 15 zu vergebenen Sitze. In Heepen schaffte die AfD mehr als 20 Prozent und wird dort künftig vier Bezirksvertreter stellen.

📱News direkt aufs Smartphone: Hier finden Sie den kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW-Bielefeld