Vom Opel GT zum Original: Bielefelder lebt Oldtimer-Liebe

Bielefeld. Nach seiner Lehre in einer Autowerkstatt war Jost Lindemann weltweit als Servicetechniker unterwegs, hat Schulungen angeboten, Maschinen installiert und sich um die Software von amerikanischen Firmen gekümmert. Jetzt ist der 65-jährige Rentner - und kann sich ganz seinem Hobby widmen. &bdquo;Ich habe 1975 mit meiner Lehre bei Opel Hagemann angefangen“, erzählt der Bielefelder. Das Autohaus schloss 2013 für immer seine Türen - nach 92 Jahren. Damals schwärmte der junge Auszubildende vom Opel GT, dem sportlichen Flitzer mit den Klappscheinwerfern, der 1968 auf den Markt kam. Als &bdquo;Corvette des kleinen Mannes“ ging das Modell in die Geschichte ein. &bdquo;Ich durfte damals noch nicht selber fahren. Erst einmal musste ich meinen Führerschein machen“, erzählt Jost Lindemann. Dann dauerte es noch viele Jahrzehnte, bis sich als stolzer Besitzer in seine erste Corvette C3 Targa Stingray setzen konnte. Vor dreieinhalb Jahren hat er seinen Sportwagen in der Nähe von Hamburg abgeholt. Wie viel ihn der pechschwarze Oldtimer, Baujahr 1973, gekostet hat, will er nicht verraten. Recherchen haben ergeben, dass für gut erhaltene Modelle Preise zwischen 24.000 und 40.000 Euro aufgerufen werden. Jost Lindemann bestätigt dies. Er hat für sein Fahrzeug ein Wertgutachten anfertigen lassen. Mit der Note 3 ist er zufrieden. Gutachter vergeben diese Note für Gebrauchtfahrzeuge, die sich in einem gepflegten Zustand befinden. Sie weisen zwar &bdquo;altersgerechte Gebrauchsspuren auf, sind aber &bdquo;uneingeschränkt fahrbereit und verkehrssicher“. Als gelernter Kfz-Mechaniker wusste der zweifache Vater und dreifache Großvater beim Kauf sofort, worauf er achten muss. Darauf hat der Bielefelder beim Oldtimerkauf geachtet .responsive23-gNzuyh5LBJRzlZ9M-bar-vertical-oldtimer-in-deutschland { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-gNzuyh5LBJRzlZ9M-bar-vertical-oldtimer-in-deutschland { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-gNzuyh5LBJRzlZ9M-bar-vertical-oldtimer-in-deutschland { padding-top: 142.86%; } } Dabei weiß er auch, dass die Tacho-Angaben kaum Aufschluss über die tatsächlich gefahrenen Kilometer geben. Da es sich um ein amerikanisches Modell handelt, werde hier in Meilen gerechnet. &bdquo;Aber die 66.800 Meilen, die bei mir auf dem Tacho stehen, müssen nicht stimmen. Es kann ja sein, dass das Gerät schon einmal ausgetauscht worden ist.“ Klar sei, dass seine Corvette bereits mit dem zweiten Motor ausgestattet sei. Wie viele Vorbesitzer sie hatte, könne er nicht sagen. Vermutlich stamme sie aus Georgia. Was ihn an alten Kult-Autos fasziniert: Während man für aktuelle Fahrzeuge nicht ohne Computer auskomme, könne er an seinem Amerikaner alles selber instand setzen, wie er es vor langer Zeit einmal gelernt habe. Wenn nicht, habe er in Kfz-Meister Carl Jennings den richtigen Ansprechpartner. CJ-Automobilservice in der Meisenstraße gilt als erste Adresse für Oldtimer. Auch interessant: Oldtimer Fans stürmen das Lenkwerk wegen dieser Autos Dabei ist für Jost Lindemann wichtig, dass die Technik gut funktioniert und der Wagen verlässlich ist. Zwar hätten rund 80 Prozent der amerikanischen Fahrzeuge Automatikgetriebe, bei ihm sei aber ein Schaltgetriebe eingebaut. Während die Nachfolgemodelle eine Stoßstange aus Kunststoff hätten, bestehe seine noch aus Chrom. Cabrio-Feeling durch ein besonderes Autodach Das Besondere seien auch die herausnehmbaren Dachhälften bei seinem Coupé. Das sorgt für Cabrio-Feeling. Wichtig sei auch der Gepäckträger auf dem Heck, denn ein Kofferraum sei im Grunde nicht vorhanden, erklärt Lindemann. Ärger um Oldtimer: So wehrt sich ein Bielefelder gegen eine misslungene Reparatur Ein H-Kennzeichen zu erhalten (ab 30 Jahre) sei kein Problem gewesen. Das &bdquo;H“ steht für historisch und weist auf kraftfahrzeugtechnisches Kulturgut hin. Überfordern will der Heeper sein 205 PS-starkes Kraftpaket mit der langen Motorhaube nicht. &bdquo;Ich fahre meistens nicht schneller als 120, außerdem keine weiten Strecken mehr“, sagt er. In einem Umkreis von 50 Kilometern gebe es viele Gelegenheiten, sich mit Gleichgesinnten zu treffen, beispielsweise auf Oldtimertreffen in Enger oder im &bdquo;Mauerwerk“ in Bad Oeynhausen. Unter dem Motto &bdquo;Cars & Cakes“ treffen sich Oldtimerliebhaber dort jeden ersten Donnerstag im Monat. Das nächste Treffen findet am 7. August statt. Vor allem wünscht sich der 65-Jährige eine größere Akzeptanz &bdquo;für alte Spritsäufer“. Zwar erhalte er viel positive Rückmeldung, aber es gebe auch Menschen, die nicht verstehen, dass historische Fahrzeuge erhaltenswert seien. &bdquo;Mein Auto verbraucht zwar 12 bis 16 Liter, dafür bin ich in den vergangenen dreieinhalb Jahren nur 300 bis 400 Kilometer damit gefahren.“ Lesen Sie auch: Legendäre Oldtimer erfreuen Bielefelder Autofans Wer sich Oldtimer und Youngtimer einfach nur anschauen möchte, ohne weite Wege auf sich zu nehmen, ist am Bielefelder Lenkwerk richtig. Hier gibt es monatlich Treffen für Autofans. Als Nächstes findet am 7. September hier ein &bdquo;BMW-Day“ statt. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von LENKWERK Bielefeld (@lenkwerk.bielefeld)

Meistgelesen