Betrugsfalle bei Kleinanzeigen: Bielefelder verliert Geld durch neue Masche

Bielefeld. Wer bei Ebay, Kleinanzeigen und anderen großen Verkaufsportalen unterwegs ist, muss immer mit Kriminellen rechnen, die Käufern wie auch Verkäufern regelmäßig fiese Fallen stellen. So erlebte es jetzt auch ein 34-jähriger Bielefelder, der eigentlich nur sein mobiles Navigationsgerät verkaufen wollte. Wie Polizeisprecherin Hella Christoph mitteilt, überlisteten Betrüger den Bielefelder am Dienstag, 13. November, letztlich mit einer Chatnachricht und professionell kopierten Internetseiten, die dem Kunden den Eindruck vermittelten, die ganze Zeit noch auf dem Kleinanzeigen-Portal tätig zu sein. Was ist passiert? Nachdem der Bielefelder sein Navi bei Kleinanzeigen zum Verkauf reingestellt hatte, schrieb ihn eine unbekannte Person am Dienstagvormittag per Chatnachricht an und forderte ihn auf, seine E-Mail-Adresse preiszugeben. Diese E-Mail-Adresse brauche sie, um die Funktion &bdquo;Direktkauf“ nutzen zu können. &bdquo;Sicher bezahlen“ läuft nicht über Chats und E-Mail-Adressen Das Portal &bdquo;Kleinanzeigen“ bietet tatsächlich unter dem Schlagwort &bdquo;Sicher bezahlen“ einen Direktkauf an, der dem Käuferschutz dient. Adress- und Kontodetails werden beim Portal hinterlegt und nicht dem Käufer vermittelt. Das angewiesene Geld wird 13 Tage zurückgehalten und erst bei Erhalt der Ware überwiesen (kostet Gebühren von 4,5 Prozent). Auch interessant: Identitätsdiebstahl: Betrüger kapern Online-Konto und Mailzugang eines Bielefelders Der Wunsch nach Sicherheit ist auch den Betrügern längst bekannt. Mit verschiedenen Tricks versuchen sie, das eigentlich sichere System zu umgehen: Das beginnt mit der Chatnachricht der vermeintlichen Käuferin und der Forderung nach der E-Mail-Adresse. Denn das Profil der Käuferin sieht harmlos aus, schlechte Bewertungen sind nicht zu finden. Trotzdem ist etwas faul. Denn beim Kleinanzeigen-Direktkauf ist die Weitergabe der E-Mail oder anderer persönlicher Daten (Bankdaten, Telefonnummern) überhaupt nicht vorgesehen. Auch erhält der User die Bestätigung eines Direktkaufs niemals per Chat-Nachricht. Bielefelder überweist unmerklich einen dreistelligen Betrag Nach der Weitergabe seiner E-Mail-Adresse erhielt der Bielefelder umgehend &bdquo;eine Mail, die wie eine echte Mitteilung des Online-Verkaufsportals gestaltet war“, erklärt Hella Christoph. Der Käufer wurde darin aufgefordert, auf den in der Mail beigefügten Link zu klicken, um den Verkauf damit nun abzuschließen. Auf der folgenden Fake-Webseite, die wie eine echte Kleinanzeigen-Seite aufgebaut war, wurde der Verkäufer aufgefordert, zur Einführung der neuen Zahlungsweise einen dreistelligen Betrag als Testüberweisung zu tätigen. Aus dem Archiv: Bielefelder erbeutet 12.000 Euro mit Betrug bei Ebay-Kleinanzeigen Der 34-Jährige gab mit der Eingabe und dem Klick aber nicht die neue Zahlungsmethode frei, sondern bestätigte in Wahrheit die Abbuchung der Summe von seinem Konto. Bielefelder Polizei warnt vor neuer Masche Polizeisprecherin Hella Christoph warnt: &bdquo;Wickeln Sie Zahlungen in Online-Verkaufsportalen möglichst ausschließlich über die offizielle Nachrichtenfunktion ab und öffnen Sie keine externen Links.“ Scheinbar offizielle Nachrichten per E-Mail, SMS oder Messenger sind in den meisten Fällen Betrugsversuche, sagen Experten. Die Maschen variieren und die Täter suchen immer neue Wege: &bdquo;Diese Masche haben wir in Bielefeld noch nicht so oft gesehen“, bestätigt auch die Polizeisprecherin. &bdquo;Aber es gibt bereits Warnungen auf verschiedenen Verbraucherseiten zu der neuen Masche.“ Interessante Links zum Thema: Die Verbraucherzentrale: Betrugsmaschen auf Kleinanzeigenportalen im Internet Warnung auf giga.de: Kleinanzeigen: &bdquo;Direktkauf wurde bestätigt“ – Vorsicht vor solchen Nachrichten! Das BKA warnt: &bdquo;Sicher bezahlen“-Button: Vorsicht vor dieser dreisten Betrugsmasche auf Kleinanzeigen NDR zum Betrug mit QR-Codes: Kleinanzeigen: Verbraucherzentrale warnt vor Quishing-Betrug

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