Bielefelder Baustellengipfel: Diese zwei Punkte stehen jetzt im Fokus

Bielefeld. Am Mittwoch hatten sich alle Beteiligten auf Anfrage der NW noch in Schweigen gehüllt, am Donnerstagvormittag gab es dann eine Mitteilung der Stadt über die Ergebnisse des großen Bielefelder Baustellengipfels. Zwei Kernaspekte seien dabei besprochen worden, die die Situation in der Innenstadt entschärfen sollen. Oberbürgermeister Pit Clausen hatte zu dem Verkehrsgipfel eingeladen. Mit dabei waren am Mittwoch, 11. Juni, Vertreter der Stadt Bielefeld, der Stadtwerke Bielefeld, von Mobiel, der Bielefelder Beteiligungs- und Vermögensgesellschaft, dem Umweltbetrieb der Stadt Bielefeld und von Straßen NRW. Aufgeteilt in Arbeitsgruppen haben die Anwesenden besprochen, wie das Baustellenmanagement verbessert werden könnte. Hintergrund der Gespräche: Die immer wieder aufflammende Kritik an den zahlreichen Baustellen auf Bielefelds Straßen, die auf viele Autofahrer unkoordiniert wirken. Zuletzt hatten die gesperrte Kreuzstraße, die Baustelle unter dem Ostwestfalen-Damm oder auch die Arbeiten an der Schildescher Straße sowie die Wechselwirkungen der einzelnen Baumaßnahmen für große Verkehrsbehinderungen gesorgt. Auch mehrere Langzeitbaustellen trugen dazu bei. Lesen Sie auch: Frust bei Bielefeldern wächst – so will die Stadt jetzt die Baustellen-Planung ändern Gipfelteilnehmer: Zunahme von Baustellen positiv In der Ratsdebatte vor dem Gipfel hatte es bereits deutliche Kritik an der Koordination der Baustellen in Bielefeld gegeben. &bdquo;Das Baustellenmanagement muss dringend professionalisiert werden“, sagte Simon Lange (CDU). Der &bdquo;Dauerstau“ sei für viele Bürger frustrierend und kaum noch zu vermitteln. Ähnliche Töne gab es von der FDP: &bdquo;Wir sind uns einig, das Baustellenmanagement in Bielefeld funktioniert nicht“, sagte Jasmin Wahl-Schwentker. Große Erwartungen wurden nun in den Baustellengipfel gesetzt. Am Mittwoch seien sich die Teilnehmer dort einig gewesen, dass die Zunahme der Baustellen von rund 5.500 pro Jahr auf 8.000 pro Jahr – Tendenz weiter steigend – sehr positiv sei, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Die Baustellen seien ein Zeichen dafür, dass die städtische Infrastruktur in der Stadt Bielefeld modernisiert und ausgebaut wird. Oberbürgermeister Pit Clausen teilt dazu mit: &bdquo;Die Zeiten haben sich gewandelt. Baustellen bedürfen angesichts des hohen Verkehrsaufkommens generell einer anderen, einer größeren Aufmerksamkeit als früher.“ Komme es dann zu einer großen Menge an Baustellen, werde das System auf Dauer über Gebühr gestresst. &bdquo;Gemeinsam setzen wir alles daran, trotz der vielen Baustellen die Situation so weit wie möglich zu entspannen.“ Zum Thema: Wenig zu sehen: Was wird eigentlich auf Bielefelds Ostwestfalendamm gebaut? Die Arbeitsgruppen haben dafür zwei Ansatzpunkte ausgemacht, um die Situation zu verbessern. 1. Die Koordination der Baustellen Die Baustellenkoordination soll betrachtet und bei Bedarf angepasst werden. &bdquo;Verabredet wurde, einzelne große Verkehrsachsen über längere Zeiträume in den Blick zu nehmen und gebietsweise zusammenzufassen, um Transparenz zu schaffen, die Baustellen besser zu koordinieren und durchzuführen und so die Auswirkungen auf den Verkehr im jeweiligen Quartier umfassender beurteilen zu können“, heißt es in der Mitteilung der Stadt. 2. Die Kommunikation der Baustellen Um die Öffentlichkeit gezielt und transparent zu informieren, soll die Baustellenkommunikation intensiviert werden – im Internet, aber auch direkt vor Ort an den Baustellen im Straßenraum. &bdquo;Das städtische Verkehrsdezernat entwickelt nun ein Gesamtkonzept und wird in der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am 1. Juli auf den Prüfauftrag des Rates zum Baustellenmanagement eingehen, der wesentliche Grundlagen für dieses Konzept vorgegeben hat.“ Darüber hinaus werde die weitere Vorgehensweise vorgestellt. Konkreter wird die Stadt zunächst nicht. Auch auf erneute Nachfrage unserer Redaktion beim Presseamt gab es keine Details dazu, wie der Dauerstau in Bielefeld eingedämmt werden soll. &bdquo;Weitere Informationen wird es zum jetzigen Zeitpunkt nicht geben“, sagte eine Sprecherin am Donnerstag. Bielefelder Rat verabschiedet 13-Punkte-Katalog Der Rat der Stadt Bielefeld hatte in seiner jüngsten Sitzung bereits einen 13-Punkte-Katalog verabschiedet, der dabei helfen soll, das Baustellenmanagement zu verbessern. Dieser sollte auch Einfluss auf den Baustellengipfel haben. In diesem waren bereits einige konkrete Ansätze benannt. Daraus geht unter anderem hervor, dass es künftig eine Koordinierungseinheit für das übergreifende Baustellenmanagement geben soll. Außerdem soll die Stadt Bielefeld eine zentrale, digitale Datenbank einrichten, in der sämtliche Infrastrukturprojekte, ob städtisch, privat, durch Versorger, von Land oder Bund, kurz-, mittel- und langfristig erfasst werden. Auch eine &bdquo;Belastungsgrenze“ für Baustellen müsse festgelegt werden. Künstliche Intelligenz (KI) soll eine &bdquo;dynamische Verkehrsführung“ bei Großbaustellen unterstützen. 📱 News direkt aufs Smartphone: Hier finden Sie den kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW-Bielefeld

Meistgelesen