Großes Schweigen nach Baustellengipfel: Bielefelder Staus werden zur Nervenprobe

Bielefeld. Erinnern Sie sich noch an die Corona-Gipfel in der Hochphase der Pandemie? Damals haben fast alle vor den Fernsehern gehockt, um zu erfahren, welche Ergebnisse der Gipfel gebracht hat. Denn das, was dort beschlossen wurde, hatte großen Einfluss auf das Leben der Menschen und wurde von Bundeskanzlerin und Ministerpräsidenten der Länder klar kommuniziert. Es war selten schön, aber wir wussten Bescheid. Nun hat es in dieser Woche in Bielefeld auch einen Gipfel gegeben, an den die Erwartungen hoch waren: den sogenannten Baustellen-Gipfel. Das Ziel war, die Baustellensituation in der Innenstadt zu verbessern. Anders als nach den Corona-Gipfeln fehlt bei dieser Veranstaltung leider jegliche Transparenz, was nun passieren soll. Der Dauerstau in der City ist zu einem echten Problem geworden. Die etwa 8.000 Baustellen, die im Jahr 2025 in Bielefeld geplant sind, tragen einen großen Teil dazu bei. Es mag sein, dass jede einzelne Maßnahme sinnvoll oder sogar notwendig ist. Doch die Behinderungen durch die Wechselwirkungen schaukeln sich auf zu einem Verkehrschaos. Das Zusammenspiel aus den Baustellen auf dem OWD, der Elsa-Brändström-Straße, der Schildescher Straße und der Herforder Straße ist zu einer Nervenprobe geworden. Diese Situation muss die Verwaltung jetzt angehen. Lesen Sie auch: Bielefelder Baustellengipfel – Diese zwei Punkte stehen jetzt im Fokus Die richtigen Leute an einem Tisch Dass es einen Baustellen-Gipfel gibt, ist also der richtige Schritt. Politik und Verwaltung haben auch durch den öffentlichen Druck erkannt, dass die Staulast über das erträgliche Maß hinaus gestiegen ist. Oberbürgermeister Pit Clausen hatte darum alle Beteiligten an einen Tisch gebeten: Vertreter der Stadt Bielefeld, der Stadtwerke Bielefeld, von Mobiel, der Bielefelder Beteiligungs- und Vermögensgesellschaft, dem Umweltbetrieb der Stadt Bielefeld und von Straßen NRW. In dieser Runde, so sollte man meinen, sitzen die richtigen Leute zusammen, um etwas in der festgefahrenen Situation zu bewegen. Und hat der Gipfel nun etwas bewirkt? Genau da liegt das Problem: Das ist nicht bekannt. Unsere Redaktion hat mehrfach versucht, Informationen über den Gipfel zu bekommen, der von großem öffentlichem Interesse ist – ohne Ergebnis. Am Tag danach erreicht uns um die Mittagszeit eine Pressemitteilung der Stadt zu dem Thema mit dem vielsagenden Titel &bdquo;Arbeitsgruppe zum Thema Baustellenmanagement hat getagt“. Unter anderem heißt es weiter: Die Baustellenkoordination soll &bdquo;betrachtet und bei Bedarf angepasst werden“ und &bdquo;die Baustellenkommunikation soll intensiviert werden“. Das städtische Verkehrsdezernat entwickele nun ein Gesamtkonzept. So unkonkret blieb die Stadt leider auch, nachdem die Mitteilung veröffentlicht wurde. &bdquo;Zum jetzigen Zeitpunkt wird es keine weiteren Informationen geben“, hieß es auf Nachfrage unserer Redaktion. Lesen Sie auch: Frust bei Bielefeldern wächst – so will die Stadt jetzt die Baustellen-Planung ändern Bielefelder Baustellen-Gipfel: Keine Details zu Ergebnissen Baustellenkoordination und -kommunikation verbessern – das klingt eher nach einer Vorgabe, mit der man in einen Gipfel hinein geht und nicht wie das Ergebnis einer solchen Elefantenrunde. Im Stadtentwicklungsausschuss am 1. Juli soll die weitere Vorgehensweise vorgestellt werden. Bis dahin wird es wohl keine weiteren Details zum Masterplan für Bielefelder Baustellen geben. Das ist bedauerlich, nachdem die Behörden ja schon erkannt hatten, dass das Thema den Verkehrsteilnehmern unter den Nägeln brennt. Die berechtigten Interessen der Autofahrer, aber auch der Radfahrer, Fußgänger und Anwohner werden einfach ignoriert. Nach den Corona-Gipfeln wusste jeder, was in der nächsten Zeit auf ihn zukommt. In einer Pressekonferenz wurde alles haargenau erklärt. Ganz anders beim Baustellen-Gipfel: Die Verwaltung hüllt sich in Schweigen. Hier wurde eine echte Chance verpasst, den Bielefeldern zu zeigen, dass jetzt etwas auf den Straßen passiert. 📱 News direkt aufs Smartphone: Hier finden Sie den kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW-Bielefeld

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