Europaweit ausgeschriebener Wettbewerb: Bielefelds „Grüne Kammerratsheide“ soll grüner werden

Bielefeld. Die ersten Planungen sind schon fast fünf Jahre alt, jetzt soll ein für Baumheide zentrales Stadtentwicklungsprojekt richtig Fahrt aufnehmen: Geht es nach den Plänen der Stadt Bielefeld, soll bereits Mitte Juli der europaweite Planungswettbewerb &bdquo;Grüne Kammerratsheide“ ausgeschrieben werden. Dessen Ziel ist es, für die westliche Grünspange zwischen dem Gewerbegebiet Kammerratsheide und der Wohnbebauung in Baumheide ein schlüssiges Konzept für Stadtentwicklung und Landschaftsarchitektur zu finden. Der Schwerpunkt soll auf mehr Grün, bessere Wege und neue Orte für Begegnung und Bewegung. Der etwa 36 Hektar große Wettbewerbsbereich erstreckt sich über den Grünzug zwischen der Herforder Straße im Norden, der Straße Am Wellbach im Osten und der Eckendorfer Straße im Süden. Das Gebiet gilt bislang als zerschnitten und schwer zugänglich – mit isolierten Flächen wie der Motorradrennstrecke Leineweberring, brachliegenden Gärtnereien und einem Wohnmobilstellplatz, der die Freiraumverbindung unterbricht. Künftig soll hier ein durchgängiger, ökologisch aufgewerteter und nutzungsreicher Freiraum entstehen. Der Stadt geht es dabei nicht nur um Gestaltung, sondern um ein funktionierendes Gesamtkonzept. Gefragt sind Lösungen, die neue Wegeverbindungen schaffen, bestehende Strukturen aufwerten und sozial wie klimatisch nachhaltig sind. So sollen etwa Sport-, Freizeit- und Erholungsangebote entstehen, aber auch Gemeinschaftsgärten und Plätze zum Verweilen. Bürgerbeteiligung als Fundament Bereits in der zweiten Jahreshälfte 2024 wurden Anwohner, Vereine, Jugendliche und Eigentümer von Freiflächen in den Planungsprozess einbezogen. Bei Spaziergängen, einem Planungsatelier und weiteren Beteiligungsformaten wurden Ideen gesammelt und Themen priorisiert. Diese fließen nun direkt in die Aufgabenstellung für den Wettbewerb ein. Insgesamt sollen 15 &bdquo;Planungsbüros der Disziplinen Stadtplanung und Landschaftsarchitektur“ teilnehmen – fünf davon werden gesetzt, zehn weitere per anonymem Losverfahren bestimmt. Sollten die städtischen Gremien zustimmen, beginnt die Bearbeitungszeit voraussichtlich im Juli. Die Büros haben dann zwölf Wochen Zeit, um ihre Entwürfe zu erarbeiten. Zwei sogenannte Lupenbereiche – die ehemaligen Gärtnereien und der Leineweberring – werden dabei vertieft behandelt. Eine Fachjury aus Politik, Verwaltung und externen Experten kürt anschließend den Siegerentwurf. Lesen Sie auch: Leineweberring erwacht aus dem Dornröschenschlaf Das Preisgericht bewertet dabei nicht nur die gestalterische Qualität, sondern auch die Umsetzbarkeit. Der Kostenrahmen für die Umsetzung liegt bei etwa 4,5 Millionen Euro und sollte von den Büros in ihren Entwürfen berücksichtigt werden. Angestrebt wird eine Förderung über das Städtebauförderprogramm mit bis zu 70 Prozent Zuschuss. Neue Verbindungen für einen ganzen Stadtteil Nach Abschluss des Wettbewerbs folgt eine öffentliche Ausstellung der eingereichten Entwürfe. Mit dem Siegerbüro sollen anschließend die konkreten Planungen beginnen – und 2027 könnte es schon mit den ersten Umsetzungen losgehen. Der Wettbewerb wird am Donnerstag, 12. Juni, in der Bezirksvertretung Heepen beraten, ebenfalls thematisiert wird die &bdquo;Grüne Kammeratsheide“ im Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz (25. Juni), der Bezirksvertretung Mitte (26. Juni) und dem Betriebsausschuss Immobilienservicebetrieb (1. Juli). Sollten diese Gremien ihre Empfehlung aussprechen, wird der von der Dortmunder Planungsgesellschaft Scheuvens + Wachten betreute Wettbewerb vom Stadtentwicklungsausschuss am 1. Juli beschlossen. 📱 News direkt aufs Smartphone: Hier finden Sie den kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW-Bielefeld

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