Bielefelder wehren sich erfolglos gegen Straßenumbau: 27 Parkplätze fallen weg

Bielefeld. Nach einer turbulenten Bürgerversammlung und einer chaotisch verlaufenden Sitzung der Bezirksvertretung Gadderbaum ging es am Dienstag im Stadtentwicklungsausschuss des Bielefelder Rates noch einmal um die Bürgereingabe der Anwohner des Johannistals. Sie lehnen den Plan, wie die Straße umgestaltet werden soll, ab. Doch eine Mehrheit bei den Politikern fanden sie nicht. Lesen Sie auch: Chaos, Pannen, wütende Bürger: Bielefelder Verkehrsdebatte läuft völlig aus dem Ruder Ihre Eingabe wurde mit den Stimmen der rot-grün-roten Rathauskoalition abgelehnt, genauso wie der Antrag der CDU. Sie wollte, dass der Umbau der Straße zurückgestellt und in dieser Form nicht weiter verfolgt wird. Außerdem sollte die Verwaltung beauftragt werden, eine neue Variante unter Einbeziehung aller Hinweise der Bürgereingabe zu erarbeiten und anschließend den politischen Gremien vorzulegen. 2025 soll nun mit dem Umbau der Straße begonnen werden. Dabei fallen 27 Parkplätze weg, der Gehweg stadteinwärts wird von 1,30 auf 1,80 Meter verbreitert. Stadtauswärts soll ein 2,50 Meter breiter Geh- und Radweg entstehen. Oberhalb der Kita wird es zwei Kurzzeitparkplätze für den Bring- und Holverkehr geben. Fußgängerampel am Ende des Johannistals soll bleiben Einen kleinen Erfolg konnten die Anwohner noch verbuchen: Ihre Forderung, die Fußgängerampel am unteren Ende des Johannistals zu erhalten und nicht durch einen Zebrastreifen zu ersetzen, soll geprüft werden. Die Überfahrt soll eine Bodenwelle erhalten und damit automatisch für eine Temporeduzierung sorgen. Die Bürger hatten für ihre Eingabe mehr als 309 Unterschriften gesammelt. Diese waren von der Verwaltung mit vollem Namen veröffentlicht worden. Dafür entschuldigte sich Verkehrsdezernent Martin Adamski in der Sitzung am Dienstag noch einmal ausdrücklich bei den anwesenden Anwohnern. Er räumte ein, dass die Beschlusslage für sie eher nicht zufriedenstellend sei: &bdquo;Aber die Maßnahme ist sinnvoll und bringt einen Mehrwert für alle Verkehrsteilnehmer“, zeigte er sich überzeugt. Lesen Sie auch: Radverkehr an Bielefelder Straße: Johannistal-Anwohner befürchten Chaos Ganz anders sah das Simon Lange (CDU). Die getroffene Entscheidung sei geprägt vom Einfluss von Lobbyorganisationen, sagte er und zielte damit auf die Initiative Radentscheid, die ursprünglich eine Fahrradstraße in diesem Bereich des Johannistals gefordert hatte. Er sprach von einem &bdquo;fragwürdigen Umgang“ mit dem Anliegen der Bürgerinnen und Bürger und forderte deshalb, dass die Planung nicht weiterverfolgt werden solle. Geh- und Radweg könne zu einer Gefahrenquelle werden Rainer Seifert (FDP) legte noch einmal ausführlich dar, was aus seiner Sicht gegen die für den Umbau gewählte Variante spreche. Für Fußgänger werde sich die Situation verschlechtern. Vor allem der gemeinsame Geh- und Radweg könne zu einer Gefahrenquelle werden. Umgekehrt böten die parkenden Autos auf der stadteinwärtsführenden Spur so etwas wie eine klare Abgrenzung zur Fahrbahn. Es werde künftig auch an Parkplätze für Pflegedienst oder Handwerker fehlen, sagte Carla Steinkröger (CDU). Lesen Sie auch: Petition gestartet: Anwohner an Bielefelder Straße haben Angst um ihre Kinder Es sei schwierig, auf dem engen Straßenraum allen Verkehrsarten ausreichend Fläche zur Verfügung zu stellen, sagte Dominic Hallau (Grüne). Deshalb habe ein Kompromiss gefunden werden müssen. Dass der auch Nachteile beinhalte, räumte Hallau ein. Bernd Vollmer (Die Linke) sagte, es müsse überlegt werden, wie der Lkw-Verkehr aus dem Johannistal herausgehalten werden könne. Doch wegen fehlender Ausweichrouten wird sich das wohl eher schwierig gestalten. News direkt aufs Smartphone: Hier finden Sie den kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW Bielefeld

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