
Bielefeld. Die Medizinische Fakultät der Universität Bielefeld wächst und gedeiht, nun ist der nächste Schritt gesetzt. Für Baukosten von insgesamt 31 Millionen Euro ist jetzt ein neues Bürogebäude an der Straße „Konsequenz“ hinter dem Hauptgebäude auf dem Campus Süd fertiggestellt worden. Der Komplex mit dem schlichten Namen „R4“ sei nach dem „R2“ der zweite Bau, den die Universität in eigener Regie für die Mediziner hochgezogen und nun abgeschlossen hat.
Ziemlich stolz sind die Verantwortlichen darauf, dass die Bauzeit mit rund anderthalb Jahren „passend im Zeitplan“ lag und die Kosten obendrein zwei Millionen Euro weniger betrugen als ursprünglich geplant. Ein Grund für Pünktlichkeit und Sparsamkeit sei die genutzte Modulbauweise.
„Ich freue mich sehr, dass das Gebäude R4 wie geplant noch in diesem Sommersemester in Betrieb gehen kann“, erklärte Uni-Kanzler Stephan Becker. „Mit der pünktlichen Fertigstellung haben wir einen weiteren wichtigen Meilenstein im Aufbau der notwendigen Gebäudeinfrastruktur für die Medizinische Fakultät OWL erreicht.“
Öko-Beton und Regenwasser für Toiletten

Das R4 ist jetzt vom Bauunternehmen Kleusberg an die Universität übergeben worden. Die nun zur Verfügung stehende Nutzfläche ist mit 3.732 Quadratmetern so groß, dass auch die Uni-Verwaltung einen Teil der Büros nutzen kann – übergangsweise soll zunächst die Fakultät für Biologie mit einziehen.
Eine Besonderheit des Neubaus sei der erreichte „Passivhausstandard“: Das Gebäude R4 erfülle den bisher höchsten energetischen Standard aller Neubauten auf dem Campus. Der Verwaltungsbau sei mit einer Dach- undFassadenbegrünung sowie einer Photovoltaik-Anlage ausgestattet und erfülle auch sonst hohe ökologische Ansprüche. So sei beim Bau auf die Verwendung CO2-reduzierten Betons geachtet worden, für die Spülung der WC-Anlagen werde Regenwasser genutzt.
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Vier weitere Gebäude für die Medizinische Fakultät sind derzeit in der Pipeline: Noch in der Planung befindet sich das Gebäude R8, das der Mitteilung der Universität zufolge als ein weiteres zentrales Forschungsgebäude anstelle des jetzigen Gebäudes der Verhaltensforschung entstehen soll.
Gebäude R5 bekommt Café mit Terrasse
Schon weiter gediehen sind die Gebäude R5, R6 und R7: Das seit Herbst 2022 im Bau befindliche Gebäude R5, das einen großen Teil der Lehrflächen für die Medizinische Fakultät bündeln soll, werde voraussichtlich schon im kommenden Wintersemester genutzt werden können. Es soll „perspektivisch“ mit einem Restaurant und einem Café mit Außengastronomie aufwarten.

Der ebenfalls seit 2022 im Bau befindliche Komplex R6 kann den Plänen zufolge im Sommer 2026 bezogen werden. R6 wird die Anatomie beherbergen – mit Praktikums- und Seminarräumen, Räumlichkeiten für Obduktionen und Sektionen (Prosektur), Präparationen und Histologie (Gewebeuntersuchungen). Seit Frühjahr 2024 wird das R7 errichtet, das künftig gemeinsam von der Fakultät für Biologie und der Medizinischen Fakultät für die Unterbringung von Tieren genutzt werden soll.