
Bielefeld. Die helle Holzkonstruktion steht bereits, das Dach ist schon zur Hälfte dicht: Die neue Freilufthalle auf der Rußheide nimmt konkreten Formen an. Das Herzensprojekt des Stadtsportbundes (SSB) Bielefeld soll im besten Fall im Frühsommer fertig und ab 1. Juli vermietet werden. Dann können die Bielefelderinnen und Bielefelder unabhängig von Wind und Wetter im Freien Sport treiben.
Seit Oktober ist die „Sporthalle light“ im Bau, die Arbeiten liegen voll im Zeitplan. Sie ist eine der ersten in Deutschland, die auf Schraubpfahlfundamente gesetzt worden ist. Große Bohrer hatten dafür im Herbst die nötigen Löcher in die Rußheide gebohrt.
Die Halle kommt ohne feste Wände aus, hat nur eine leichte Dachkonstruktion und eine umlaufende Bande. Dort kann bald Fußball gespielt werden, Basketball, Volleyball und Badminton. Um die drei, direkt an das überbaute Tartanfeld der Rußheide angrenzenden Sprunggruben weiter nutzen zu können, kann die Umgrenzung geöffnet werden.
Funino-Tore für die kleinen Fußballer
Für kleinere Kinder werden in die Bande „Funino“-Tore eingelassen. Funino ist ein zusammengesetzter Begriff aus Spaß (Fun) und Kind (Niño oder Nino). Er bezeichnet eine besondere Spielform, mit der Kinder und Jugendliche ihre fußballerischen Fähigkeiten verbessern können.

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Die Halle hat eine luftige Höhe von sieben Metern, das Spielfeld mit rotem Tartanbelag hat die Abmaße 43 mal 23 Metern. Sie soll grundsätzlich jedermann zur Verfügung stehen. Die Buchung soll online vonstattengehen. Über das Wie ist der Stadtsportbund im engen Austausch mit dem Sportamt. „Es ist aber noch keine Entscheidung über das Buchungssystem oder die Modalitäten gefallen“, sagt Simon Böer, Vorstandsvorsitzender des Stadtsportbundes auf Anfrage. Fest steht aber, dass es kostenfreie und kostenpflichtige Zeiten geben wird.

Sobald das Dach drauf ist, folgt nach Auskunft der Herstellerfirma SMC2 die Elektroausstattung. Der Tartanboden wird ausgebessert und mit einer neuen Sprühbeschichtung versehen. Danach erfolgt die Ausstattung mit Sportgeräten und Funktionalem, wie Taschenablagen, für die Besucher.
Bielefelder Vereine sollen auch von Freilufthalle profitieren
Für den SSB ist die Freilufthalle eine „wunderbare Ergänzung“ zum Sportangebot, das es bereits in Bielefeld gibt, wie Simon Böer betont. Für die Vereine, die oft begrenzte Hallenzeiten haben, biete die Freilufthalle zusätzliche Möglichkeiten, Angebote zu platzieren. Der Bau der Halle kostet rund 850.000 Euro, 500.000 Euro werden aus dem Programm „Moderene Sportstätte 2022“ finanziert. Den Restbetrag übernimmt die Stadt aus den Mitteln der Sportpauschale des Landes.