Bielefelder lagen bewusstlos und verletzt in Brandwohnung

Bielefeld. Ungewöhnlicher Feuerwehr-Einsatz in Bielefeld: Zwei Bewohner einer Mietwohnung liegen bewusstlos in einer Wohnung, in der es gebrannt hat. Niemand hat das Feuer in dem Mehrparteienhaus bemerkt – bis die Bewohnerin endlich selbst aus der Bewusstlosigkeit erwacht und den Notruf wählt. Selbst die Retter sind fassungslos: So einen Einsatz hatten sie auch noch nicht erlebt. Von diesem Geschehen gehen Polizei und Feuerwehr am Montag, 31. März, aus. Kurz nach 13 Uhr ging der Notruf bei der Leitstelle ein. Weil die erste Rückmeldung der verletzten Frau noch sehr diffus war, schickten die Disponenten ein Großaufgebot zu dem Wohnhaus am Remterweg, das gegenüber der Psychiatrie liegt. In einer ersten Rückmeldung war von einer Explosion die Rede, weil in der Wohnung noch ein bewusstloser Mann lag. Doch später revidierte die Feuerwehr ihre Einschätzung. Laut Feuerwehreinsatzleiter Maximilian Rempe hatte es offenbar bereits vor Tagen in der Wohnung gebrannt. Dabei müssen beide Bewohner ohnmächtig geworden sein. Update, Dienstag, 1. April: Wie Kripo Ermittler einen Tag später feststellen konnte, ist die Annahme falsch, dass die beiden Mieter tagelang bewusstlos waren. Vielmehr soll der Brand doch unmittelbar zuvor ausgebrochen sein. Am Montagmittag sei die 47-jährige Mieterin wieder zu Bewusstsein gekommen und konnte die Rettung alarmieren. Nachbarn und Anwohner hatten von dem dramatischen Brand nichts mitbekommen. Als Notarzt und Rettungswagenbesatzung in der Wohnung im ersten Obergeschoss eintrafen, fanden sie einen bewusstlosen Mann (52) vor, der lebensgefährliche Verletzungen aufwies – laut Rempe Brandverletzungen und eine schwere Rauchvergiftung. Seine 47-jährige Mitbewohnerin gilt als schwer verletzt. Beide kamen nach sofortiger Erstversorgung per Rettungswagen ins Krankenhaus. Beide Patienten mit Brandverletzungen Feuerwehreinsatzleiter Maximilian Rempe geht nach Rücksprache mit den Einsatzkräften davon aus, dass beide Bewohner bei Brandausbruch umgehend ohnmächtig wurden und &bdquo;nur durch ganz, ganz viel Glück“ den Brand in der Wohnung überlebt haben. Plädoyers im Bielefelder Nimani-Prozess: Staatsanwalt und Nebenkläger fordern lebenslang Wann genau der Brand ausbrach, sei völlig unklar. Weil die Wohnung im ersten Geschoss von außen nicht einsehbar sei und auch die Nachbarn durch gut gedämmte Türen nichts von dem Feuer mitbekommen haben könnten, blieb die Katastrophe offensichtlich tagelang unbemerkt. Am Montagmittag muss dann die 47-Jährige endlich zu Bewusstsein gekommen sein. Ihr Notruf rettete demnach ihr Leben und möglicherweise auch das ihres Mitbewohners. Eine anfangs gemeldete Explosion in der Wohnung konnte die Feuerwehr später ausschließen. Die Brandexperten gehen davon aus, dass Mobiliar im Wohnzimmer in Brand geraten war. Die Spuren des Brandes waren demnach nicht mehr frisch. Das Feuer war längst wieder aus, der Rauch verzogen, die Brandreste bereits wieder kalt, als die Einsatzkräfte eintrafen. Massenunfall an Verletzten wurde ausgelöst Im Einsatz waren Feuerwehrleute der Berufsfeuerwehr (Hauptwache und Wache Süd) sowie der Löschabteilung Gadderbaum der Freiwilligen Feuerwehr. Weil die ersten Meldungen so unklar waren, hatte die Feuerwehr außerdem den Einsatz als &bdquo;Massenunfall an Verletzten“ (Stufe I) ausgerufen, weswegen der Leitende Notarzt, drei Rettungswagen und zwei Notarzt-Fahrzeuge zur Einsatzstelle gerufen wurden. Im Anschluss an die Rettungsarbeiten begingen die Feuerwehrleute Wohnung für Wohnung des zur Betheler Wohnungswirtschaft gehörenden Mietshauses (zehn Parteien). Die Einsatzkräfte mussten zunächst davon ausgehen, dass giftiger Rauch unbemerkt auch in andere Wohnungen eingedrungen sein könnte. Erste Kontrollen in den direkt umliegenden Wohnungen zeigten aber, dass die Befürchtung bisher unbegründet war. Drei Wohnungen gewaltsam geöffnet Trotzdem drangen die Feuerwehrleute in drei Wohnungen gewaltsam ein, da sie nicht durch Bewohner geöffnet wurden. &bdquo;Wir wollten unbedingt sichergehen, dass sich hier niemand mehr in einer hilflosen Lage befand.“ Wenn ein Feuer unbemerkt bleibt, können Rauch und Glutnester auch unbemerkt in benachbarte Wohnbereiche vordringen. In diesem Fall gab es zum Glück keine Überraschungen mehr. Schwerer Unfall in Bielefeld: E-Scooter-Fahrer bei Rot gefahren Die Wohnungen des betroffenen Wohnhauses gehören zu Bethel. Die Bewohner gelten aber als eigenständig, eine verantwortliche Betreuung der Mieter findet hier nicht statt. Es sei aber davon auszugehen, dass einige Bewohner entweder Patienten oder Ex-Patienten mit teilweise psychiatrischen Einschränkungen sind. Die Befürchtung bei den Einsatzkräften war, dass die Bewohner die Lage im Haus nicht richtig eingeschätzt haben könnten. Die beiden Betroffenen gelten übrigens als normale Mieter, sie werden weder betreut noch sind sie in Bethel in Behandlung. Der Remterweg war auf Höhe der Bethel-Psychiatrie Gilead IV (liegt gegenüber) für die Dauer der Rettungsarbeiten voll gesperrt. Die Straße konnte gegen 14.30 Uhr wieder komplett freigegeben werden. Die Bethel-Buslinie 122 konnte während des Einsatzes den Remterweg nicht weiter passieren. 📱 News direkt aufs Smartphone: Hier finden Sie den kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW-Bielefeld

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