Grundsteuer-Hammer in Bielefeld: Wer jetzt spart und wer draufzahlt

Bielefeld. Mancher hat erfreut auf den Grundsteuerbescheid geschaut, der ihm Anfang Februar ins Haus flatterte. Andere waren schier entsetzt, dass für sie die Abgabe um bis zu 200 Prozent angestiegen ist. Jetzt hat Stadtkämmerer Rainer Kaschel erstmals aufgelistet, für wie viele Haus- und Grundbesitzer es nach der Grundsteuerreform günstiger oder teurer geworden ist. Das Ergebnis: In der Gruppe der Wohngrundstücke ist insgesamt für 28,6 Prozent der Fälle die Grundsteuer im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Vor allem gilt dies für die Mietwohngrundstücke (in 39,9 Prozent der Fälle) und Eigentumswohnungen (44,3 Prozent). In der Spannbreite zwischen einem mickrigen Prozentpunkt plus und einer Verdoppelung lag die neue Grundsteuerberechnung dagegen bei 56 Prozent der Zweifamilienhäuser, bei den Einfamilienhäusern sind es sogar 67,8 Prozent. In der Gruppe der Nicht-Wohngrundstücke, wozu vor allem Geschäftsgrundstücke und gemischt genutzte Grundstücke zählen, ist es insgesamt für 42,6 Prozent der Grundstücke günstiger geworden. Bei den reinen Geschäftsgrundstücken sind es sogar 67,1 Prozent. Bis zu 100 Prozent teurer geworden sind in dieser Gruppe nur 19,3 Prozent der entsprechenden Grundstücke. Grundsteuern in Bielefeld: Hunderte verärgerte Hausbesitzer legen Widerspruch ein Manche sparen, manche zahlen 200 Prozent mehr Eine Sonderrolle nehmen die unbebauten Grundstücke ein. Hier sind nur 17,5 Prozent der Grundstücke günstiger, dagegen sind 70,3 Prozent der Grundstücke um mehr als 100 Prozent teurer geworden, in 47,3 Prozent der Fälle sogar um mehr als 200 Prozent. Das Ergebnis entspreche in der Tendenz den Prognoseberechnungen, die in den Vorjahren vom Amt für Finanzen zu den voraussichtlichen Veränderungen bei den einzelnen Grundstücksarten erstellt worden seien, so Kaschel in seinem Bericht an den Finanzausschuss. Er geht davon aus, dass sich im Einzelnen im Laufe der nächsten Monate noch Veränderungen ergeben werden, weil von den Finanzämtern aufgrund von Einsprüchen oder in Folge von Korrekturen der bisherigen Schätzungen neue Grundsteuerwert- und Messbescheide erlassen werden. Die würden dann abschließend auch zu Berichtigungen der Grundsteuerfestsetzungen durch das Amt für Finanzen führen. Grundsteuer 2025 in Bielefeld: Alles über Hebesatz, Berechnung und Steuermesszahl Insgesamt wurden von der Stadt Bielefeld Bescheide für 108.771 Grundstücke verschickt. 81,7 Millionen Euro pro Jahr nimmt das Rathaus durch die Grundsteuer ein. Diese Summe sollte aufkommensneutral auch nach der Reform verbucht werden. Doch dafür musste der Hebesatz in Bielefeld für die Grundsteuer B (Wohn- und Geschäftsgrundstücke) auf 765 Prozent erhöht werden – 105 Punkte mehr als zuvor. Grundsteuer in Bielefeld: So stark steigt der Hebesatz 2025 .responsive23-oMArI7hjcdXaCcDs-choro-grundsteuer-b-owl-2024-2023 { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-oMArI7hjcdXaCcDs-choro-grundsteuer-b-owl-2024-2023 { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-oMArI7hjcdXaCcDs-choro-grundsteuer-b-owl-2024-2023 { padding-top: 142.86%; } } Das ist der Hintergrund der Grundsteuerreform Dass nun viele mehr zahlen müssen, liegt an der bundesweiten Grundsteuerreform, die auf ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts zurückgeht. Wer ein Haus in 1a-Lage besitzt, soll mehr zahlen als jemand, der eine Immobilie in einer weniger begehrten Gegend sein Eigen nennt. Durch die Reform soll der deutlich gestiegene Wert vieler Grundstücke &bdquo;eingepreist“ werden. Eigentümer von Geschäftsgrundstücken haben von der Reform dagegen meist profitiert, auch weil sich Bielefeld für einen einheitlichen Steuersatz entschieden und die differenzierte Besteuerung ausgeschlagen hatte. Diese hätte die Wohnbebauung gegenüber Geschäftsgrundstücken begünstigt. News direkt aufs Smartphone: Hier finden Sie den kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW Bielefeld

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