Grundsteuer 2025 in Bielefeld: Für Hausbesitzer und Mieter wird’s jetzt teurer

Bielefeld. In Bielefeld soll es nun doch einen einheitlichen Grundsteuerhebesatz geben. Zumindest für die kommenden zwei Jahre. Darauf hat sich die Rathauskoalition aus SPD, Grünen und Linkspartei verständigt. Und auch die CDU als größte Oppositionspartei im Rat will so abstimmen. Den Ausschlag gegeben haben dürfte eine Informationsvorlage, die Oberbürgermeister Pit Clausen (SPD) und Stadtkämmerer Rainer Kaschel (CDU) am Montag kurz vor den entscheidenden Fraktionssitzungen veröffentlicht hatten. Außerdem hatten beide in den Fraktionen massiv für ihre Sicht geworben. Knapp 82 Millionen Euro nimmt die Stadt Bielefeld jedes Jahr über die Grundsteuer ein. 104.000 Immobilien und Grundstücke, sowohl zum Wohnen als auch für Gewerbezwecke genutzt, werden von der Abgabe erfasst. Mehr Geld einnehmen will die Stadt nicht. Aber damit das bisherige Level erreicht wird, muss nach der Grundsteuerreform der Hebesatz angepasst werden. Auf 765 Prozent soll in Bielefeld der Hebesatz für die Grundsteuer B (Wohn- und Geschäftsgrundstücke) im kommenden Jahr erhöht werden – 105 Punkte mehr als bisher. Für Hausbesitzer und Mieter bedeutet das: Wohnen wird in der Regel teurer. Lesen Sie auch: Grundsteuer 2025 in Bielefeld – Alles über Hebesatz, Berechnung und Steuermesszahl Was der differenzierte Hebesatz bedeutet hätte Fallen aktuell in Bielefeld für ein durchschnittliches Einfamilienhaus 464 Euro Grundsteuer an, wären nach der Hebesatzanpassung 693 Euro möglich. Für einzelne Immobilienbesitzer könnte es aber auch günstiger werden. Wer ein Mietshaus besitzt, darf die höhere Grundsteuer auf seine Mieter umlegen. Deren Nebenkosten steigen dann entsprechend. In der Politik war auch mit einem differenzierten Hebesatz geliebäugelt worden. Der galt vielen Politikerinnen und Politikern als sozial gerechter. Er hätte bedeutet, dass für Wohngrundstücke ein geringerer Hebesatz angefallen wäre (623 Punkte) und für Nichtwohngrundstücke eine höherer (1.122 Punkte). Mögliche Mehrzahlungen wären für Hausbesitzer und Mieter deutlich abgefedert worden. Lesen Sie auch: Grundsteuer in Bielefeld steigt auf 765 Prozent – Wohnen wird teurer Doch dagegen hatten der Oberbürgermeister und der Kämmerer erhebliche rechtliche Bedenken angemeldet. Und nicht nur das. Unter die &bdquo;Nichtwohngrundstücke“ wären auch Wohn- und Geschäftshäuser gefallen. Wer in einem solchen Gebäude lebt, hätte am Ende im Verhältnis deutlich mehr anteilige Grundsteuer zahlen müssen als Eigentümer oder Mieter von reinen Wohngebäuden. Oberbürgermeister und Kämmerer überzeugen die Ratsfraktionen Kämmerer und Oberbürgermeister führten weitere Argumente für den einheitlichen Hebesatz ins Feld. Für den Fall, dass die Stadt bei zu erwartenden Klagen unterläge, hätten Rücklagen von 15 Millionen Euro im eh schon auf Kante genähten Haushalt gebildet werden müssen. Und möglicherweise hätte die Stadt auf einmal ganz ohne gültige Grundsteuersatzung und entsprechende Einnahmen dagestanden. Zum Thema: NRW empfiehlt Kommunen neue Hebesätze für die Grundsteuer - Das sind die Vorschläge für OWL Würde der differenzierte Hebesatz vor Gericht durchfallen, müsste die Stadt eine neue Hebesatzregelung schaffen. Rückwirkend wäre dies aber kaum durchsetzbar. Gäbe es dagegen in den kommenden zwei Jahren Rechtssicherheit, lägen erste Urteile vor, könne dann immer noch über einen differenzierten Hebesatz nachgedacht werden. In anderen Kommunen ist man da durchaus risikofreudiger unterwegs. In Herford etwa hat der Rat entgegen der Empfehlung der dortigen Verwaltung für die differenzierte Lösung gestimmt. Auch in Münster und einigen Ruhrgebietsstädten wurde entsprechend votiert. Dort hagelte es Kritik aus der Wirtschaft, die sich benachteiligt fühlt. Bescheide werden im Januar verschickt Wenn im Rat die erwartete Mehrheit für die neue Grundsteuersatzung erreicht wird, werden im Januar die neuen Steuerbescheide verschickt. Erst dann erweist sich für den einzelnen Haushalt oder den einzelnen Betrieb, was exakt auf sie zukommt. News direkt aufs Smartphone: Hier finden Sie den kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW Bielefeld .responsive23-oMArI7hjcdXaCcDs-choro-grundsteuer-b-owl-2024-2023 { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-oMArI7hjcdXaCcDs-choro-grundsteuer-b-owl-2024-2023 { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-oMArI7hjcdXaCcDs-choro-grundsteuer-b-owl-2024-2023 { padding-top: 142.86%; } }

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