Bielefeld. Die Mülltonnen bleiben voll, Wertstoffhöfe geschlossen und der Sperrmüll an der Straße stehen: Die Gewerkschaft Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) hat am Freitag zum Streik aufgerufen, ihre Arbeit von Freitag, 7. Februar, bis Samstag, 8. Februar, niederzulegen. Der Grund ist die Tarifauseinandersetzung zwischen Arbeitgeber, Bund und Kommunen.
Den Streik begründet Verdi mit einer ersten Verhandlungsrunde, die aus Sicht der Gewerkschaft nicht zur gewünschten Einigung geführt hat. „Durch den Streik wollen wir dem Arbeitgeber klarmachen, dass sich die Kolleginnen und Kollegen nicht ohne Angebot abspeisen lassen“, sagt Erik Brandes, Gewerkschaftssekretär von Verdi OWL.
Aktuell sei die Situation im öffentlichen Dienst angespannt. Neben vielen Krankheitsfällen leisten Mitarbeiter dutzende Überstunden. Es müsse „in den nächsten Jahren deutlich mehr in den öffentlichen Dienst investiert werden“, so Brandes.
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Bielefelder Mitarbeiter fordern acht Prozent mehr Lohn
Die Mitarbeiter fordern von ihrem Arbeitgeber neben acht Prozent mehr Gehalt oder 350 Euro, drei zusätzliche Urlaubstage und die freie Entscheidung, mehr Gehalt ausgezahlt zu bekommen oder Gehalt gegen freie Zeit zu tauschen. Ziel sei es auch, den öffentlichen Dienst attraktiver zu machen.
Die zweite Runde der Tarifverhandlungen findet am 17./18. Februar in Potsdam statt.
Aufgrund des Warnstreiks bleiben daher am Freitag und Samstag alle drei Bielefelder Wertstoffhöfe (Mitte, Nord, Süd) geschlossen, teilt die Stadt Bielefeld dazu mit. Auch bei der Müllabfuhr sei mit beträchtlichen Tourausfällen im gesamten Stadtgebiet zu rechnen. Die Bürgerinnen und Bürger sollten dennoch ihre Mülltonnen wie gewohnt an die Straße stellen, für den Fall, dass einzelne Touren doch gefahren werden.
Nachleerung ist fraglich
Die Sperrgutabfuhr wird am Freitag nicht erfolgen. Bürgerinnen und Bürger, die einen Sperrguttermin gebucht haben, werden gebeten, ihren Sperrmüll nicht an die Straße zu stellen. Wenn nicht bereits geschehen, werden neue Termine durch den Kundenservice vereinbart.
Ob und wann eine Nachleerung der Tonnen stattfinden kann, wird in den Folgetagen entschieden und kommuniziert. Der Umweltbetrieb bittet daher darum, von telefonischen und schriftlichen Nachfragen abzusehen.
Da der Warnstreikaufruf den gesamten Umweltbetrieb betrifft, ist damit zu rechnen, dass auch weitere Leistungen nur eingeschränkt erfolgen. Dazu zählen beispielsweise der gesamte Bereich der Stadtreinigung oder die Grünflächenpflege.
Weitere Streiks in Bielefeld nicht ausgeschlossen
Verdi fordert unter anderem in der Tarifrunde von Bund und Kommunen 2025 acht Prozent mehr Lohn, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich und höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten. Die zweite Runde der Tarifverhandlungen findet am 17./18. Februar 2025 in Potsdam statt.