Tarifkonflikt

Streik der Brief- und Paketzusteller in NRW geht weiter – zwei Regionen in OWL betroffen

Wegen des Warnstreiks wird es heute in OWL zu Verzögerungen bei der Zustellung kommen. Die Auswirkungen werden mehrere Tage spürbar sein.

Wegen des Warnstreiks wird es heute in ganz OWL zu Verzögerungen bei der Zustellung von Paketen kommen. | © IMAGO/Michael Gstettenbauer

Bielefeld. Die Beschäftigten der Deutschen Post AG im Geschäft mit Briefen und Paketen fordern mehr Geld: An diesem Donnerstag, 6. Februar 2025, werden wie schon am Mittwoch Beschäftigte in der Zustellung an verschiedenen Standorten landesweit zu Warnstreiks aufgerufen. Das teilt Verdi mit. Die Aufforderung richtet sich auch an sogenannte Verbundzusteller – also Postboten, die sowohl Briefe als auch Pakete ausliefern. Laut Verdi NRW werden andere Standorte bestreikt als am Mittwoch. Es ist bereits der sechste Warnstreik-Tag seit vergangener Woche.

In Ostwestfalen-Lippe sind Mitarbeitende im Gütersloher und Herforder Raum zum Streik aufgerufen. Betroffen sind unter anderem Zustellstützpunkte, die sich beispielsweise in Rietberg, Verl und Lage befinden, wie Verdi-Vertreterin Jutta Sisterhenn mitteilt.

In den vergangenen Tagen wirkten sich die Arbeitsniederlegungen auf einen niedrigen einstelligen Prozentsatz der Sendungsmenge aus – diese Sendungen blieben also vorerst liegen und sollten dann mit einer Verspätung von ein bis zwei Tagen zugestellt werden.

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Am Mittwoch Streik in Bielefeld, Herford und Paderborn

Am Mittwoch wurde in den Regionen Bielefeld, Herford und Paderborn gestreikt. „Es beteiligen sich sehr viele, mehr als wir erwartet haben“, betonte Sisterhenn. Die Mitarbeitenden des Paketzentrums in Herford seien zu 100 Prozent vertreten, der Zulauf sei gut.

„Die Warnstreiks in der Zustellung gehen in die zweite Runde. Nachdem gestern bereits Beschäftigte in NRW in den Streik getreten sind, rücken nun andere Standorte in den Fokus. Es kommt deshalb voraussichtlich auch am heutigen Donnerstag zu Verzögerungen in der Zustellung“, erklärte Thomas Großstück, Landesfachbereichsleiter Postdienste, Speditionen und Logistik NRW.

Am Dienstag Streik in den Briefzentren

Am Dienstag, 4. Februar 2025, hatte die Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten der Briefzentren an ausgewählten Standorten zum Streik aufgerufen. Dazu gehören auch die Beschäftigten des Herforder Verteilzentrums an der Bielefelder Straße, wie die Gewerkschaft mitteilte. Am vergangenen Donnerstag hatten die Beschäftigten im Paketzentrum in Bielefeld ihre Arbeit niedergelegt.

„In der vergangenen Woche haben die Kolleginnen und Kollegen in der Zustellung und in den Paketzentren der Arbeitgeberseite einen starken Streikauftakt beschert“, erklärte Thomas Großstück am Dienstag. „Statt darauf zu beharren, dass die Forderungen nicht finanzierbar sind, sollten die Arbeitgeber lieber genau zuhören. Die Beschäftigten wissen am besten, wie man die Arbeit entlastender und damit auch attraktiver gestalten kann und was faire Bezahlung bedeutet. Damit diese Botschaft auch ankommt, werden wir unsere Warnstreiks auch heute fortsetzen.“

Neue Verhandlungen am 12. und 13. Februar

Verdi fordert ein Entgeltplus von sieben Prozent und drei Extra-Urlaubstage. Wer Verdi-Mitglied ist, soll sogar vier bekommen. Die zusätzliche Freizeit ist nach Darstellung der Gewerkschaft nötig, um die Beschäftigten zu entlasten. Die dritte Verhandlungsrunde ist für den 12. und 13. Februar angesetzt. Dann will die Post ein Angebot vorlegen.

Bereits am Dienstag, 28. Januar, waren rund 200 Zusteller in Bielefeld und im Kreis Paderborn in den Warnstreik getreten.