Ehemalige Stürmerin von Arminia Bielefeld will für die CDU in den Bundestag

Bielefeld. Als es um einen Treffpunkt für das Kandidatinnenporträt geht, muss Katharina Kotulla nicht lange nachdenken. &bdquo;Auf der Hartalm, direkt hinter der Schüco-Arena“, schlägt sie vor. Für das Foto am Torpfosten lehnend klärt die 30-Jährige, die am 23. Februar für die Bielefelder CDU in den Bundestag einziehen will, über ihre Wahl dieses Ortes auf: &bdquo;Auf beiden Plätzen habe ich von der E- bis zur B-Jugend zehn Jahre lang für das Mädchenteam des DSC gespielt und damit quasi meine ganze Jugend hier verbracht“, erinnert sich die Juristin und blickt über den Kunstrasenplatz in Richtung Schüco-Arena. Als Stürmerin habe sie einst gespielt. Und das offenbar recht erfolgreich. &bdquo;Ich war sogar mal Torschützenkönigin meines Teams“, verrät sie auf Nachfrage und lächelt. Lesen Sie auch: Alles zur Bundestagswahl 2025 in Bielefeld Doch das mit dem Fußball sei lange vorbei. Wegen des Abis hatte sie aufgehört und auch den Traum aufgegeben, Fußballprofi zu werden. Und auch das anschließende Studium der Rechtswissenschaft an der Uni Bielefeld brauchte schließlich ihre volle Aufmerksamkeit. So stürmt Kotulla, die in Forst (Lausitz) geboren und in der Senne aufgewachsen ist, nicht mehr auf dem Platz voran, sondern seit einigen Jahren in der Kommunalpolitik. Sie ist Kreisvorsitzende der Jungen Union Bielefeld (die erste Frau in deren Geschichte), stellvertretende Kreisvorsitzende der CDU, mischt im Stadtbezirksvorstand der CDU-Senne mit, gehört außerdem seit 2020 der Bezirksvertretung Senne und auch dem Rat der Stadt an, in den sie im März 2024 für den Wahlkreis Dornberg nachgerückt ist. Etwas bewegen in der Stadt Warum engagiert sie sich politisch? &bdquo;Weil ich irgendwann gemerkt habe, dass ich immer öfter über die Bielefelder Politik gemeckert habe, aber selbst nicht wirklich etwas tue. Das wollte ich ändern und zusammen mit anderen etwas bewegen in der Stadt.“ So habe sie schließlich 2018 den Weg in die JU, die CDU und in die Kommunalpolitik gefunden. &bdquo;Weil ich das christliche Menschenbild der Partei teile, weil mich die Werte der Christdemokraten am meisten angesprochen haben“, sagt sie über ihren Weg als junge Frau in die CDU, in deren Reihen sie sich als &bdquo;mittig bis konservativ verortet“. Sie verstehe sich in der Kommunalpolitik vor allem als Kümmererin, &bdquo;die für die Menschen vor Ort da sein will, den Kontakt zu ihnen sucht und verlässlich hilft, ihre Probleme zu lösen und Politik für die Menschen in der Senne, in Bielefeld zu machen.“ Lesen Sie auch: Diese Juristin ist die neue Bundestagskandidatin der Bielefelder CDU Doch jetzt zieht es sie womöglich weiter, nach Berlin in den Bundestag, &bdquo;weil ich dort im größeren Rahmen noch mehr für die Menschen in meiner Heimat bewegen kann und das gerade auch aus der Perspektive eines jüngeren Menschen gerne machen möchte“. Die CDU hat sie als Direktkandidatin für den Wahlkreis Bielefeld-Werther nominiert. Auf der NRW-Landesliste steht sie zudem auf Platz 25. &bdquo;Aber ich will das Direktmandat holen“, sagt sie selbstbewusst und muss dabei unter anderem gegen so etablierte Abgeordnete wie Wiebke Esdar von der SPD und Britta Haßelmann von den Grünen antreten. Elan, Hartnäckigkeit und Durchsetzungswillen, das wird im Gespräch mit ihr schnell klar, bringt sie ausreichend mit für diese Aufgabe. Und auch starken Rückhalt in ihrer Partei hat sie. Gleich im ersten Wahlgang hat sie sich im November vergangenen Jahres gegen drei männliche CDU-Mitbewerber durchgesetzt – mit 75 Prozent der Stimmen. &bdquo;Ich habe mich sehr über das große Vertrauen gefreut“, sagt sie rückblickend. Sie sei aber auch überrascht gewesen über das klare Ergebnis, räumt Kotulla ein, die sich mit Joggen fit hält und beim Gärtnern in ihrem Gemüsegarten entspannt. Toxischer Cocktail lähmt das Land In ihrer Bewerbungsrede sprach Kotulla damals von einem &bdquo;toxischen Cocktail“, der Deutschland in den vergangenen Jahren in eine schwierige Lage geführt habe. Dazu gehörten eine verfehlte Energiepolitik, eine überbordende Bürokratie und die Einführung eines Bürgergeldes, bei dem Leistung und Gegenleistung aus den Angeln gehoben worden seien. Aus Kotullas Sicht ist auch eine strengere Migrationspolitik erforderlich: &bdquo;Offene Grenzen und ein offener Sozialstaat für alle sind zum Scheitern verurteilt. Wir haben zu lange Toleranz gegenüber Intoleranten walten lassen.“ Lesen Sie auch: Diese Kandidaten dürfen bei der Wahl in Bielefeld antreten – ein Bewerber fällt durch In Berlin würde sie sich gerne besonders in der Wirtschaftspolitik (&bdquo;Unternehmen brauchen wieder Planungssicherheit und weniger Bürokratie“) und der Energiepolitik engagieren, &bdquo;denn Energie muss endlich wieder bezahlbar werden“, sagt die ledige Juristin im Gespräch, die in einer Berliner Kanzlei in ihrem Spezialgebiet, dem Energierecht, arbeitet. Als weitere Schwerpunkte hat sie sich die Themen Generationengerechtigkeit (&bdquo;Wir brauchen mutige Reformen statt weiterer Schulden“), Sicherheits- und Migrationspolitik (&bdquo;Ich stehe für eine handlungsfähige Polizei und eine starke Justiz“) und die Landwirtschaft (&bdquo;Eine starke Landwirtschaft und gesunde Wälder sind die Grundlage für eine lebenswerte Zukunft in Bielefeld, Werther und darüber hinaus“) auf die Fahnen geschrieben. &bdquo;Vor allem auf diesen Feldern möchte ich in Berlin etwas für die Menschen hier in meiner Heimat bewegen“, betont sie und hält viel von der Devise des CDU-Generalsekretärs Carsten Linnemann: &bdquo;Einfach mal machen“. Bundestagswahl 2025 in Bielefeld: Hier finden Sie am Wahlabend alle Ergebnisse &bdquo;Punschtreffen“ in der Garage Doch vorerst gilt es für Kotulla nun, den Winterwahlkampf zu führen, um das Mandat zu erringen. Für diesen hat sie unbezahlten Urlaub genommen. Und setzt dabei auf ihre Erfahrungen aus der Kommunalpolitik, geht zu den Menschen, klingelt an deren Haustüren (&bdquo;ich bin erstaunt über die Offenheit in den Gesprächen“), lädt Bürgerinnen und Bürger zu rund 20 &bdquo;Punschtreffen“ in Garagen in der Nachbarschaft ein (&bdquo;das kommt sehr gut an“), absolviert eine Podiumsdiskussion nach der anderen, ist auf Facebook und Instagram sehr präsent und freut sich, dass ihr Wahlkampfteam so fleißig daran arbeitet, sie in der Stadt bekannt zu machen. Denn als ehemalige Stürmerin weiß sie, dass &bdquo;Angriff in der Politik keine schlechte Eigenschaft ist“, wie sie zum Ende des Gesprächs hoch oben in der Schüco-Arena betont. Und wenn es nicht klappt mit dem Bundestag? &bdquo;Dann geht mein Leben weiter, denn es endet ja nicht mit der Bundestagswahl.“

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