Immer mehr Goldhändler in Bielefeld: Was es beim Verkauf zu beachten gibt

Bielefeld. Der Goldpreis erklimmt seit rund einem Jahr kontinuierlich neue Rekordhöhen: Eine Feinunze liegt aktuell bei rund 2.600 Dollar – vor 30 Jahren waren es gerade einmal 250. Zeiten hoher Goldwerte ziehen traditionell viele Händler an. In großer Zahl eröffnen sie Geschäfte, um Gold anzukaufen oder zu verkaufen. Allein in Bielefeld gibt es mittlerweile 17 solcher Läden, zwei davon erst kürzlich eröffnet. Die Verbraucherzentrale NRW rät jedoch zur Vorsicht: Sie gibt wichtige Tipps, worauf Verbraucher beim Goldverkauf achten sollten und wie sie sich vor Betrug schützen können. Schätze vorab sichten Bei Schmuck wird oft weder die Handwerkskunst noch der emotionale Wert vergütet, sondern meist ausschließlich der materielle Wert. Wer Schmuck oder andere Wertsachen veräußern möchte, sollte vor allem auf Gravuren achten, so die Verbraucherzentrale NRW. Die Ziffern 333, 585 und 750 verweisen auf den Goldanteil in Promille. 333 zeigt an, dass ein Drittel des Gesamtgewichts aus Gold besteht. Bei Barren und Münzen wie dem Krügerrand ist der Goldgehalt festgelegt. Ankaufspreise dafür schwanken tagesaktuell kaum und lassen sich über Vergleichsportale online einsehen. Wer Gold verkaufen will, rechnet zunächst die Größenordnung des reinen Materialwerts aus. Neben der Gravur braucht man dafür das Gewicht – zu ermitteln etwa mit einer Briefwaage – und den aktuellen Goldpreis pro Gramm. Beispiel für ein Schmuckstück mit 15 Gramm Gold am 18. September 2024: Auf der Gravur steht der Wert 585, der Goldkurs liegt für eine Unze bei 2.307,10 Euro. Um den Wert pro Gramm zu ermitteln, teilt man den Preis pro Unze durch 31,1, um den Preis pro Gramm zu ermitteln. Dann lautet die Rechnung: 0,585 (Goldanteil des Schmuckstücks) x 15 (Gewicht des Schmuckstücks) x 74,18 (Preis pro Gramm in Euro) = 650,93 Euro. Lesen Sie auch: Warum der Goldpreis auf ein Allzeithoch klettert Weisen die Schätze keine Gravur auf, können eine Scheideanstalt, örtliche Edelmetallhändler oder Juweliere bei der Wertermittlung helfen. Diese können den Feingehalt an Gold oder anderen Metallen mittels geeigneter Verfahren feststellen. Kunsthändler wie der Bielefelder Thomas Sauerland sind zusätzlich in der Lage, etwa den Sammlerwert eines Stückes einzuschätzen – der unter Umständen höher liegen kann als der reine Materialwert. Vergleichsangebote einholen Vor dem Verkauf lohnt es sich, verschiedene Angebote einzuholen. Wer die Größenordnung des materiellen Werts seines Schmuckstücks kennt, heißt es bei der Verbraucherzentrale, könne auf individuelle Angebote besser reagieren. Fallen beim Internetverkauf Auch per Internet lässt sich Gold verkaufen. Risikobehaftet sei hierbei der Versand zu Aufkaufenden. Denn Pakete seien meist nur bis zu einem bestimmten Wert versichert. &bdquo;Stecken höhere Werte im Paket, können Sie bei Verlust bis auf den versicherten Betrag leer ausgehen. Achten Sie deshalb auf eine ausreichende Versicherungshöhe.“ Lesen Sie auch: Besser als &bdquo;Bares für Rares“: Bielefelder Experte nimmt echte Schätze unter die Lupe Vorsicht Hausbesuch &bdquo;Wer unbekannte Aufkäufer ins Haus lässt, sollte sich der Risiken bewusst sein“, heißt es weiter. So könnten Laien eventuelle Geldgebote nicht kompetent beurteilen. Zu rechnen sei auch mit der Frage, ob noch andere Wertgegenstände vorhanden sind. &bdquo;Seien Sie misstrauisch: Sie könnten ausgespäht werden. Schlimmstenfalls wollen die Besucher nicht nur ein Schnäppchen machen, sondern prüfen, ob sich ein späterer Einbruch lohnt.“ Gutachter Wer größere Mengen an Gold und Schmuck besitze, könne ein professionelles Gutachten zur Wertermittlung erstellen lassen. Nachteil: Der Expertenservice kostet.

Meistgelesen