Bielefeld. Die Zahlen der seltenen Goldmünze „Big Phil“ lassen vermutlich nicht nur Sammlerherzen höherschlagen. Sie ist mit einem Materialwert von 2,7 Millionen Euro und einem Gewicht von 31 Kilogramm ein echter Goldschatz. Nun kommen auch Interessierte in Bielefeld in den Genuss, sich die Münze live anschauen zu können. Beim Edelmetallhändler Pro Aurum, der eine Filiale in der Altstadt eröffnet, gibt es die Gelegenheit.
Die riesige Goldmünze weckt Erinnerungen an eine spektakuläre Tat aus Berlin im Jahr 2017. Der Fall hat damals für großes Aufsehen gesorgt und wird als spektakulärstes Kunstverbrechen der vergangenen Jahre angesehen. Damals wurde die 3,1 Millionen Euro teure Goldmünze „Big Maple Leaf“ im Berliner Bode Museum ausgestellt. Am 27. März 2017 ist es Kriminellen gelungen, die 100 Kilogramm schwere Münze, die sich hinter einer Plexiglaswand befunden haben soll, binnen weniger Minuten zu klauen und mit einem Auto davonzufahren.
Erst zwei Jahre später, im Jahr 2019, konnte die Polizei nach intensiven Ermittlungen mehrere tatverdächtige Personen festnehmen. Die Festgenommenen sollen zur „Remmo-Familie“, einem kriminellen arabischen Familienclan aus Berlin, gehören. Bis heute fehlt von der Münze jede Spur.
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Bewachung rund um die Uhr
Grund genug, die Münze in Bielefeld intensiv zu bewachen. Wie Alexander Köhne, Vertriebsleiter bei Pro Aurum im Gespräch mit der Neuen Westfälischen mitteilt, werde die 31-Kilo-Münze rund um die Uhr durch bewaffnetes Sicherheitspersonal bewacht.
Wie Felix Baehr, Filialleiter von Pro Aurum, berichtet, habe man in Bielefeld ein großes Potenzial gesehen. Zuvor hätten viele Edelmetallinvestoren aus Ostwestfalen-Lippe teils weite Wege bewältigen müssen, um einen vertrauenswürdigen Edelmetallhändler zu erreichen. Durch die neue Filiale von Pro Aurum werde nun eine lokale Anlaufstelle geboten. Er bezeichnet Bielefeld als das wirtschaftliche Zentrum der Region mit einem starken Mittelstand und einer soliden Anlegerstruktur: „Ideale Voraussetzungen für eine erfolgreiche Niederlassung“, teilt der gebürtige Ostwestfale mit.
Doch was ist an Gold so reizend? „Der Hauptgrund, Gold zu kaufen, ist und bleibt die Versicherung des Vermögens“, so Alexander Köhne. Auch in Krisenzeiten sei Gold eine ewige Weltwährung – ob Wirtschaftskrise oder Krieg.

Goldpreis auf historischem Hoch
Aktuell ist der Goldpreis auf einem historischen Hoch. Während man vor einem Jahr noch rund 2.200 US-Dollar für eine Feinunze Gold (etwas mehr als 31 Gramm) auf den Tisch legen musste, sind es, stand 20. März, mehr als 3.000 US-Dollar. Der Kurs ist also um mehr als 30 Prozent gestiegen.
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Ihren Namen verdankt die Mega-Goldmünze den Wiener Philharmonikern, erklärt Pro Aurum. Auf der Vorderseite sei die Orgel im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins und auf der Rückseite seien verschiedene Instrumente zu sehen. Weltweit existiere die Münze nur 15-mal. Sie sei anlässlich des 15-jährigen Jubiläums der Anlagemünze „Wiener Philharmoniker“ von der Münzprägestätte Münze Österreich geprägt worden.
Als die Münze auf den Markt kam, wurde ihr Wert auf nur 100.000 Euro festgelegt, also 2,6 Millionen Euro unter ihrem Materialwert, erklärt Felix Baehr. „Sondermünzen sind im ausgebenden EU-Land – in diesem Fall also in der Republik Österreich – offizielles Zahlungsmittel. Das heißt, man könnte mit dem Big Phil in der Wiener Fußgängerzone für 100.000 Euro shoppen gehen, würde aktuell aber auf 2,6 Millionen Euro verzichten“, so Baehr weiter.
Kunden und Interessierte können sich die Filiale und den goldenen Philharmoniker am Freitag, 21. März von 9 bis 16 Uhr anschauen, heißt es von Pro Aurum. Die Filiale liegt an der Straße Am Bach 1b in Bielefeld.
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