
Bielefeld. Wenn viele berufstätige Eltern aktuell ihre Kinder aus der Kita oder OGS-Betreuung abholen, wird’s draußen schon wieder dunkel. Noch mal entspannt eine Runde auf den Spielplatz: Das fällt in der dunklen Jahreszeit lange Wochen flach. Und das will die Partei Lokaldemokratie in Bielefeld (LiB) jetzt ändern. Sie bringt einen entsprechenden Antrag in die Ratssitzung am Donnerstag ein.
„Wie viele der rund 480 Spiel- und Bolzplätze der Stadt sind (temporär) beleuchtet? Welche aktuellen Planungen gibt es aktuell zu beleuchteten Spiel- und Bolzplätzen?“, will die LiB von der Stadt wissen. „Bielefelds Spielplätze sind in den Sommermonaten beliebte Treffpunkte für Familien“, sagt Initiator Michael Gugat (LiB). „Kinder verbringen dort viele Stunden mit Spielen, während Eltern die gemeinsame Zeit genießen.“ Doch sobald die Tage kürzer werden, ändere sich das Bild: „Im Herbst und Winter bleibt oft nur ein knappes Zeitfenster, bevor die Dämmerung das Spielvergnügen abrupt beendet.“

Entspanntere Atmosphäre für die ganze Familie
Viele Familien in der Stadt – darunter besonders viele berufstätige Eltern – wünschten sich vor allem in den dunklen Monaten nachmittags mehr Flexibilität, um Spielplätze nutzen zu können. „Daher möchten wir prüfen, welche Anlagen künftig mit einer umweltfreundlichen Beleuchtung ausgestattet werden können“, sagt Gugat. Ziel dieser Maßnahme sei es, Kindern auch in der kalten Jahreszeit längere und sicherere Spielzeiten zu ermöglichen. „Pro Stadtteil sollte zumindest ein Spiel- und Bolzplatz zur Verfügung stehen, der von 16 bis 20 Uhr beleuchtet ist“, ergänzt Gugat.
Mit dieser Initiative werde nicht nur die Aufenthaltsqualität gesteigert: Es sorge auch für mehr Sicherheit und eine entspanntere Atmosphäre für die ganze Familie. „Wir fordern zunächst ein Pilotprojekt, um diese Idee in der Praxis zu testen“, sagt Gugat. Der Ansatz: Eine familienfreundliche Beleuchtung, die sowohl die Umwelt schone als auch den Bedürfnissen der Bielefelder Bürgerinnen und Bürger gerecht wird. „So schaffen wir mehr Flexibilität im Alltag und fördern gleichzeitig das soziale Miteinander in unserer Stadt.“
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Im Chat des Stadtelternrates wird die Idee rege, aber auch kontrovers diskutiert: Neben viel Zustimmung gibt es auch kritische Stimmen. Einige Eltern finden „das schwachsinnig – Stromverschwendung“. Stattdessen sollten doch lieber Sporthallen ertüchtigt werden.
„Ich persönlich finde die Idee sehr gut“, sagt hingegen Tim Seidel, Vorsitzender des Stadtelternrats. Er gehe gerne und viel raus und auf den Spielplatz mit seinen Kindern. „Aber wenn ich sie jetzt im Herbst oder Winter nach der Arbeit abhole, ist es monatelang dunkel und da fällt das leider weg“, sagt Seidel.
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