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Jesus in der Zeitkapsel: So ist das Weihnachtsmusical im Bielefelder Spiegelzelt

Musik und Tanz und noch mehr Fantasie sind Trumpf beim Weihnachtsmusical. Am Ende wird es aber auch besinnlich. Ein erster Einblick in das Stück im Ravensberger Park.

Noch geht es ausgelassen zu - aber dann trachtet Herodes dem Neugeborenem nach dem Leben. | © Sarah Jonek

Heimo Stefula
29.11.2024 | 29.11.2024, 16:32

Bielefeld. Als Lukas, der alte Evangelist, seine Schriften verfasste, wusste er nicht, dass knapp 2.000 Jahre später im Bielefelder Spiegelzelt die Inhalte seiner Überlieferungen Grundlage für ein abendfüllendes und unterhaltsames Programm sein könnten. Einiges mehr konnte er nicht vorhersagen. Etwa, dass Phil notorisch keinen Internet-Empfang hatte und er sich statt seiner GPS-App an einem Stern orientieren sollte, dass seine Tochter Gabrielle viel schlauer und empathischer war als er und seine Frau Sophie diese erfolglos mahnte, doch endlich ihr Zimmer aufzuräumen. Aber was bitte hat das mit dem Lukas-Evangelium zu tun? Kommen darin nicht ganz andere Lebewesen vor: Josef, Maria, drei Könige, das Christuskind, Herodes und ein Esel?

„Die Stille Nacht“, frei nach dem Weihnachtsevangelium, zeigt das Spiegelzelt im Ravensberger Park bis kurz vor Heiligabend mit viel Musik, Humor und einem friedvollen Finale. Abgesehen vom Esel kommen alle Protagonisten und noch einige mehr zu Wort. Engel natürlich, Legionäre, Hirten, Caspar, Melchior und Balthasar ... und – welch’ Überraschung – der Weihnachtsmann! Da kann man schon mal durcheinander kommen.

Als sei das Jesuskind kurz nach der Niederkunft in eine Matrix gelangt, in eine Zeitkapsel, irgendwo verortet zwischen „Neo“ und „Marty McFly“. Nur Gabrielle hat diese Zusammenhänge schnell verstanden, später auch Santa Claus: „Die Zeit, mein Lieber, kann man frei gestalten“, sagt er. Zwar öffnet Gabrielle anfangs nicht die Türen für Josef, die hochschwangere Maria und ihren Esel, doch erkannte sie schnell, dass das ein Fehler war. Denn Herodes („Eure Scheußlichkeit, Eure Belanglosigkeit, Eure Gewissenlosigkeit“) hatte Wind davon bekommen, dass ihm jemand den Thron streitig machen würde, jemand, der gerade erst das Licht der Welt erblickt hatte. Also trieb er nicht nur noch mehr Steuern ein, sondern seine Soldaten raus vor die Mauern Bethlehems, um diesen „König der Könige“ zu suchen. Ende der Geschichte – Lukas möge es verzeihen – aber der Rest ist sattsam bekannt.

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Jennifer Siemann als Maria ist bekannt aus der Telenovela „Sturm der Liebe“

„Stille Nacht – das Weihnachtsmusical“ für Groß und Klein geeignet (Empfehlung ab acht Jahren), wartet auf mit einem etwas anderem Krippenspiel, mit einem rappenden Weihnachtsmann, mit Disney-Musical affinen Gesang und mit tanzenden und hoppelnden Osterhasen ... Wie bitte? Noch so eine Zeitschleife!

Immer wieder bunte Tanzeinlagen im Spiegelzelt - die "Stille Nacht" ist gar nicht so still. - © Sarah Jonek
Immer wieder bunte Tanzeinlagen im Spiegelzelt - die "Stille Nacht" ist gar nicht so still. | © Sarah Jonek

All das wird vorgetragen und aufgeführt von gestandenen Schauspielerinnen und Schauspielern nach der Vorlage (Text und Musik) von dem norwegischen Entertainer und Produzenten Espen Nowacki. So dürfte Jennifer Siemann, alias Sophie und Maria, vielen Fernsehzuschauern bekannt sein aus der Telenovela „Sturm der Liebe“ oder Herodes, „Euer Ahnungslosigkeit“, ist noch einigen im Gedächtnis geblieben als Kotzbrocken Kniepekopp (Jens Asche) aus Dickens’ Weihnachtsgeschichte im letzten Jahr im Spiegelzelt, ebenso Patric Dull als Kontorsverwalter, der sich keine Weihnachtsgans leisten konnte.

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Erzählt wird die Geschichte aller Geschichten über den König aller Könige und das mit viel Verve und Ansätzen diesseits der Matrix. Oder, wie es der Weihnachtsmann formuliert: „Fantasie ist wunderbar!“

Im Lukas-Evangelium taucht der Weihnachtsmann nicht auf. - © Sarah Jonek
Im Lukas-Evangelium taucht der Weihnachtsmann nicht auf. | © Sarah Jonek

Die Aufführungstermine für das Weihnachtsmusical im Spiegelzelt können im Internet abgerufen werden. Optional wird ein 3-Gänge-Menü angeboten (Vegane Maronen-Sellerie-Suppe, weihnachtlichem Rinderschmorbraten mit gratinierten Kartoffeln und karamellisierten Honig-Möhren mit Pflaumen-Zimt-Jus und Apfelstrudel im Glas mit Vanilleeis. Für Veganer sind Dinkelcrêpes mit orientalischem Wintergemüse auf Tomaten-Zimt-Sugo im Angebot).

Tickets ab 34,90 Euro sind bei der NW in der Niedernstraße erhältlich sowie online auf www.nw.de/events. Das vorab zu bestellende Menü kostet 41 Euro. Für den spontanen Hunger gibt es vor Ort Currywurst, einen Antipasti-Teller und vieles mehr.

Jahresrückblick „Menschen 2024“ ist weitere Veranstaltung im Spiegelzelt

Die Neue Westfälische lädt erstmals zu einem ganz besonderen Rückblick nach Bielefeld ein. Am 17. Dezember wird ab 19.30 Uhr im Spiegelzelt im Ravensberger Park den Menschen eine Bühne gegeben, die dieses Jahr in OWL geprägt haben.

Gäste wie der Espelkamper ESC-Teilnehmer Isaak Guderian, der Bielefelder Georg Winterling, der beide Hände und Unterschenkel wegen einer Blutvergiftung verloren hat und Polizeipräsidentin Dr. Sandra Müller-Steinhauer blicken auf 2024 zurück.

Eintrittskarten gibt es für 29,50 Euro bei der NW in Bielefeld oder online unter www.nw.de/events.

„Menschen 2024“: Das Wichtigste im Kurzüberblick:

📅 Datum: Dienstag, 17. Dezember, 19.30 Uhr

📍 Adresse: Spiegelzelt im Ravensberger Park in Bielefeld

🎫 Eintritt: 29,50 Euro

🌟 Highlights: Rückblick und Impressionen, prominente Gäste wie Isaak Guderian und Hüseyin Tabak und mehr

Hier gibt es die Tickets für das Event

Wer sich den Abend nicht entgehen lassen will, kann Karten für 29,50 Euro bei der NW in der Niedernstraße erwerben. Diese sind auch online erhältlich.

👉 Hier geht es direkt zum Kartenvorverkauf von www.nw.de/events.