Nachhaltig und klimafreundlich: Bielefelder Architekt baut ungewöhnliche Holzhäuser

Bielefeld. Auf die Plätze, fertig, zusammenzimmern: Sanft hievt der Kranfahrer die haushohe Holzwand vom Stapel, langsam schwebt das Element an die dafür vorgesehene Stelle und senkt sich vorsichtig zu Boden. Kaum ist das Modul perfekt platziert, macht sich der Schwarm an Zimmerleuten, gerüstet mit Bohrmaschinen und Akkuschraubern, Hämmern und Wasserwagen, ans Werk. Das eingespielte Team von Meister Klaus Adriaans aus Herford fixiert die Seitenwand im Fundament, verbindet sie mit dem Nachbarelement, lotet aus, ob alles passt. Und die aus Bayern angelieferten Teile der Firma Aba Holz passen – null Toleranz lautet das Motto der Hersteller der speziellen KHL-Hölzer. Das sogenannte Kreuzlagenholz besitze eine Dicke von 10 Zentimetern, zur klassischen Steinmauer sei das bereits ein enormer Raumgewinn, sagt Leon Funke. Er steht mit den Bauherren Thomas Lampe und Heinrich Schneider auf der Baustelle und verfolgt als Routinier das Fertigen des ersten der vier Rohbauten. Jeder besteht aus 16 Elementen. Während die hohen Spitzdächer dem Komplex einen eigenen Charakter verleihen und den späteren Bewohnern ein luftiges Raumgefühl im Schlafzimmer bescheren, sowie beim Arbeiten auf der Galerie, gibt es die Behaglichkeit im hinteren Würfel des Hauses. Der liegt sogar drei Stufen tiefer. &bdquo;Damit haben wir die Geometrie des Hauses der leichten Hanglage angepasst“, sagt Architekt Thomas Lampe. Das bedeute zwar mehr Aufwand beim Bau, doch es sehe schöner aus und fühle sich besser an. Lärche für die Fassade, Eiche für die Böden An die vier zum Süden ausgerichteten Wohnzimmer mit Flachdächern und großen Glasfronten schließen sich noch Terrassen an samt kleinem Gärtchen. Das Ensemble der vier vertikalen Eigentumswohnungen soll im März bezugsfertig sein. Bis dahin haben eine Frau und sechs Männer auf der Baustelle noch viel zu tun: Am Dienstag bugsierte der Tieflader die ersten 32 Holzelemente in die Sackgasse der Niederbreede, am Donnerstag sollen die anderen beiden Häuser folgen. Der Dachdecker sei für die nächste Woche avisiert und anschließend kämen die schon vorgefertigten Fenster an ihren Platz, dann seien die Häuser dicht für den Winter, sagt Bauleiter Heinrich Schneider. Bevor die Häuser ihre edle Lärchenholz-Fassade bekommen, erhalten sie noch die entsprechende Dämmung: &bdquo;Wir arbeiten mit dem KfW 40 QNG-Standard, das ist das Nachhaltigste, was gegenwärtig gebaut wird“, sagt der Chef der Firma Baulampe Architekten, die schon vergammelte Kotten in funktionale wie smarte Fachwerkhäuser verwandelte, und leere Backsteinfabriken umbaute in lebendige Quartiere. Lesen Sie auch: Sinkende Preise: Trendwende auf dem Bielefelder Immobilienmarkt? .responsive23-3hQ6aaZiR9u15P8V-bar-grouped-vertical-baugenehmigungen-in-bi-2022-23 { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-3hQ6aaZiR9u15P8V-bar-grouped-vertical-baugenehmigungen-in-bi-2022-23 { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-3hQ6aaZiR9u15P8V-bar-grouped-vertical-baugenehmigungen-in-bi-2022-23 { padding-top: 142.86%; } } Bauen im Bestand gehört zwar zu den Faibles des Architekten, wenn es die Substanz aber nicht mehr hergibt, darf auch ein Neubau her, wie in Quelle in Form der Mikrohäuser auf begrenzter Fläche. So besitzt jedes der Eigenheime, mit separaten Haustüren, aber kollektiver Heizung, über rund 70 Quadratmeter Wohnfläche. Damit seien die Möglichkeiten des Bebauungsplans maximal ausgeschöpft, der schon viel nachverdichtet hat, bloß noch nie so konsequent mit Holz. Kalkulation von 4.100 Euro pro Quadratmeter Ein Novum für eine Nische. So zählen primär Singles und Paare zum potenziellen Kundenkreis, und es gebe auch schon Interessenten für die Immobilien, sagt Lampe. Die Baukosten für die eleganten Holzhäuschen am Fuße des Teutos würden bei rund 4.100 Euro pro Quadratmeter liegen. Vor dem Verkauf müsse jedoch alles fertig sein, sagt Lampe, das sei beschlossene Sache.

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