
Bielefeld. Der offene Ganztag (OGS) ist für die Frölenbergschule in Bielefeld-Brackwede nichts Neues. Schon seit 2005 werden den Kindern nach dem Unterricht zusätzliche sportliche, künstlerische und musikalische Angebote unterbreitet. Aber der Platz an der Brackweder Grundschule ist sehr begrenzt. Die OGS-Räume werden vormittags für den Unterricht benötigt, Küche und Mensa sind für die Verpflegung unterdimensioniert. Das soll sich jetzt grundlegend ändern.
Rund 130 von 200 Schülerinnen und Schülern nehmen in diesem Schuljahr am offenen Ganztag teil, der vom Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt (AWO) organisiert wird. Es könnten noch mehr werden, da ab dem Schuljahr 2026/27 an den Grundschulen in Nordrhein-Westfalen der Rechtsanspruch auf ganztägige Förderung für Kinder im Grundschulalter eingeführt wird.
Auf dem engen Grundstück der Frölenbergschule selbst ist kein Erweiterungsbau möglich. Die Bemühungen des städtischen Immobilienservicebetriebes (ISB) von der Herz-Jesu-Gemeinde gegenüber Flächen anzumieten sind ebenso gescheitert wie ein Interessenbekundungsverfahren, in dem Anbieter weitere Standortflächen im Bereich der Grundschule hätten avisieren können.
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Die alte Sporthalle ist in schlechtem Zustand
Somit geriet die bestehende Sporthalle ins Visier. Diese befindet sich nach Aussage des ISB „in einem sehr schlechten energetischen und sanierungsbedürftigen Zustand“. Außerdem ist sie zu klein und lässt statisch auch keine Aufstockung zu. Die Stadt beabsichtigt daher jetzt den großen Wurf: Sie will eine normgerechte Einfeldsporthalle in Verbindung mit einer neuen Mensa und einem groß genug dimensionierten Küchenbereich bauen, um den zukünftigen Bedarf der OGS zu decken.

Die Bezirksvertretung Brackwede hat in ihrer jüngsten Sitzung bereits zugestimmt, die alte Halle abreißen zu lassen und einen zweigeschossigen Neubau zu errichten. Ein Aufzug wird dafür sorgen, dass die Mensa im Obergeschoss barrierefrei zu erreichen ist. Abschließend wird der Schul- und Sportausschuss am 19. November über den ISB-Vorschlag abstimmen.
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Die städtischen Planer rechnen mit Kosten von rund 11,2 Millionen Euro. Das neue Gebäude mit etwa 245 Quadratmetern Nutzfläche wird ein Gründach mitsamt Photovoltaikanlage erhalten. Derzeit wird geprüft, ob mit Fördermitteln für den OGS-Ganztagsausbau gerechnet werden kann.
ISB hofft auf Fertigstellung bis Mitte 2027
Die Baumaßnahme soll im laufenden Betrieb erfolgen, sodass die Fröbelschule in dieser Phase wohl auch mit einem verkleinerten Schulhof vorliebnehmen muss. Auch Anlieger müssen mit Einschränkungen rechnen, da es im Bereich Schulstraße, Mackeben- und Benatzkystraße insgesamt recht eng ist. Der ISB rechnet bei einem zügigen Genehmigungsverfahren mit der Fertigstellung des Erweiterungsbaus bis Mitte 2027.
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