
Bielefeld. Um in den bevorstehenden Wintermonaten ausreichend Schlafplätze für Obdachlose anbieten zu können, richtet die Stadt Bielefeld jetzt eine Unterkunft für 35 Personen im früheren Handwerkerbildungszentrum (HBZ) am Kleiberweg ein. Das hat Sozialdezernent Ingo Nürnberger den Mitgliedern des Sozialausschusses mitgeteilt.
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Die Zahl der Obdachlosen hat sich in Bielefeld in den vergangenen drei Jahre auf mehr als 400 fast verdoppelt, hatte Nürnberger bereits im Frühjahr im Ausschuss berichtet. Die Suche nach einer weiteren größeren Unterkunft gestaltet sich jedoch schwierig. Noch unklar ist, ob das ehemalige Lutherstift an der Kreuzstraße, das im Besitz des Evangelischen Johanneswerks ist, als Obdachlosenunterkunft genutzt werden kann. Dagegen gibt es auch in der Politik Widerstand.
„Da die Akquise geeigneter Liegenschaften bisher erfolglos blieb und gleichzeitig einige Objekte aufgegeben werden mussten, ist zeitnah die Nutzung eines Gebäudeteils des ehemaligen HBZ notwendig“, teilte Nürnberger jetzt mit.
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Die ehemalige Ausbildungsstätte für Handwerker wurde bis März 2023 als Flüchtlingseinrichtung betrieben, Sie ist noch voll ausgestattet und könne umgehend in Betrieb genommen werden. Eine volle Ausnutzung der 35 Schlafplätze werde nicht angestrebt. Für die Einrichtung soll ein Betreiber gesucht werden. Das Vergabeverfahren wurde eingeleitet.
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