Wohnungsmarkt in Bielefeld: So finden Studierende ihr neues Zuhause

Bielefeld. Zum Wintersemester dieses Jahres haben sich rund 4.000 Erstsemester an der Universität Bielefeld eingeschrieben. Für diejenigen, die nicht aus Bielefeld stammen, hieß es zum 7. Oktober also: umziehen. Doch bezahlbaren Wohnraum zu finden ist anscheinend, laut Berichten verschiedener Medienhäuser, in der gesamten Republik ein Problem. Besonders an großen Universitätsstandorten wie Münster oder Köln sind bezahlbare Wohnungen Mangelware. In Münster mussten, laut Berichten des WDR und dem AStA der Universität Münster einige Erstsemester die ersten Tage nach Studienstart in der Turnhalle der Hochschule nächtigen. Wie ist die Situation in Bielefeld? Aussichtslos oder halb so wild? Sandra Stoeppler, Leiterin Marketing und Kommunikation vom Studierendenwerk Bielefeld, klärt auf. Lesen Sie auch: Exklusiver Einblick: Wer jetzt in diesen Bielefelder Neubau einziehen darf, ist ein echter Glückspilz Die Situation sei wie in den vergangenen Jahren auch &bdquo;leicht angespannt“, sagt Stoeppler. Auf der Warteliste für Einzelapartments des Studierendenwerks stünden aktuell rund 850 Menschen, da betrüge die Wartezeit &bdquo;etwa drei bis vier Semester“, gibt sie an. Kann aber auch beruhigen: Wer nach einem Zimmer in einer Wohngemeinschaft (WG) sucht, könne sehr viel schneller fündig werden. &bdquo;Innerhalb weniger Wochen“ seien diese häufig schon einzugsbereit, wie Stoeppler mitteilt. Außerdem ist das Studierendenwerk nicht der einzige Betreiber in der Stadt, der bezahlbaren Wohnraum für Studenten bietet. Andere Vereine und Gesellschaften können ebenfalls eine preiswerte Bleibe bieten. Wer nicht in ein Studentenwohnheim ziehen möchte, kann auch bei privaten Anbietern fündig werden. Bielefelder Studierende sind bereits fündig geworden Lara Hochweller und Thomas Schoer sind beide für ihr Studium nach Bielefeld gezogen, wollten &bdquo;raus aus der Heimat und auf eigenen Beinen stehen“, sagt Hochweller. Hier haben sie beide sehr schnell eine passende Bleibe gefunden. &bdquo;Ich hatte superviel Glück, es ging echt schnell“, sagt Thomas Schoer. Bereits zwei Tage nach der Anmeldung auf einer Website habe er eine Rückmeldung von einer WG bekommen, am darauffolgenden Tag direkt ein Zoom-Casting gehabt und ein paar Tage später, nach einer Besichtigung, auch schon den Vertrag unterschrieben. Lesen Sie auch: Die Studi-WG in Bielefeld: Das sind die Vorteile des Zusammenwohnens Er lebt in einem staatlich geförderten Studentenwohnheim der Bielefelder Gesellschaft für Wohnen und Immobiliendienstleistungen (BGW), in einer Gemeinschaft mit fünf anderen Studierenden. &bdquo;Ich würde das auf jeden Fall noch mal machen“, sagt er. Es gäbe dort &bdquo;eine Community, ein Gemeinschaftsgefühl“, man knüpfe schnell Kontakte, mit irgendjemandem verstehe man sich immer und unternehme auch mal was zusammen, sagt er. 200 Euro zahlt der Student monatlich für seinen Platz und ist allgemein zufrieden mit seiner Wohnsituation. Natürlich laufe nicht immer alles glatt, es gäbe &bdquo;immer mal wieder“ Streitereien oder die Tür klemme, aber alles in allem &bdquo;funktioniert es für 200 Euro ganz gut“, wie er sagt. Bielefelder Studentin findet Inserat auf Uni-Website Lara Hochweller hingegen hat ihre Wohnung bei einem privaten Anbieter gefunden. Sie lebt mit einer anderen Studentin in der Nähe des Nordparks. In der Wohnung hat sie zwei Zimmer ganz für sich und zahlt dafür 350 Euro monatlich. Gefunden hat die 19-Jährige die Wohnung über ein Inserat auf der Website der Universität und den Vermieter &bdquo;direkt angerufen“, sagt sie. Schon am nächsten Tag sei sie für die Besichtigung nach Bielefeld gekommen und konnte direkt den Mietvertrag unterschreiben. Fünf Tage später habe die Studentin, passend zum Start der Ersti-Woche, erste Sachen in die Wohnung bringen können, bevor sie 14 Tage später richtig einzog. Damit hatten sich ihre vorherigen Sorgen, auf dem Campus campen zu müssen, erledigt. Auch ihre Eltern hätten sich große Sorgen ob der Wohnungssituation gemacht. Das spielt jetzt keine Rolle mehr. Lara Hochweller ist in ihrer Wohnung und in Bielefeld angekommen, sie habe sich &bdquo;direkt willkommen gefühlt“, sagt die Studentin. Lesen Sie auch: &bdquo;Haltet euch hier fern“: Fünf Tipps zur Wohnungssuche für Bielefelds Studenten Natürlich werden nicht alle Studierende direkt fündig. &bdquo;Freunde haben bei Leuten aus der Fachschaft auf dem Sofa gepennt, weil sie noch nicht in ihre Wohnung konnten“, sagt die 19-Jährige. Die Situation sei aber nur für ein paar Tage gewesen, weil ihre Wohnung erst zum 1. Oktober einzugsbereit gewesen sei, die Ersti-Woche aber schon Ende September stattgefunden habe. Dennoch sind die Erfahrungen der Erstsemester in Bielefeld zumeist positiv und Lara Hochweller und Thomas Schoer haben aus ihren ganz persönlichen Erfahrungen einige Tipps für andere Studierende abgeleitet: Man solle auf der Website der Universität nach privaten Angeboten suchen und, wenn eine Telefonnummer hinterlegt ist, &bdquo;immer direkt anrufen“, rät Hochweller. Schoer kann außerdem die Website WG-gesucht.de empfehlen. Dort müsse man &bdquo;zwar auch mal 20 WGs anschreiben“, sagt er. Und bekomme auch nicht immer eine Antwort, aber mit &bdquo;ein bisschen Geduld und Nettigkeit“ komme man oft weiter, als man denkt, betont der Student. Ebenso empfiehlt er, sich breit aufzustellen und verschiedene Portale zu nutzen. &bdquo;Plan B bis Z, wäre schon gut“, sagt der 20-Jährige und bei aller Vorbereitung gehöre eben doch immer eine Prise Glück dazu. 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