Unterschiede bei Mietpreisen in OWL: „Internationale Studierende haben oft Probleme“

Bielefeld/Paderborn. 340 Euro soll ein 14 Quadratmeter großes Zimmer in einer Dreier-WG in der Nähe der Bielefelder Altstadt kosten. Verfügbar ist es ab dem 1. April, ausgestattet mit allem, was man in einer Küche braucht, inklusive einer Waschmaschine, zu finden auf einer Vermittlungsplattform. Damit liegt der Zimmerpreis in Bielefeld unter dem bundesweiten Durchschnitt. Das Moses-Mendelssohn Instituts (MMI) hat in Kooperation mit der Vermittlungsplattform wg-gesucht.de ausgewertet, was Studierende in Deutschland für ihre Unterkunft bezahlen. Die BaföG-Wohnkostenpauschale sieht für die Finanzierung dieses Zimmers 380 Euro vor. Im vergangenen Sommer wurde das Bafög erhöht; zuvor hatten Studierende noch 20 Euro weniger für die Wohnung zur Verfügung. Deutschlandweit liegen die WG-Zimmer-Kosten im Mittel bei 493 Euro, wobei es große regionale Unterschiede gibt. In Nordrhein-Westfalen liegt die Durchschnittsmiete bei 458 Euro. Studierende in Düsseldorf müssen kurz vor dem Sommersemester mit 590 Euro am meisten bezahlen, dicht gefolgt von Köln mit 583 Euro. Damit liegt Düsseldorf im Bundesvergleich weit hinter Spitzenreiter München mit 800 Euro für ein WG-Zimmer. Am günstigsten können Studierende in NRW in Bochum (380 Euro), in Bielefeld (357 Euro) und in Paderborn (354 Euro) wohnen. Trotzdem haben Studierende Probleme, bezahlbare Zimmer zu finden, wissen die Vorsitzenden des Bielefelder Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA): &bdquo;Aus unserer Erfahrung gibt es in Bielefeld tatsächlich Schwierigkeiten, bezahlbaren Wohnraum für Studierende zu finden. Insbesondere internationale Studierende haben oft Probleme, ein WG-Zimmer zu bekommen. Viele günstige Zimmer und Wohnungen sind zudem nicht in der Nähe der Universität, was längere Pendelstrecken zur Folge hat.“ Lesen Sie auch: Chefin des Studierendenwerks kritisiert &bdquo;soziale Auslese durch hohe Mieten“ Im Kreis Lippe reicht die Bafög-Wohnpauschale nicht Nur in 23 von 88 Städten reicht die Bafög-Wohnpauschale für ein gewöhnliches Zimmer aus. Im Kreis Lippe reicht die Pauschale nicht: Mit 420 Euro müssen Studierende in Detmold und Lemgo in OWL am meisten zahlen. &bdquo;Das Bafög sollte dynamisch an die tatsächliche Preisentwicklung angepasst werden“, fordert Projektleiter Stefan Brauckmann. &bdquo;Dabei muss auch verstärkt berücksichtigt werden, dass die meisten Studierenden in Städten immatrikuliert sind, in denen deutlich höhere Lebenshaltungskosten zu tragen sind.“ Er regt darum eine Regelung der Wohnkosten mit regional unterschiedlichen Wohngeldstufen an. Auch die Bielefelder ASta-Vertreter sprechen sich für eine Anpassung des Bafögs aus. &bdquo;Aber wir müssen auch Studierende im Blick behalten, die aus verschiedenen Gründen keinen Anspruch auf Bafög haben. Die finanzielle Unterstützung für Studierende sollte bundesweit verbessert werden, und die Preise für WG-Zimmer müssen stabil gehalten werden“, fordern sie. Wohnungen im Wintersemester gefragter - wo gehen die Preise hin? Die Wohnkosten sind der Auswertung zufolge durchschnittlich um etwa vier Euro gegenüber dem vorherigen Wintersemester und um rund 14 Euro gegenüber dem vorherigen Sommersemester gestiegen. &bdquo;Aus diesem Grund sind spezielle Förderprogramme wie das Bundesprogramm &bdquo;Junges Wohnen“ so wichtig. Es ist zu hoffen, dass es durch die neue Bundesregierung fortgeführt und durch die Bundesländer optimal ergänzt und umgesetzt wird“, sagt Brauckmann. 👉 Die Regierungsbildung 2025 im Liveticker Annegret Mülbaier von wg-gesucht.de ergänzt: &bdquo;Auch wenn die Wohnkosten für Studierende erneut gestiegen sind, zeigt das moderate Wachstum, dass sich der Markt beruhigt. Diese Stabilisierung ist ein positives Signal und könnte dazu führen, dass Mieter weniger gezwungen sind, an ihren bestehenden Mietverhältnissen festzuhalten. Dadurch entsteht mehr Dynamik, und neues Angebot kommt auf den Markt – was zu einer besseren Verfügbarkeit von Wohnraum führen kann und letztlich auch Studierenden zugutekommt, die auf bezahlbaren Wohnraum angewiesen sind.“ Auch Brauckmann blickt mit Hoffnung in die Zukunft: &bdquo;Zu Beginn eines Sommersemesters ist die Wohnraumnachfrage stets geringer als zu Beginn eines Wintersemesters. Aus diesem Grund bleibt abzuwarten, wie sich die Preise ab August entwickeln werden. Nach unserer Markteinschätzung dürften sich die Preise jedoch weiter stabilisieren“. Lesen Sie auch: Rund 13.000 Menschen in OWL haben kein eigenes Zuhause Für die Auswertung wurden 8.800 Angebote auf wg-gesucht.de analysiert. Berücksichtigt wurden alle Hochschulstandorte mit mindestens 5.000 Studierenden. In die Auswertung genommen wurden ausschließlich Angebote für ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft mit insgesamt zwei oder drei Bewohnern.

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