Zukunftspläne der Stadtwerke: Bielefelder Bürgerwindrad soll kommen

Bielefeld. Der Windrad-Unfall in Langenberg liegt noch nicht lange zurück. Bei stürmischem Wetter ist Ende September ein Flügelteil abgeknickt. Christian Heinrich glaubt nicht, dass Ähnliches an den drei Brönninghauser Windkraftanlagen passiert: &bdquo;Mit Enercon haben wir einen guten Hersteller. Bei Böen über 100 Stundenkilometer schaltet sich die Anlage automatisch ab.“ Alles hänge vom Betriebszustand ab. Die Windräder würden regelmäßig gewartet. 2014 haben die Stadtwerke das erste Windrad am Bielefelder Stadtrand gebaut. &bdquo;Wir haben die beiden älteren Räder, die es dort schon gab, ebenfalls übernommen“, sagt der Bereichsleiter für Wind- und Photovoltaikanlagen. Inzwischen ist die vierte Anlage mit einer Höhe von insgesamt 200 Metern in der Genehmigung. Wann es dafür grünes Licht gebe, sei jedoch nicht abzusehen. &bdquo;Im Vorfeld sind viele Gutachten nötig, die aufwendig geprüft werden“, erläutert Heinrich. Das Aufstellen der Anlage könne dann relativ zügig erledigt werden. Dennoch sei es eine Meisterleistung. Schließlich seien zum Transport der Teile 70 Tieflader notwendig. Lesen Sie auch: Neues Windrad geplant – es wäre das höchste Bauwerk in Bielefeld Nah am Naturschutzgebiet Im Sommer hatten Anwohner (&bdquo;Wir sind nicht generell gegen Windkraft“) betont, dass sie sich für mehr Gerechtigkeit einsetzen. Nirgends in Bielefeld seien so viele Vorrangflächen ausgewiesen worden. Die neue Anlage rücke zu nah an das Naturschutzgebiet heran. Außerdem wünschen sie sich eine Beteiligungsmöglichkeit. &bdquo;Eine Bürgerbeteiligung wird kommen“, versichert der Stadtwerke-Mitarbeiter. Dafür sei es jetzt jedoch noch zu früh. Er sei jedoch optimistisch, dass ein &bdquo;Bürgerwindrad“ langfristig auch in Bielefeld möglich sei. &bdquo;Wir sind auf einem guten Weg.“ Letztlich ginge es um Akzeptanz. Bei einem Gang durch das Windrad, der nur mit Schutzhelm möglich ist, weist Christian Heinrich darauf hin, dass die neuen Anlagen einen größeren Rotordurchmesser haben. Der Trafo, der jetzt noch in einem großen Gehäuse in der Mitte der Anlage auf dem Boden steht, werde künftig im Maschinenhaus, der sogenannten Gondel, oben in Höhe der Rotorblätter untergebracht. &bdquo;Dann ist es hier unten wie im Wohnzimmer“, sagt Heinrich und lacht. Lediglich der Aufzug befinde sich am Fuß der Anlage. Bei Führungen im Brönninghauser Rad werde er häufig gefragt, ob es für Interessierte möglich sei, einmal nach oben in die Spitze zu fahren. Dies sei jedoch nicht erlaubt: &bdquo;Dafür benötigt man eine Höhentauglichkeitsuntersuchung.“ Außerdem gäbe es Schulungen, um zu lernen, wie man Menschen evakuieren könne. Nicht zuletzt sei eine spezielle Schutzausrüstung notwendig. Schutz für Fledermäuse &bdquo;Es gibt auch Techniker, die sich von oben abseilen“, berichtet der Bielefelder. Für ihn sei dies aber keine Option. Während des Gespräches, an dem auch Stadtwerke-Sprecherin Lisa Teichler teilnimmt, kommt ein Paar näher, das mit seinen Hunden unterwegs ist. &bdquo;Hier sollen nachts häufig Fledermäuse herunterfallen“, berichtet der Herr mittleren Alters. Zu sehen sei das aber morgens nicht mehr, weil sie sofort von anderen Tieren gefressen würden, vermutet er. Christian Heinrich kann sich das nicht vorstellen: &bdquo;Wir nutzen eine spezielle Software und machen regelmäßig Aufzeichnungen. Wenn so etwas passiert, müssen wir die Anlage abschalten.“ Dies sei aus Umweltschutzgründen verpflichtend. Abgeschaltet würden die Windräder ebenfalls, wenn die Anlaufgeschwindigkeit niedrig sei, wenn die Wartung anstehe und wenn gemäht werde. &bdquo;Dann befinden sich viele Vögel auf den Wiesen, um Jagd auf aufgeschreckte Mäuse oder andere Kleintiere zu machen.“ Lesen Sie auch: Bielefelder bekommen 200 Meter hohe Windanlage vor die Tür gebaut: Ein Besuch vor Ort

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