Bürgerinitiative sammelt Unterschriften: Widerstand gegen Windpark Brakel-West

Brakel. Im Westen von Brakel sollen sich künftig zwölf weitere Windräder drehen – zumindest wenn es nach der Windpark-Brakel-West GbR mit Sitz in – natürlich – Bad Lippspringe geht. Dabei handelt es sich um eine Tochter der LSF-Energy aus Bad Lippspringe, bei der wiederum einer von vier privaten Gesellschaftern Jan Lackmann, Sohn des Windkraft-Pioniers Johannes Lackmann, ist. Diese Gesellschaft bürgerlichen Rechts jedenfalls will zwölf Windräder zwischen Riesel und Istrup bauen. Laut Bekanntmachung des Kreises Höxters handelt es sich dabei um Anlagen des Typs Vestas V 172-7.2. Diese Windräder messen insgesamt 285 Meter in der Höhe (inklusive Rotorblätter) und erdrehen pro Rad 7,2 Megawatt Leistung. In Brakel formiert sich nun Widerstand gegen das Ausbauprojekt. Wie berichtet, hatte Brakels Bürgermeister Hermann Temme seinen Unmut bereits im Dezember kundgetan. Denn der Windpark Brakel-West soll auf Flächen außerhalb der von der Stadt Brakel ausgewiesenen Konzentrationszonen entstehen. &bdquo;Ich habe den Eindruck, dass die Windkraftbetreiber oder Antragsteller der Anlagen es derzeit darauf ankommen lassen und bewusst ein Rechtsstreit provoziert werden soll“, sagte Temme damals. In rund einem Monat wird der Regionalplan beraten Seitdem sind rund zwei Monate ins Land gegangen und ein wichtiger Termin rückt wohl näher. Am Montag, 17. März, tagt in Detmold die Kommission für Regionalplanung und regionale Entwicklung, Wissenschaft und Forschung, kurz: KRW, und in der Woche drauf am Montag, 24. März, trifft sich der Regionalrat. Tagesordnungen für die Sitzungen liegen noch nicht vor, nach Informationen der &bdquo;NW“ wird dort jedoch der entscheidende Regionalplan Wind beraten. Lesen Sie auch: Windenergieanlagen bei Brakel: &bdquo;Ein Affront gegen die städtische Planung” Die Mitglieder einer frisch gegründeten Bürgerinitiative fürchten, dass es dann grünes Licht für das Dutzend Windräder in Flechtheimer Feld und Annenfeld gibt. Das wollen die Mitglieder verhindern. Gegründet habe sich die Initiative am 13. Februar, erklärt eines der Mitglieder im Gespräch mit der &bdquo;Neuen Westfälischen“. Als Sprecher der Gruppe nennt es den Brakeler Rechtsanwalt Wolfgang Koppi, der zudem für die CDU im Stadtrat sitzt. Bürgerinitiative fürchtet, Brakel werde von Windrädern umzingelt Wie das Bürgerinitiativen-Mitglied erklärt, richte sich das Engagement nicht gegen Windkraft per se, sondern speziell gegen diesen geplanten Windpark. Am Dollenkamp zwischen Riesel und Schmechten seien 14 Anlagen geplant, im Osten von Brakel bei Modexen sei derzeit die Rede von 21 Windrädern. &bdquo;Und da werden noch einige dazu kommen“, lautet die Prognose des BI-Mitglieds. Doch gegen diese Parks richte sich die Empörung nicht. Würden allerdings noch die Anlagen im Westen der Nethestadt gebaut, &bdquo;dann kann man sehen, dass Brakel komplett umzingelt sein wird“, sagt das Mitglied, das sich auf eine Planungsskizze bezieht, die laut Angaben der Bürgerinitiative vom Projektierer selbst stammt. Die Bürgerinnen und Bürger, die sich gegen den Windpark engagieren, haben die Skizze auf ihren Flyern abgedruckt, mit deren Hilfe sie um Unterschriften werben. Karte weist Lärmbelastungen für Brakel und Ortschaften aus Neben der Anzahl an Windrädern und Abständen von &bdquo;nur etwas mehr als einem Kilometer“ bis zur Wohnbebauung fürchten die Mitglieder der Initiative Lärmbelästigungen – bei ungünstigem Wind sogar bis in die Innenstadt. &bdquo;So eine Anlage hat 109 Dezibel – wie ein Rockkonzert.“ Die Planungsskizze, die auf den Flyer gedruckt ist, veranschaulicht, wie hoch die Dezibelbelastung an welchem Ort zu erwarten ist. Kernstadt und Orte fallen hier jeweils in einen Bereich, den die Legende mit &bdquo;mehr als 35“ Dezibel ausweist. Nächst höhere Kategorie wären 40 Dezibel. Lesen Sie auch: &bdquo;Mit Nachdruck für Erneuerbare“: 80 neue Windräder für den Kreis Höxter? Die Bürgerinitiative sammelt nun bis Montag, 4. März, Unterschriften, die die Engagierten anschließend in Detmold überreichen wollen. Die dazugehörige Online-Petition unter https://www.openpetition.de/petition/online/buergerintiative-zu-viel-wind-in-brakel kann derzeit nicht unterzeichnet werden (Stand: Dienstagnachmittag). Warum die Online-Petition nicht mehr erreichbar ist Die Plattform erklärt dies wie folgt: &bdquo;Diese Petition steht im Konflikt mit Punkt 1.4 der Nutzungsbedingungen für zulässige Petitionen. Petitionen mit falschen Tatsachenbehauptungen, fehlenden Quellenangaben oder mit irreführender Unterschlagung von relevanten Tatsachen werden beendet. Open-Petition behält sich vor, Quellen in umstrittenen Fällen nachträglich einzufordern beziehunsweise wesentliche Tatsachen ergänzen zu lassen.“ Analog können die Unterschriftenlisten aber noch unterzeichnet werden. Nach Angaben der Bürgerinitiative im Bürgerbüro der Stadt Brakel, bei Zahnarzt Fehr, Am Thy 8, im Frisuren-Trendsalon Hoppe, Am Thy 20, im Blumenstudio Wecker, Am Markt 2, bei LVM-Versicherungen Arentz, Warburger Straße 18, bei Kunsthandwerk Art und Weise, Hanekamp 19, an der Adresse Heinefelder Weg 58 in der Zeit von 17 bis 18 Uhr sowie bei der Ergotherapie Bernholz, Am Schützenanger 13, aus. Wie viele Menschen bereits unterschrieben haben, kann das Mitglied nicht einschätzen. Auch die aktuelle Anzahl der Mitglieder nicht, bei der Gründung seien es 15 gewesen. In der Whatsapp-Gruppe, in der der Protest organisiert wird, seien derzeit rund 90 Nummern vertreten. &bdquo;Es ging uns vordergründig nicht darum, Mitglieder zu werben.“

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