Anwohner verärgert: Bielefelder Baugebiet wird plötzlich um die Hälfte größer

Bielefeld. &bdquo;Die Fahrbahnbreite ist überhaupt nicht für die Verkehrszunahme geeignet. Warum kann ein Investor hier ohne weitere Prüfung eine solche Entscheidung treffen?“ Die Anwohner, die sich an der Einfahrt zur Baustelle eingefunden haben, betonen, dass sie nicht gegen die Schaffung von Wohnraum sind. &bdquo;Keiner ist dagegen, dass Wohnungen gebaut werden“, betont Michael Wendt. Was jetzt am Blackenfeld passiere, sei jedoch nicht sozial- und umweltverträglich. Bezirksbürgermeister Mike Bartels (SPD) betont, dass auch die Politiker von dem Vorhaben des Investors, nun 450 statt 300 Wohneinheiten zu bauen, überrascht worden seien. Dazu habe es bereits mehrere Anfragen an die Verwaltung gegeben. So habe das Amt für Verkehr mitgeteilt, dass das umstrittene Verkehrsgutachten nach wie vor Gültigkeit habe. &bdquo;Das Gutachten ist von bis zu 1.944 Kfz-Fahrten pro Tag ausgegangen. Dieser Wert liegt noch oberhalb der kalkulierten Mindestzahl“, sagt Bartels. Die Behörde habe die Angaben von 2020 linear hochgerechnet. Zudem seien Verkehrsgutachten nicht Bestandteil des Bebauungsplans. Die Informationen sollten lediglich die Beratung der Gremien unterstützen. Anwohner setzen auf Tempo-30-Zone Die Anwohner kritisieren den Zeitpunkt der Verkehrszählung, die mitten in der Corona-Zeit stattgefunden habe. Weil es da viel weniger Verkehr gegeben habe, könnten die Zahlen nicht verlässlich sein. Außerdem wünschen sie sich eine Tempo-30-Zone in Höhe der Einfahrt zum Baugebiet. Ein weiterer Vorschlag ist die Abbindung der Orchideenstraße. &bdquo;Das haben wir schon mehrfach vergeblich versucht. Dafür ist jedoch Straßen NRW zuständig“, sagt Mike Bartels. &bdquo;Hier entstehen doch jetzt ganz andere Emissionen. Das kann nicht außer Acht gelassen werden“, meint Uwe Langenberg. Die Anwohner gehen davon aus, dass einige der 2,5-geschossigen Mehrfamilienhäuser nun vier Geschosse erhalten, um mehr Wohnungen unterbringen zu können. Bartels erklärt, dass mit 90 Sozialwohnungen geplant werde. Der Nutzungsplan gebe Aufschluss darüber, dass alle Baufenster in der Mitte des Baugebietes westlich der Grünachse für drei- bis vier Vollgeschosse ausgelegt seien, alle anderen für zwei Geschosse. Mit Bau der Kita wird begonnen Die Anwohner fragen sich, wo die erwartbaren Autos untergebracht werden. Auf eine Anfrage der Grünen antwortet die Verwaltung, dass es Quartiersparkhäuser geben werde. Eins davon werde für 102 Fahrzeuge errichtet. Das Grundstück für ein zweites werde freigehalten. Mike Bartels weist auf die Stellplatzsatzung der Stadt hin. Dort werde als zentraler Faktor der Abstand zur nächsten Bus- oder Bahnhaltestelle genannt. So sei von einer überdurchschnittlich guten ÖPNV-Anbindung die Rede, wenn sich in weniger als 600 Metern Entfernung vom Hauseingang mindestens eine Haltestelle befinde, die werktags zwischen 6 und 19 Uhr in einem Takt von höchstens 30 Minuten bedient werde. Dies sei am Blackenfeld der Fall. Diskutiert wird ebenfalls, ob es genügend Kita- und Grundschulplätze in Vilsendorf gibt. Schließlich wachse die Einwohnerzahl um 35 Prozent, sagt Uwe Langenberg. 2022 habe die Einwohnerzahl 4.276 betragen. Das Amt für Schule erklärt dazu, dass die Kapazität der Grundschule &bdquo;voraussichtlich ausreichend“ sei. In Planung ist ein Neubau auf dem Schulhof. Der Bezirksbürgermeister berichtet, dass darüber hinaus eine Kita im Baugebiet geplant sei: &bdquo;Dafür gibt es schon einen Träger. Mit dem Bau wird in Kürze begonnen.“ Hoffnungen der Altbewohner, dass an der Planung noch einmal Veränderungen vorgenommen werden, erteilt er jedoch eine Absage: &bdquo;Es gibt niemanden im Rat, der den Satzungsbeschluss wieder aufhebt.“ Allerdings habe die Bezirksvertretung Mitarbeiter des Bauamtes und der Wesertal-Erschließungsgesellschaft in die kommende Bezirkssitzung am 10. Oktober um 17 Uhr in die Realschule eingeladen.

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