27 Bielefelder verdanken ihr Leben der Feuerwehr und einem ganz wichtigen Gerät

Bielefeld. Es ist mitten in der Nacht. Alle Familienmitglieder schlafen tief und fest. Ihre Sinne sind in diesem Zustand reduziert, ein ungewöhnlicher Geruch in der Wohnung fällt im Schlaf genauso wenig auf, wie das leise Knistern unterm Dach. Doch dann schrillt ein ohrenbetäubender Ton durch das ganze Haus. Alle stürzen aus den Betten und genau das rettet ihr Leben. Denn von den Familienmitgliedern unbemerkt hatte sich ein Schwelbrand unter dem Dach des Hauses der Bielefelder Familie ausgebreitet und zu einem ausgedehnten Dachstuhlbrand entwickelt. Die Eltern, der Sohn und ein Freund des Zwölfjährigen können sich im letzten Moment in Sicherheit bringen. Ein Großteil des Hauses wird bei dem Brand zerstört. Doch niemand der Bewohner im Haus kam zu Schaden. Die meisten Menschen sterben bei Bränden in der Wohnung &bdquo;Rauchwarnmelder retten Leben“, betont Maximilian Rempe, stellvertretender Chef der Feuerwehr Bielefeld und Leiter der Abteilung Brandschutz. Denn auch heutzutage &bdquo;sterben die meisten Menschen bei Bränden innerhalb ihrer Wohnungen und ersticken dabei, weil sie zu viel giftigen Rauch eingeatmet haben“, betont der Bielefelder Experte für Brandschutz. Aus diesem Grund besteht in NRW seit dem 1. April 2013 Rauchwarnmelder-Pflicht im Baurecht. Am 13. September begehen die Feuerwehren im ganzen Land den &bdquo;bundesweiten Rauchwarnmeldertag“, um auf die Wichtigkeit der kleinen Helfer an den Decken von Zimmern und Fluren hinzuweisen. Die Feuerwehr Bielefeld eilt 2023 zu 289 Rauchmelder-Alarmen Maximilian Rempe berichtet, dass &bdquo;vor der Einführung der Rauchmelder-Pflicht in Bielefeld jährlich etwa fünf Menschen bei Bränden in ihren Wohngebäuden ums Leben gekommen sind“. Seit die Installation der elektronischen Lebensretter gesetzlich verpflichtend ist, &bdquo;konnte diese Zahl auf rund einen Brandtoten im Jahr deutlich gesenkt werden“, sagt Rempe. Ein Trend, der sich durchschnittlich im ganzen Bundesgebiet zeigt. &bdquo;Dabei kommen in Bielefeld beinahe täglich Wohnungsbrände vor.“ Glücklicherweise und dank des schnellen Eingreifens der Feuerwehr, aber auch dank der Rauchwarnmelder enden diese immer seltener tragisch. Lesen Sie auch: Tödliches Feuer in Rehaklinik – Keine Rauchmelder im Patientenzimmer 27 Menschen hat die Feuerwehr aus brennenden Wohnungen gerettet 1.749 Brandeinsätze hatte die Feuerwehr Bielefeld im vergangenen Jahr zu bewältigen – mit steigender Tendenz. 289 dieser Einsätze wurden durch das Schrillen eines Rauchwarnmelders in privaten Wohnungen ausgelöst. Nicht immer war ein tatsächlicher Brand Auslöser für den Alarm. Doch die Quote für echte Brandmeldungen ist ziemlich hoch. Bei mehr als jedem dritten Rauchmelder-Alarm in den Wohnungen brannte es wirklich. Maximilian Rempe spricht von etwa 35 Prozent der Fälle, bei denen das Feuer &bdquo;ohne diese Geräte erst deutlich später entdeckt worden wäre“. Und in 19 Fällen ging es um jede Sekunde: &bdquo;Bei diesen 19 Einsätzen im Jahr 2023 konnten insgesamt 27 Menschen erfolgreich gerettet werden.“ Es zeige, wie wichtig der Einbau und die Instandhaltung der Rauchmelder weiterhin ist, sagt Maximilian Rempe. Rauchmelder sind auf dem Weg vom Bett ins Freie verpflichtend Die Regeln sind einfach: In NRW müssen innerhalb der Wohnung Schlafzimmer, Kinderzimmer und Flure, über die Rettungswege führen, mit mindestens einem Rauchwarnmelder ausgestattet sein. Also der Weg vom Bett bis ins Freie durch die Haustür oder ins sicherere Treppenhaus bei Mehrfamilienhäusern. &bdquo;Darüber hinaus ist jedem freigestellt, auch weitere Räume auszustatten, was wir ausdrücklich empfehlen“, sagt der Brandschutz-Experte der Bielefelder Feuerwehr. Insbesondere bei modernen Wohnungsschnitten kann der Rettungsweg über offene Wohn- und Essbereiche oder die Küche führen. Diese Bereiche ebenfalls mit Meldern auszustatten, sei absolut sinnvoll, betont Maximilian Rempe. Lesen Sie auch: Brandschutzexperte gibt Tipps zu Rauchmeldern Wichtige Ausnahme bei Treppenräumen von Mehrfamilienhäusern &bdquo;Treppenräume in Mehrfamilienhäusern hingegen sollten nicht ausgestattet werden.“ Das hat einen guten Grund: Schrillt von dort ein Alarm, besteht die Gefahr, dass sämtliche Bewohner panisch ihre Wohnungen verlassen und ins Treppenhaus flüchten. &bdquo;Doch hat sich im Treppenhaus bereits der Rauch ausgebreitet, sollte niemand mehr versuchen, durch dieses zu flüchten“, betont Rempe. In solchen Fällen ist der sichere Weg direkt zu einem Fenster in der Wohnung, wo die Betroffenen auf Rettung durch die Feuerwehr warten sollten. Auch Langzeit-Rauchmelder regelmäßig säubern und warten Welche Rauchmelder sind gut? Beim Kauf der elektronischen Lebensretter sollte auf ein vorhandenes Q-Prüfsiegel für die Qualität geachtet werden. Generell empfehlen sich Geräte mit Langzeitbatterien, die bis zu zehn Jahre Funktionsdauer ermöglichen, sagt die Feuerwehr. Ohne regelmäßige Pflege und Wartung geht es aber auch bei diesen Geräten nicht. Die Melder sollten regelmäßig saubergehalten werden und deshalb etwa mit einem Tuch von Staub befreit werden. Außerdem müssen regelmäßige Funktionstests nach den Herstellerangaben in der Bedienungsanleitung durchgeführt werden. Weitere Infos zu Rauchwarnmeldern vom Forum Brandrauchprävention.

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