Überraschende Idee: Bielefelderin wünscht sich ein Shopping-Angebot auf dem Kesselbrink

Bielefeld. Anke Schmidt ist begeistert vom Wasserspiel auf dem Kesselbrink und den dort bei 28 Grad herumtobenden Kindern. &bdquo;Auf dem Siggi sind wir mit der Idee, ein solches dort zu schaffen, ja leider gescheitert“, sagt Schmidt, die seit rund 20 Jahren im Vorstand des Vereins &bdquo;Rund um den Siggi“ für den Platz aktiv ist. Doch auch der Kesselbrink liegt ihr am Herzen. &bdquo;Dessen Problem ist aber, dass er noch kein gewachsener Platz ist, sondern eher ein etwas disparates Kunstprodukt“, sagt sie im achten Kesselbrinkgespräch. Der Kesselbrink brauche daher mehr Menschen, die in dem Quartier leben und arbeiten, und sich aus dem Quartier heraus für ihren Platz begeistern und einsetzen. &bdquo;Dann wird er mit der Zeit auch viel stärker als kommunikativer, die Menschen zusammenführender Platz angenommen werden“, ist sich die Geschäftsführerin der &bdquo;Kurz Um“-Meisterbetriebe sicher, die dazu zwei zentrale Ideen für den Platz mitgebracht hat. Quartierskonferenz für den Kesselbrink &bdquo;Wie wäre es, wenn die im Umfeld des Kesselbrinks zahlreich angesiedelten sozialen Einrichtungen wie das Welthaus, die Paulus-Kirche, die Stadtbibliothek, der Stadtsportbund usw. usf. sich zu einer Quartierskonferenz zusammenfinden würden, die regelmäßig zusammenkommt, um über den Platz zu reden, Aktionen zu planen, sich auszutauschen über das Leben im Quartier und Lobbyarbeit für den Platz und sein Umfeld zu betreiben?“, fragt Schmidt. Am Siggi hätten sie mit der Einrichtung einer Stadtteilkonferenz zum Beispiel sehr gute Erfahrungen gemacht. Vielleicht lasse sich so etwas analog für den Kesselbrink - mit einem eigenen Zuschnitt natürlich - auch entwickeln. Lesen Sie auch: Völlig verkorkst - Soziologe übt scharfe Kritik am Kesselbrink Große Anlieger sollen sich einbringen Seitens der Gewerbetreibenden rund um den Platz könnte sich zudem eine Vereinigung bilden, die ebenfalls für den Platz und das Leben auf dem Platz aktiv wird. In einem solchen Verein könnten doch auch die großen Player dabei sein, wie die Volksbank, das Bauunternehmen Goldbeck, das ja das H-1 umgebaut hat, die Uni, die dort Mieter ist, aber auch die Neue Westfälische, die Ende 2026 ihr neues Medienhaus am Kesselbrink eröffnen wird. Quartiersfest für den Kesselbrink &bdquo;Sie könnten zusammen mit den vielen kleinen Ladeninhabern, den Gastronomen, Büroinhabern und engagierten Bürgerinnen und Bürgern ebenfalls für den Kesselbrink aktiv werden, für den Platz werben und auch eigene Veranstaltungen auf den Weg bringen.“ Ein Motto für einen solchen Zusammenschluss hat die 64-Jährige, die seit 35 Jahren als Geschäftsführerin &bdquo;Kurz Um“ leitet, auch parat: &bdquo;Wie wäre es mit dem Namen ,Kessi - einer für alle’?“, fragt sie und ergänzt noch: &bdquo;Und einem jährlichen Quartiersfest als belebendes und zusammenführendes Element auf dem Platz?“ Überhaupt wäre es gut, viele kleinere kostenlose Events für die Menschen dort zu schaffen. Eisdiele und Supermarkt würden beleben Hans E. Latzkes Idee aus dem vierten Kesselbrinkgespräch, am Rande des Platzes Tiny Houses und im Zentrum einen Kiosk zu errichten, kann Schmidt ebenfalls etwas abgewinnen. Sie spricht von einer Reihe von Pavillons, die am Rande etabliert werden könnten, um dem Platz mehr Kontur zu verleihen. &bdquo;Ein Mini-Supermarkt, eine Eisdiele samt Terrassenbetrieb, ein Paketshop und vieles mehr könnten hier angesiedelt werden und so für mehr Zulauf auf dem Platz sorgen“, meint die gebürtige Hannoveranerin, die seit 1974 in Bielefeld lebt und dort Germanistik, Geschichte und Philosophie studiert hat. Grünen Würfel weiterentwickeln Für den Grünen Würfel regt sie an, dass dort auch zum Beispiel das Jobcenter, der Arbeitskreis Asyl, die Sozial- oder auch die psychologische Beratung Anlaufstellen unterhalten könnten. Es sei doch einen Versuch wert, die Menschen dort anzusprechen, wo sie sich in ihrer Freizeit aufhalten. Der Würfel würde so noch stärker zum zentralen Anlaufpunkt auf dem Platz werden. Lesen Sie auch: Alle Berichte rund um den Kesselbrink in Bielefeld Kleine Oasen mit Wasserspendern Der Platz selbst könnte aus Schmidts Sicht durch grüne Inseln, ausgestattet mit Wasserspendern, Sonnensegeln und bequemeren Sitzgelegenheiten deutlich aufgewertet werden. Gleichzeitig sei eine solche Umgestaltung ein Beitrag zum Kampf gegen die sich immer stärker aufheizende Stadt. Kesselbrink-Wächter ausbilden Von mehr Ordnungsamts- und Polizeipräsenz auf dem Kesselbrink hält Schmidt eher wenig. Die bisherige Bestreifung des Platzes sei ausreichend, um für Sicherheit zu sorgen, findet Schmidt. &bdquo;Ich finde eher die Idee von Barbara America-Sieckmann gut, Kesselbrink-Betreuer in Teams auf den Platz zu bringen“ Schmidt nennt sie &bdquo;Kessi-Wächter“, die, vom Ordnungsamt geschult, mit den Menschen ins Gespräch kommen sollten über das, was hier geht und was nicht. &bdquo;Das könnte auch als Beschäftigungsprojekt angelegt werden, in das auch ehrenamtliche Helfer einbezogen werden“, regt Schmidt an. Leben und leben lassen als Leitmotiv Ziel aller Aktivitäten auf dem Kesselbrink und für den Kesselbrink sollte es dabei sein, dem Gedanken &bdquo;Leben und leben lassen“ zum Durchbruch als Leitmotiv für das Miteinander auf dem Kesselbrink zu verhelfen, &bdquo;so dass die Besucherinnen und Besucher in friedlicher Koexistenz miteinander den Platz nutzen können“, sagt Schmidt zum Ende des achten Kesselbrinkgesprächs. Lesen Sie zudem: &bdquo;Das Grün muss runter“: Bielefelder Künstlerin mit ungewöhnlichem Vorschlag für den Kesselbrink Noch mehr Stimmen vom und zum Kesselbrink gibt’s im Video des Bielefelder Amts für Soziales und Integration:

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