Bielefeld. Die Bundespolizei sucht noch zwei Verdächtige, die nach Informationen der Polizei im Februar einen Mann im Bielefelder Hauptbahnhof bewusstlos geschlagen und getreten haben sollen. Lange blieben die Ermittlungen ergebnislos. Doch zuletzt hatte die Behörde qualitativ sehr gute Fotos von drei Verdächtigen veröffentlicht.
Update. Donnerstag, 4. Juli: Wie die Bundespolizei am Donnerstag mitteilte, gingen nach der Veröffentlichung der Fahndungsfotos einige Hinweise bei den Ermittlern ein. Noch bevor alle Hinweise ausgewertet werden konnten, hat sich einer der Verdächtigen sogar selbst gestellt. Bei ihm handelt es sich um einen 18-jährigen Mann aus Bad Salzuflen. Zu einem zweiten Tatverdächtigen liegen mehrere Hinweise vor, eine Identifizierung sei aber trotzdem noch nicht möglich gewesen. Hinweise zu dem Dritten fehlen bisher noch, heißt es weiter.
Was war damals passiert? Nach Angaben der Bundespolizei hatte am Sonntagmorgen, 25. Februar, ein Zeuge die Leitstelle über eine Schlägerei zwischen mehreren Männern informiert. Doch bei Eintreffen der Beamten war keiner der Verdächtigen mehr vor Ort.
Denn die Auswertung der Videoaufnahmen aus dem Hauptbahnhof hatte ergeben, dass gegen 1.55 Uhr eine sechsköpfige Männergruppe auf Höhe des Treppenaufgangs zu Gleis 5/6 auf einen einzelnen Mann eingeschlagen hatte. Das Opfer ging dabei zu Boden und „war vermutlich sogar kurz bewusstlos“, heißt es von der Polizei. Nachdem seine Begleiter ihm aufgeholfen hatten, verließen sie den Hauptbahnhof Bielefeld mit einem Zug in Richtung Minden.
Die Täter verließen den Hauptbahnhof durch den Nordausgang, Richtung Boulevard. Eine sofort eingeleitete Fahndung verlief allerdings ohne Erfolg.
Täterbeschreibung
Alle Täter sollen etwa Anfang 20 Jahre alt gewesen sein. Einer der Täter hatte die rechte Hand verbunden. Weiterhin wurde durch die Videoauswertung ermittelt, dass alle Beteiligten bereits einige Zeit vor der körperlichen Auseinandersetzung eine verbale Auseinandersetzung vor dem Kiosk am Nordausgang hatten. Die Bundespolizei hat ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung eingeleitet. Das heißt, dass sie nicht nur mit der bloßen Faust zuschlugen, sondern auch auf ihr Opfer eintraten.
Nachdem die bisherigen Ermittlungen in dem Fall im Sande verlaufen sind, hat nun ein Richter der Veröffentlichung der Aufnahmen zugestimmt.
Bis heute ist den Ermittlern weder das Opfer bekannt noch einer der Täter. Wer Angaben zur Identität der unbekannten Täter geben kann oder das Opfer kennt, meldet sich bei der Bundespolizei unter der kostenfreien Servicenummer Tel. 0800 6 888 000 oder unter Tel. 0251 974370.
