Günstige Mieten, neuer Wohnraum: Das plant die Bielefelder Wohnungsgenossenschaft

Bielefeld. Hohe Decken, Toplage, Traumblick – und so lange ungenutzt: Bereits an der Bossestraße hat der Bielefelder Wohnungsverein (BWV) das Dachgeschoss ausgebaut und insgesamt 500 Quadratmeter zusätzliche Wohnfläche geschaffen. Jetzt im August soll die nächste Nachverdichtung starten: in Uninähe, am Hägerweg in Gellershagen. Auch in Altenhagen hat der kleine Verein Großes vor – und punktet zudem bei seinen Mietern mit unterdurchschnittlichen, günstigen Mietpreisen. Neuen Wohnraum zu schaffen durch Verdichtung im Bestand, das sei super – und ein aktuelles und wichtiges Thema, sagt Ute Solden aus dem Vorstand des BWV. &bdquo;Vor allem in begehrten, zentralen Lagen.“ Am Hägerweg 14 bis 28 hat der Verein acht Mehrfamilienhäuser, die Anfang der 1960er-Jahre gebaut und bereits energetisch saniert wurden. In vorerst zweien davon, den Hausnummern 26 und 28, entstehen jetzt durch den geplanten Dachgeschossausbau &bdquo;zwei großzügige, schicke, moderne und energieeffiziente Vierraumwohnungen“ mit Wohnflächen von rund 112 Quadratmetern und großen Dachbalkonen. Dafür werden die alten Satteldächer durch Pultdächer ersetzt. Kurze Bauzeit dank Holzständerbauweise &bdquo;Wir wollen im August starten, dank Holzständerbauweise planen wir mit einer recht kurzen Bauzeit“, sagt Jörg Kuhlmann, geschäftsführender Vorstand der BWV. Einzugstermin soll bereits im Frühjahr 2025 sein. Jetzt allerdings sei erst einmal das Bauamt gefragt: &bdquo;Wir warten aktuell noch auf die Baugenehmigung“, berichtet Kuhlmann. Rund 1,1 Millionen Euro investiere die 1904 gegründete, älteste Baugenossenschaft Bielefelds jetzt in das Projekt. Und auch die übrigen Dachgeschosse dort sollen noch ausgebaut werden. Je nach Aufteilung sollen dann weitere sechs bis zwölf Wohnungen geschaffen werden. Noch seien die ersten beiden neuen Dachgeschosswohnungen am Hägerweg nicht vergeben. &bdquo;Wir haben allerdings schon Anfragen – auch von Bewohnern, die dort jetzt in einer kleineren Wohnung leben“, berichtet Soldan. Große Vierzimmerwohnungen würden besonders stark nachgefragt. Auch für Familien seien Dachgeschosswohnungen attraktiv: Diese Erfahrung habe der BWV an der Bossestraße gemacht. Lesen Sie auch: Bielefelder Vermieter wollen keine Familien mehr in ihren Wohnungen Die kleine Genossenschaft mit aktuell 620 Wohnungen habe im Jahr 2023 trotz Ausgaben von fast 2,2 Millionen Euro für Instandhaltung und Modernisierung – unter anderem an der Bossestraße und der Melanchtonstraße, einen Jahresüberschuss von 1.004.900 Euro erzielt. Weiter neue Wohnungen zu errichten, habe die BWV im Blick. 32 Neubauwohnungen in Bielefeld-Altenhagen geplant Im kommenden Jahr soll ein Neubauprojekt mit insgesamt 32 zum Teil öffentlich geförderten Wohnungen auf einem Grundstück an der Huchtstraße in Altenhagen starten. &bdquo;Wir hatten das verschoben, wollen aber jetzt zumindest mit einem Haus starten“, ergänzt Kuhlmann. Die Lage sei nicht besser geworden, aber werde sie auch zukünftig nicht. &bdquo;Wir haben zumindest ja schon das eigene Grundstück. Und als Genossenschaft stehe auch nicht die Rendite im Vordergrund. Auch zukünftig werde darauf geachtet, dass &bdquo;die Wohnungen trotz hoher Baukosten und Renovierungsmaßnahmen bezahlbar bleiben“, sagt Soldan. Die Durchschnittsmiete aller insgesamt 620 Wohnungen des Bielefelder Wohnungsvereins befinde sich mit monatlich 5,64 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche (Stand 31. Dezember 2023) im Vergleich zum Mietspiegel der Stadt Bielefeld auf einem sehr niedrigen Niveau. Stadtwerke mit begrenzten Kapazitäten beim Fernwärmeausbau Viele Objekte seien bereits an das Fernwärmenetz der Stadt angeschlossen. Glücklicherweise, so Kuhlmann. Denn wenn jetzt in einem der BWV-Häuser die Gasheizung kaputtgeht und ausgetauscht werden muss, sei eine schnelle Umstellung nicht mehr möglich. &bdquo;Da gibt es aktuell fünf Jahre Wartezeit, das ist dann natürlich nicht realistisch und wir müssten doch nochmal in eine neue Gasheizung investieren“, sagt Kuhlmann. Das sei schade, aber wohl der Situation geschuldet, dass die Nachfrage aufgrund des neuen Heizungsgesetzes stark gestiegen ist und die Stadtwerke nur begrenzte Kapazitäten für den Fernwärmausbau haben.

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