50 Parkplätze weniger: Verkehrschaos im Bielefelder Norden befürchtet

Bielefeld. Hans-Jürgen Resas und weitere Anwohner der Schwagerstraße machen sich große Sorgen. Wie berichtet, soll das Gemeindehaus in diesem Herbst abgerissen werden. Dies bedeutet dann auch den Wegfall von rund 50 Parkplätzen. &bdquo;Die Frage ist, wie beispielsweise Senioren und Behinderte, die mit dem Auto zur Kirche oder zum Friedhof fahren müssen, dann einen Parkplatz finden“, sagt der Jöllenbecker. Am Donnerstag befassen sich auch die Bezirksvertreter mit dem Thema. Wie berichtet, soll das neue Paul-Gerhardt-Pflegezentrum auf dem rund 3.783 Quadratmeter großen Grundstück entstehen. Bauherr ist die Diakonische Altenzentren Bielefeld gGmbH (DiaBi). Dort ist die Kritik angekommen. Zwar würden 20 neue Stellplätze entstehen, diese würden jedoch durch das Pflegeheim genutzt. &bdquo;Die Versöhnungs-Kirchengemeinde und der evangelische Kirchenkreis prüfen derzeit die Möglichkeit, einen Parkplatz an der Imsiekstraße – am Ende des Friedhofs – zu schaffen“, teilt DiaBi-Geschäftsführerin Christine Bode mit. Der Fußweg von diesem Parkplatz betrage über den Friedhof etwa 300 Meter. &bdquo;Die dort anvisierte Parkplatzfläche könnte nahezu identisch groß werden, wie der aktuelle Parkplatz an der Schwagerstraße“, meint Bode. Dauerparker und Wohnmobile Des Weiteren werde über ein Parkplatzmanagement für den öffentlichen Parkplatz unter der Kirche an der Eickumer Straße nachgedacht. Die rund 30 Plätze seien teilweise durch Dauerparker und Wohnmobile belegt. &bdquo;Viele Veranstaltungen, die derzeit im Gemeindehaus stattfinden, könnten auch im heutigen Paul-Gerhardt-Haus stattfinden. Dort steht die entsprechende Infrastruktur nebst Parkmöglichkeit zur Verfügung“, versichert die DiaBi-Geschäftsführerin. Die Anwohner hatten mehrfach betont, dass sie sich eine Tiefgarage wünschen. Rico Sarnoch kritisiert, dass schon beim Bau der so genannten Punkte-Häuser 2007 auf eine Tiefgarage verzichtet worden sei. Vermutlich seien auch jetzt die höheren Kosten der Grund für den Verzicht. Die Diakonische Altenzentren-Gesellschaft führt hingegen andere Gründe auf: Durch die starke Neigung des Geländes sei eine Zufahrt von der Schwagerstraße schwierig. Mit einer Tiefgarage würde das Erdgeschoss &bdquo;deutlich höher“ kommen und damit das Gebäude wahrscheinlich insgesamt höher werden. Neubau zu hoch Einige Anwohner befürchten, dass der dreigeschossige Neubau schon jetzt zu hoch geplant ist – und nicht zur benachbarten Bebauung passt. &bdquo;Maximal möglich wären 10 bis 12 Stellplätze. Wir würden dagegen 4 Stellplätze auf dem Außengelände verlieren. Der Nettogewinn wären damit lediglich 6 bis 8 Stellplätze“, sagt Bode. Dagegen würden Mehrkosten &bdquo;aufgrund der komplexen Geländetopographie“ in Höhe von rund einer Million Euro stehen. Die Finanzierung für den Bau von Pflegeeinrichtungen sei durch das Land NRW geregelt. Die maximal möglichen Baukosten würden dabei keine Tiefgarage erlauben. Architekt Michael Pappert geht aktuell von einer Investitionssumme von 13 Millionen Euro aus. Starten soll der Bau 2025. Die Sozialdemokraten schlagen in der kommenden Sitzung der Bezirksvertretung, am Donnerstag, 21. März, vor, den Verkehr neu zu ordnen. In einem Antrag fordern sie die Verwaltung auf, für die Schwagerstraße auf ihrer ganzen Länge eine Einbahnstraßenregelung anzuordnen. Auch die Straße Am Gehnerhaus müsse in die Überlegungen einbezogen werden. Um einen erhöhten Suchverkehr nach ortsnahem Parkraum rund um die Marienkirche zu vermeiden, soll an der Schwagerstraße zudem nur Anwohnerparken vorgesehen werden.

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