Bielefelder Wohngebiet: Hier sollen zwölfstöckige Hochhäuser entstehen

Bielefeld. Einige Anwohner machen sich Sorgen, weil sie meinen, die neuen Bauten würden zu nah an ihre Häuser heranrücken, andere befürchten, dass zu viele Stellplätze wegfallen. Eine Schildescherin fürchtet, dass die Straßen zu eng sind, um den Baustellenverkehr aufzunehmen. Viele Fragen prasselten während der Infoveranstaltung in der kleinen Mensa der Gesamtschule auf die Mitarbeiter vom Bauamt und die Planer vom Büro Enderweit und Partner ein. Rund 40 Interessierte waren gekommen, um sich über das Bauprojekt im Wohnviertel Stapelbrede zu informieren. Das Plangebiet mit 408 Wohnungen hat eine Größe von 7,33 Hektar. Wenn die &bdquo;Nachverdichtung“ abgeschlossen ist, soll es im Quartier 625 Wohnungen geben. Bauherr ist die Kirchliche Wohnungswirtschaft (KWW). Bezirksbürgermeister Gerd-Peter Grün (Grüne) betonte, dass noch nichts &bdquo;in Stein gemeißelt“ sei. Man befinde sich erst ganz am Anfang des Prozesses. Bis zum Satzungsbeschluss werde es sicherlich noch ein bis zwei Jahre dauern. Architekt Markus Bergedieck erklärte, dass es noch keine konkrete Planung für die Baukörper gebe. Auf Nachfrage eines Anwohners, ob das Gewicht der aufgestockten Wohnungen nicht zu groß für die Flachdachbauten seien, versichert er, dass sie in Holzständerbauweise erstellt würden: &bdquo;Damit wird es funktionieren.“ Mehr zum Thema: Bielefeld wächst – Großprojekt an der Westerfeldstraße schafft 220 Wohnungen Wohnraum für kleine Einkommen in Bielefeld &bdquo;Könnt ihr nicht etwas anderes bauen, was besser ins Stadtbild passt?“ Der Kritik eines Zuhörers entgegnet Sven Bartusch vom Bauamt damit, dass im Viertel Wohnraum für kleine und mittlere Einkommen geschaffen werden soll. Die achtstöckigen Hochhäuser sollen abgerissen werden. An deren Stelle werden zwei zwölfstöckige Häuser gebaut. Bei den übrigen Bauten seien vier- bis fünfgeschossige Häuser möglich. Zu 50 Prozent sollen darauf Photovoltaikanlagen Strom erzeugen. Zudem werde es eine &bdquo;extensive Dachbegrünung“ geben. Ein älterer Herr meldet sich zu Wort: &bdquo;Das war hier schon immer ein sozialer Brennpunkt. Kann es nicht sein, dass sich die soziale Situation durch das Projekt verschlechtert?“ Gerd-Peter Grün erklärt, dass eine Erweiterung der Stiftsschule geprüft werde. Zudem werde das Quartiersbüro der Gesellschaft für Sozialarbeit (GfS) ausgebaut. &bdquo;Wo sollen die Kita-Kinder hin?“ Diese Frage beschäftigt einen zweifachen Familienvater. Grün erklärt, dass dies nicht zuletzt die Aufgabe des Eigentümers sei: &bdquo;Kirche muss einen Beitrag dazu leisten.“ Allerdings werde es mindestens vier Jahre dauern, bis alles fertig sei. &bdquo;Die Möglichkeit, die Kinder unterzubringen, muss sichergestellt werden. Die Kita-Plätze reichen nicht“, betont der Schildescher. Sven Bartusch entgegnet: &bdquo;Die Kita funktioniert grundsätzlich.“ Lesen Sie auch: Wohnprojekt in Bielefeld-aus 400 sollen 600 Wohnungen werden Neue Parkplätze in Bielefelder Tiefgarage Eine Anwohnerin meint, dass es schon jetzt Probleme gebe, weil &bdquo;alles zugeparkt“ sei. Nun würden auch noch Parkplätze weggenommen. &bdquo;Dafür schaffen wir Parkplätze an anderer Stelle“, versichert der Mitarbeiter des Bauamtes. Die Stellplätze würden in einer Tiefgarage entstehen, die von der Westerfeldstraße aus erreichbar sei. Ein Anwohner sorgt sich um die Sicherheit: &bdquo;Können da nicht Kameras angebracht werden?“ Grün erklärt, dass auch hier der Eigentümer für die Sicherheit zuständig sei. Zudem werde die Polizei an der Planung beteiligt. Immer informiert: Bauen und Wohnen in Bielefeld Eine Anwohnerin will wissen, durch welche Straßen der Bauverkehr für die Hochhäuser fließen soll. &bdquo;Die Zuwegung erfolgt durch die Stichstraßen“, sagt Markus Bergedieck. &bdquo;Es ist noch sehr früh. Es wird ein Konzept geben, wie man die Baustelle abwickelt.“ Um ein befürchtetes Verkehrschaos zu vermeiden, soll ein Verkehrsgutachten erstellt werden, sagt Jan Weigel vom Bauamt. Neue Straßen seien nicht vorgesehen. News direkt aufs Smartphone: Hier finden Sie den kostenlosen Whatsapp-Kanal der &bdquo;NW“-Bielefeld &bdquo;Wohin sollen die Menschen während des Umbaus der Häuser?“ Bergedieck erklärt, dass es eine Reihenfolge geben werde: &bdquo;Es wird nicht alles gleichzeitig umgebaut.“ Dies sei Sache des Baumanagements. Auf Nachfrage bestätigt der Architekt, dass auch Ladesäulen für E-Autos eingeplant seien. Weiterhin sei man mit den Stadtwerken und Mobiel im Gespräch, um ein Wärmekonzept zu erarbeiten. Dabei könne auch der Neubau der Gesamtschule mit einbezogen werden. &bdquo;Fernwärme oder Nahwärme macht Sinn. Das ist ein Baustein in unserem Konzept.“ Die Unterlagen zur Machbarkeitsstudie können entweder online oder im Bauamt an der August-Bebel-Straße eingesehen werden.

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