Ausbau der Herforder Straße in Bielefeld weiter stark umstritten

Bielefeld. Die Diskussionen um den Ausbau der Herforder Straße reißen nicht ab. Die Straße soll zwischen Willy-Brandt-Platz in der Bielefelder Innenstadt und der Ortsgrenze zu Herford neu geplant werden. Im Fokus steht dabei unter anderem ein Radschnellweg, der von Rheda-Wiedenbrück über Gütersloh nach Herford geführt werden soll. Zuletzt wurde in der Politik diskutiert, wie die Straße zukünftig aussehen soll. Fest steht allerdings noch nichts. Besonders betroffen ist der Stadtbezirk Heepen. Die Bezirksvertreter wollen daher vor allem eine schnelle Lösung. Denn die Bauarbeiten an der Verlängerung der Ostwestfalenstraße, der L712n, schreiten voran. Die soll durch Milse führen und in Brake auf die Herforder Straße treffen. Erwartet wird dadurch mehr Verkehr auf der &bdquo;Herforder“, vor allem zwischen dem Knotenpunkt mit der L712n und dem Rabenhof in Baumheide. Bereits jetzt befahren knapp 30.000 Autos pro Tag die &bdquo;Herforder“, Tendenz steigend. Eigentlich war geplant, den Bereich vierspurig auszubauen. Doch das steht auf der Kippe. Weil der geplante Radschnellweg auch seinen Platz im neuen Konzept finden soll, gibt es drei mögliche Ausbauvarianten, die geprüft werden. Neben dem vierspurigen Ausbau sind das ein dreispuriger Ausbau mit zwei Fahrspuren in die eine und nur einem Fahrstreifen in die andere Richtung, sowie ein alternativer dreispuriger Ausbau, bei dem durch Ampeln je nach Verkehrsaufkommen in der einen oder anderen Fahrtrichtung Zweispurigkeit geschaffen wird. So könnte dynamisch auf das Pendlerauf kommen reagiert werden. Der Abschnitt zwischen der Anschlussstelle der L712n und der Herforder Ortsgrenze soll auch nach den Baumaßnahmen zweispurig bleiben. Bauabschnitt in Heepen soll Priorität haben Mit der Thematik beschäftigen sich weiterhin die Heeper Bezirkspolitiker. CDU, SPD und FDP hatten zur jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Heepen jeweils eigene Anträge zum Umbau der Herforder Straße eingebracht. Bereits im Vorfeld entschieden sich SPD und CDU jedoch dafür, einen gemeinsamen Antrag zu stellen. Sie fordern, dass der Ausbau der Herforder Straße von Brake bis zur Talbrückenstraße aufgrund des zeitlichen Drucks unabhängig von den weiteren Planungen zur Umgestaltung der Straße im Bereich der Innenstadt gestartet werden soll. Außerdem müsse dieser Abschnitt ausreichend dimensioniert werden, um den durch die L712n steigenden Verkehr aufnehmen zu können. Auch fordern die Parteien, die Planungen des Radschnellwegs erneut zu betrachten und alternative Trassen zu prüfen. Der FDP ist wichtig, die Planungen der Herforder Straße unabhängig von denen des Radschnellwegs zu betrachten. Die Grünen äußern Bedenken Während der Antrag der FDP in den Reihen der anderen Parteien nicht auf Zuspruch stößt, finden die Forderungen von SPD und CDU größtenteils Gehör. Für die Bezirkspolitiker hat der Bauabschnitt im Heeper Bereich höchste zeitliche Priorität, um bei möglicher Fertigstellung der L712n ein Verkehrschaos zu verhindern. Er soll von der restlichen Planung abgekoppelt werden. CDU-Fraktionsvorsitzender Guido Elsner betont, dass Außenbezirke wie Brake in Zukunft verkehrstechnisch besser angebunden sein müssen, um nicht den Anschluss zu verlieren. In die gleiche Kerbe schlägt Friedrich Wilhelm Borgstedt, Betreiber der Milser Mühle. Er fordert die Beschleunigung des Umbaus und wünscht sich einen vierspurigen Ausbau bis zur Grafenheider Straße, die ins Braker Industriegebiet führt und somit ein wichtiger Ankerpunkt für die lokale Industrie sei. Klar ist: Der Planungsprozess befindet sich noch ganz am Anfang. Nun ist die Verwaltung gefragt, schnelle Lösungen zu finden und die Forderungen aus Heepen in ihrer Gesamtplanung zu berücksichtigen.

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