„Schlag gegen den Klimaschutz“: Hunderte Bäume werden für Ausbau der B61 in Herford gefällt

Herford. Für den Ausbau der B61 sind jetzt zahlreiche Bäume gefällt worden. Denn: Für den vierspurigen Ausbau braucht es mehr Platz. Als &bdquo;Schlag gegen den Klimaschutz“ wertet der Herforder BUND (Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland) die Abholzung und kritisiert das Vorgehen. Der 1,5 Kilometer lange Ausbau zwischen Füllenbruchstraße und Goebenstraße ist laut Landesbetrieb Straßen NRW dringend notwendig, &bdquo;da es sich hier um die Beseitigung mehrerer dicht aufeinander folgender Unfallhäufungsstellen“ handelt. Erst vor wenigen Tagen, am 13. Dezember, hatte es dort einen schweren Verkehrsunfall gegeben, bei dem eine 54-jährige Radfahrerin starb. Was geplant ist Für den Ausbau müssen rund 9.000 Quadratmeter Fläche gerodet werden, darunter mehrere hundert Bäume und zahlreiche Sträucher. Die Mitglieder der hiesigen BUND-Gruppe verurteilen den Ausbau der Straße &bdquo;aufs Schärfste“, wie sie in einer Stellungnahme an die Redaktion schreiben. &bdquo;Dass wir aufgrund der Klimakrise mehr Bäume und Sträucher brauchen, um damit die Folgen zu mildern, dürfte inzwischen jedes Kind wissen. Nicht so Straßen NRW mit Sitz in Bielefeld, die jetzt in Herford begonnen haben, für die Erweiterung der B61 in der Kurve am Rande des Naturschutzgebietes Füllenbruch alle Bäume und Büsche zu fällen“, schreiben die Naturschützer. Dieses Grün sei &bdquo;unwiederbringlich verloren“. Lesen Sie auch: Der vierspurige Ausbau der B 61 ist beschlossene Sache Zwar sind Ausgleichspflanzungen geplant, &bdquo;für Jahrzehnte“ könnten die aber &bdquo;keinen gleichwertigen Ausgleich schaffen“, so der Vorwurf des BUND. Laut Straßen NRW sollen im Bereich der neuen Böschungen, Bankette und auch auf dem Mittelstreifen heimische Gräser und Kräuter gepflanzt werden. Arbeiten am Rande des Naturschutzgebietes Besonders kritisch sieht der BUND, dass die derzeit ausgeführten Arbeiten &bdquo;genau am Rande des Naturschutzgebietes“ liegen, &bdquo;der Lebensraum und das Brutgebiet der seltenen Rohrweihe, einem größeren Greifvogel, ist“. Wie langjährige Beobachtungen und Nachweise zeigten, &bdquo;halten sich die Altvögel gern entlang der Baumreihen an der Kurve auf, wo sie auch dieses Jahr oft fliegend festzustellen waren“, heißt es weiter vom BUND. Die massive Rodung dürfte zu einem Verlust dieses wichtigen und im Kreis Herford vermutlich einzigen Brutrevieres führen“, kritisieren die Naturschützer weiter. Denn einfach woanders niederlassen könnten sich die empfindlichen Vögel nicht. Zudem sei davon auszugehen, dass der bestehende Schallschutz durch Bäume und Sträucher wegfällt und der Autoverkehr zu einer &bdquo;starken Lärmkulisse und mehr Luftschadstoffen“ führt, wovon auch die direkten Anwohner auf der Seite Sunderns betroffen seien. Kritik sei bekanntwerden der Pläne Noch in der Woche vor Weihnachten arbeitet die Garten- und Landschaftsbaufirma entlang der Straßen, bevor es dann im Januar weitergeht. Bis dahin bleiben die gerodeten Bäume und Sträucher liegen, bevor sie Ende Januar gehäckselt werden. Welche Einschnitte für die Natur bei den weiteren Bauabschnitten zu erwarten sind, ist bislang nicht klar. Denn bisher sind nur die Arbeiten für den ersten Bauabschnitt gestartet. Schon zu Beginn der Planungsveröffentlichungen im Jahr 2014 hatte die Kreisgruppe Herford des BUND eine Stellungnahme zu den Planungen abgegeben und diese entschieden abgelehnt. &bdquo;Neben dem BUND sind auch andere Naturschutzverbände der Meinung, dass die heutigen Staus nur um etwa 1,5 Kilometer verlagert werden und der gewünschte positive Effekt eines zügigen Verkehrsflusses nicht zu erwarten ist“, heißt es weiter in der Stellungnahme. Und: Die Naturschützer appellieren an alle Verantwortlichen, noch einmal zu überprüfen, &bdquo;und auf die heutigen Verhältnisse und Anforderungen anzupassen“. Der erste Bauabschnitt Bauphase 1: Der Verkehr wird auf die nördliche B61 umgelegt, keine Vollsperrung, Streckenbau bis Einmündung Füllenbruch.Bauphase 2: Verkehr wird auf fertigen Bereich umgelegt, keine Vollsperrung, Streckenbau bis Einmündung Füllenbruch.Für den ersten Bauabschnitt sind rund 4,5 Monate eingeplant, für die Gesamtmaßnahme etwa vier Jahre.Wann der erste Bauabschnitt umgesetzt werden kann, steht noch nicht fest.

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