
Bielefeld. Das Jahr 2023 war für die Bielefeld Marketing GmbH ein besonderes – und zwar sowohl besonders ereignisreich als auch besonders arbeitsreich. Im 25. Jahr ihres Bestehens lockten die Marketing-Strategen um Geschäftsführer Martin Knabenreich mit Großveranstaltungen wie den Nachtansichten, dem Sparrenburgfest, dem Musik-Festival „vielHarmonie“ und dem Leineweber-Markt mehr als 600.000 Menschen in das ostwestfälische Oberzentrum. Rechnet man noch die kleineren Events und auch den noch anstehenden Weihnachtsmarkt hinzu, wird Bielefeld zum Jahreswechsel sicher mehr als eine Million Besuche verzeichnen.
Bekannte Popstars ohne einen Cent Eintrittsgeld
„In einem Jahr explodierender Kosten ist es uns gelungen, alle bekannten und beliebten Events zu realisieren“, sagt Knabenreich – darunter auch Feste, die „naturgemäß nicht rentabel oder auch nur kostendeckend“ sein könnten. So etwa beim Leineweber-Markt, wo Bielefeld-Marketing für sechs Bühnen in der City und Auftritte bekannter Popstars gesorgt habe. „Und dass ohne ein Cent Eintrittsgeld“, so der Geschäftsführer. „Auf diese finanzielle und personelle Kraftleistung sind wir zu Recht stolz.“ Dabei konnte sich das Stadtmarketing auf das Fördernetzwerk der „Bielefeld-Partner“ – inzwischen 76 Unternehmen und Institutionen der Stadt, die das Stadtmarketing finanziell unterstützen – verlassen. Durch diese Zuwendungen würden Angebote möglich, die anderswo nur über öffentliche Millionen-Etats realisierbar seien.

Bei der Auswahl und der Konzeptionierung dieser Angebote prägten im Jahr 2023 vor allem zwei Fragen die Überlegungen: Wie kann die Bielefelder City trotz rasant wachsenden Onlinehandels anziehend bleiben? Und wie kann das Image der Stadt bei potenziellen Fachkräften außerhalb unserer Region positiv beeinflusst werden?
Für letztere startete Bielefeld Marketing im Mai „match your future“, eine digitale Imagekampagne, die gezielt Menschen zwischen 20 und 35 Jahren und damit potenzielle Fachkräfte für Bielefelder Unternehmen ansprach. In einem Radius von 150 bis 200 Kilometern um die Stadt herum bewarben Videos, Audio-Spots und Anzeigen die Kampagnen-Website, die inzwischen fast 300.000 Besucher verzeichnete, die insgesamt rund drei Millionen Mal mit der Seite interagiert haben.
Fan-Aktion und die „kleinste Disco der Welt“
Für die Anziehungskraft der Innenstadt probierte das Stadtmarketing zahlreiche neue Veranstaltungsformate und Aktionen aus. Von K-Pop-Choreos zum Mittanzen in der Fußgängerzone über einen Foto-Walk durch die Bahnhofstraße bis zur Teledisko, die als „kleinste Disko der Welt“ zwei Wochen lang auf dem Jahnplatz zur spontanen Party einlud, wurde immer wieder für „neue Besuchsanlässe und überraschende Stadterlebnisse“ gesorgt.

Auch bei der Kampagne „Deine Fan-Aktion für Bielefeld“ ging es darum, kreative Ideen für die City zu finden – und diese auch prompt umzusetzen. „Alle vier Gewinnerprojekte werden im Laufe des Jahres realisiert worden sein“, teilt Bielefeld Marketing mit.
Im Sommer verwandelten mehr als 210 aneinandergereihte Bierzeltgarnituren die Altstadt in die längste Frühstückstafel der Region. Rund 30 Künstler unterhielten die Gäste mit Musik, Comedy und Akrobatik. Bald darauf fuhren Musikerinnen und Musiker auf einem Lasten-E-Bike mit integrierter Bühne durch die City und sorgten mit ihren Auftritten für gute Atmosphäre. Und schließlich soll das im September vorgestellte Event-Mobil „tu:bie“ mit Live-Musik, Streetfood, Lesungen und vielem mehr als variabler Veranstaltungsraum auch in Zukunft Raum für Ideen in der Bielefelder Innenstadt sorgen.
Wissenswerkstadt wird ein „angesagter Ort“
Perspektivisch sieht Bielefeld Marketing in der gerade entstehenden Wissenswerkstadt „einen Beitrag zur Steigerung der Attraktivität und Vitalität der City“. Im Auftrag der Stadt hat die Stadtmarketing-GmbH das Konzept dafür entwickelt, dass im Herzen der Innenstadt ein historischer Gebäudekomplex zum modernen Begegnungszentrum rund um Themen aus der Wissenschaft umgebaut wird. Dabei hat Bielefeld Marketing mit der Universität, der Hochschule und Partnern aus Stadt, Bildung, Kultur und Wirtschaft zusammengearbeitet. „Mit der Wissenswerkstadt gibt es in OWL bald einen innovativen Hotspot für den Austausch zwischen Forschung und Öffentlichkeit“, sagt Martin Knabenreich. „Hier entsteht ein angesagter Ort der Wissenschaftskommunikation, der nicht nur in unserer Region, sondern NRW-weit Anziehungskraft entfalten wird.“