Problemplätze im Fokus: Messerkontrollen in der Bielefelder City führen zu Festnahmen

Bielefeld. Es ist die zweite Aktion dieser Art innerhalb nur weniger Wochen. Nachdem bei Kontrollen Anfang Juli bereits diverse Messer in der Bielefelder City sichergestellt werden konnten, hat die Polizei in der Nacht von Freitag auf Samstag, 5. August, erneut einen besonderen Fokus auf die Gewaltkriminalität in Bielefeld gelegt. Bei intensiven Kontrollen in der Innenstadt überprüften die Beamten 142 Personen auf mitgeführte Messer und andere gefährliche Gegenstände. Fünfmal wurde sie fündig. Besonders häufig kam es jedoch zu Einsätzen aufgrund von Drogendelikten. Wie die Polizei Bielefeld mitteilt, war ein landesweiter Aktionstag Hintergrund der Kontrollen. In Bielefeld seien Polizeibeamte von 18 Uhr am Freitag und 2 Uhr am Samstag zeitgleich an "neuralgischen Orten im Bereich des Jahnplatzes, des Kesselbrinks, der "Tüte" im Bereich des Bahnhofes und den diesbezüglichen Verbindungsstraßen" im Einsatz gewesen, wie die Polizei mitteilt. Einsatzleiter und Polizeidirektor Andreas Schramm zieht ein positives Fazit: "Ein weiteres Mal haben wir Präsenz in der Innenstadt gezeigt und ein wichtiges Signal zur Bekämpfung der Gewaltkriminalität gesetzt. Alle, die das Nachtleben unbeschwert genießen wollen, sollen nicht befürchten müssen, dass ihnen jemand begegnet, der bei einem Konflikt sofort ein Messer zückt. Diese haben nichts auf der Straße verloren und erst recht nicht im Nachtleben." 28-Jähriger soll Amphetamine an 15-Jährigen verkauft haben Innerhalb der achtstündigen Kontrollen seien in fünf Fällen Messer aufgefunden und sichergestellt worden, so die Polizei. Bei deutlich mehr der überprüften Personen stießen die Beamten auf Drogen: 21 trugen Betäubungsmittel mit sich. In 26 Fällen wurden Anzeigen wegen Verstößen gegen Waffengesetz oder Betäubungsmittelgesetz erstattet. Zudem seien 14 Platzverweise ausgesprochen worden. Eine Person musste in Gewahrsam genommen werden, weil sie einem Platzverweis nicht nachkam. Auch zwei Festnahmen meldet die Polizei, beide an Orten, die bekannte Hotspots der Bielefelder Drogenszene sind - die "Tüte" am Hauptbahnhof und der Kesselbrink. Gegen 21 Uhr wurde ein 28-jähriger polizeibekannter Bielefelder in Nähe des Stadtbahnzugangs am Hauptbahnhof, genannt "Tüte", festgenommen. Er steht im dringenden Verdacht, Amphetamine an einen 15-jährigen Jugendlichen verkauft zu haben. Der Mann wurde umgehend dem Haftrichter vorgeführt, der am Samstag, 5. August einen Untersuchungshaftbefehl erließ. 17-jähriger Gütersloher ist in Drogenverkäufe auf dem Kesselbrink verwickelt Ein ebenfalls 28-jähriger Mann fiel bei Kontrollen gegen etwa 22 Uhr am Kesselbrink auf, die ebenfalls in der Festnahme endeten. Wie sich zeigte, hatte der Mann ein gestohlenes Fahrrad bei sich. Bei der Personalienfeststellung stellte sich zudem heraus, dass gegen ihn zwei Haftbefehle zu vollstrecken waren, darunter wegen eines Körperverletzungsdeliktes. Auf frischer Tat ertappt beim Verkauf von Marihuana wurde zudem ein 17-jähriger Gütersloher auf dem Kesselbrink. Der Minderjährige ergriff die Flucht vor den Polizeibeamten, konnte jedoch wenig später in der Bleichstraße gestellt werden. Hier hatte er sich in einer Garage unter einem Auto versteckt. Der Jugendliche erhielt einen Platzverweis sowie eine Anzeige wegen des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz. Bei Kontrollen in ganz NRW wurden insgesamt 32 Messer sichergestellt Bei dem NRW-weiten Kontrolltag war die Polizei laut Düsseldorfer Innenministerium am Freitagabend (5. August) mit mehr als 500 Beamten auf beliebten Flaniermeilen in verschiedenen Städten unterwegs. Es seien rund 12.500 Personen kontrolliert worden. In 32 Fällen fanden die Einsatzkräfte Messer. Auch ein Schlagstoff und diverse Reizgassprays wurden sichergestellt. Zudem seien noch in der Nacht 55 Strafanzeigen gestellt und in 72 Fällen Ordnungswidrigkeiten angezeigt worden, berichtet die Behörde. Neben Bielefeld waren die Beamten in Waffenverbotszonen in der Düsseldorfer Altstadt und auf den Kölner Ringen sowie in der Bonner City unterwegs. &bdquo;Wir wollen mit unseren Kontrollen keinem den Start ins Wochenende vermiesen“, erklärte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU). &bdquo;Aber wir können und wollen nicht hinnehmen, dass zu viele Leute beim Verlassen der Wohnung das Messer greifen wie den Schlüssel oder den Geldbeutel.“ Zu oft werde das Messer zur lebensgefährlichen Waffe. &bdquo;Wir lassen nicht locker, bis es jeder kapiert hat: Messer haben in der Hosentasche nichts verloren.“ Grund für die Messerkontrollen waren mehrere Fälle innerhalb eines kurzen Zeitraums, in denen Messer eine Rolle spielten. Allein am Feiertagswochenende vom 28. April bis 1. Mai 2023 war es so in acht NRW-Städten zu Messerangriffen gekommen. 2022 hatte die Polizei in NRW mehr als 5.000 Fälle erfasst, bei dem als Tatmittel eine Stichwaffe erfasst worden war.

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