Bielefelder Ausblicke: Hier gibt's die schönsten Ausblicke über die Leineweberstadt

Bielefeld. Von den Höhen des Teutoburger Waldes, aber auch von Brücken, Türmen und Gebäuden der Stadt bieten sich spektakuläre Fern- und und Überblicke: in Stadtteile oder Straßenschluchten hinein, über Bergkamm des Teutotburger Waldes hinweg oder hinunter zu Bielefelds einzigem (privaten) Badesee. Das meiste kann umsonst und draußen bestaunt werden. Einige Stellen sind allerdings nur zu Fuß, über Wanderwege, erreichbar. Doch die Mühe lohnt sich. Wir haben zehn Highlights ausgewählt - bekannte und eher versteckte. Die meisten Bielefelder kennen den traumhaften Blick von der Sparrenburg (1), die über der Stadt thront, selbst von unten gut sichtbar und im Dunklen angeleuchtet ist. Wenige Meter von der Burgbrücke entfernt gibt es einen kleinen Parkplatz. Der direkteste (Fuß-)Weg führt von der Kreuzstraße hoch. Hinunterschauen lässt es sich von überall, ob von den Rondellen, der Burgmauer oder gar vom Turm. Genießer können auf dem Gelände picknicken, auch auf der Turmspitze: Das "Picknick mit Ausblick" inklusive Essen und Getränke kann bei Bielefeld Marketing gebucht werden. Eher unbekannt, aber gleichfalls schön zum Pausieren ist die "Fahnenspitze" auf der Siegenegge (2), ein luftig-hoher Rastplatz oberhalb des Bielefelder Passes. Wanderhütte, Tisch und Bänke dort wurden immer wieder von Vandalen zerstört. Inzwischen gibt es hier zum Sitzen nur noch einige Sandsteinblöcke. Geblieben ist der fantastische Ausblick über den Stadtrand von Bielefeld und Senne in die Westfälische Bucht. Hier kommt man nur zu Fuß hin, und steil ist es auch; erreichbar über den Wanderparkplatz "Fahnenspitze"/Schulstraße. Naturschutzgebiet Ubbedisser Berg Das Naturschutzgebiet Ubbedisser Berg liegt auf dem nördlichen Kalkzug des Teutoburger Waldes. Gut überblicken lässt es sich vom Kriegerdenkmal Lämershagen (3) mit weitem Blick auf Lämershagen und den dahinter liegenden Teuto-Höhen. Es ist an der Ubbedisser Straße gut per Auto erreichbar. Zu erwandern ist es etwa über den Bielefelder Lämmerweg (Ubbedissen - Eisgrund). Auf dem nach unten abfallenden Halbtrockenrasen wachsen Fransen-Enzian, Sonnenröschen und zahlreiche weitere rare Pflanzen, die bunte Schmetterlinge wie Kaisermantel oder Schwalbenschwanz anziehen. Wer Sennestadt von oben bewundern will, der kommt am Sennestadthaus (4) nicht vorbei. Dort kann man vom Treppenhaus aus zur einen Seite die Einkaufsmeile des Stadtbezirks, die Elbeallee, hinaufblicken, an den Hochhäusern in den Farben der Sennestadt vorbei bis hin zum Teutoburger Wald. Durch die Fenster im hinteren Treppenhaus bietet sich eine Panorama-Sicht auf den Teich sowie die alte Kreuzkirche und das Neubaugebiet Schilling jenseits der Paderborner Straße. Nicht weit davon, am Senner Hellweg, liegt die Bildungsstätte Haus Neuland. Hier startet der zehn Kilometer lange Neuland-Rundweg. Wer "nur" den großartigen Blick über das Tal bis zur Bergstadt Oerlinghausen (5) mit dem spitzen Kirchturm mittendrin genießen will, folgt dem Weg bergauf zum Teuto und am Längsal links Richtung Autobahn. Ein paar Meter geht's am Talrand entlang, dann kommt die grün eingebettete "Skyline" von Oerlinghausen in Sicht. Stadtnah und damit für viele gut erreichbar ist der Johannisberg, dessen liebevoll restaurierte Parkanlage mit Pavillons und Winzerschen Garten sich auf einem gemütlichen Spaziergang erkunden lässt. Der Aussichtspunkt mit Blick auf Bielefelder Stadtkulisse (6) und Sparrenburg ist bequem über Dornberger Straße und Am Johannisberg mit dem Auto anzufahren. Für Bielefelds Hausberg hat das Saxophon-Duo Leptophonics gemeinsam mit Schauspieler Michael Grunert einen performativen "Stadt-Rund-Klang" mit fünf Stationen entwickelt, der auch über historisch Bedeutsames informiert und bequem aufs Smartphone zu laden ist (Hearonymus-App). Wer den Berg Richtung Johannistal hinuntersteigt, gelangt zur Fußgängerbrücke (7) über Ostwestfalendamm und Schienenweg. Hier lässt es sich trefflich über Leonardo da Vincis Satz "Die Bewegung ist die Ursache allen Lebens" sinnieren: mit Blick hinunter auf den steten OWD-Verkehrsstrom und die ein- und ausfahrenden Züge. Auch nachts sehr stimmungsvoll. Einmalig - und für viele, die schon einmal hier waren, der schönste Ausblick auf Bielefeld und Umgebung - ist der vom ehemaligen Fernmeldeturm auf der Hünenburg (8). Dieser wurde vor Jahrzehnten um etliche Etagen gekürzt, aber mit Aussichtsplattform versehen. Es gibt einen Kiosk und ein Heimatmuseum. Vom Turm aus kann man an klaren Tagen bis zum Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica schauen. Das Areal ist über die kurvige Hünenburgstraße nur zu Fuß zu erklimmen, alternativ durch den Wald ab Zweischlingen. Vor dem Start sollte man sich über die Öffnungszeiten informieren. Ungleich niedriger, aber gleichwohl sehenswert ist die Perspektive vom Fuß der alten Gaskugelbehälter in Gadderbaum (9), die unter Denkmalschutz stehen. Über vielerlei Grün und dem Quellenhofweg hinweg ist Haus Enon und der Flachbau des Krankenhauses Gilead IV erkennbar, fern am Horizont der fahnengeschmückte Turm der Sparrenburg. Einen Katzensprung entfernt sind der Japanische Garten Bielefeld und der Begegnungs- und Gnadenhof der Sentana-Stiftung. Zum Aussichtspunkt geht's von der Straße aus per Pedes hoch Richtung Gaskugeln. Unterwegs auf dem Hermannsweg Stadtweit gibt es viele weitere beeindruckende Aussichtsorte. Hier aber darf keineswegs einer fehlen: der Hermannsweg (10). Denn der kann mit einer ganzen Palette von Schau-ins-Land-Stellen aufwarten. Stellvertretend sei auf der Strecke zum Eisernen Anton der Ausblick auf die drei riesigen Windräder in Eckardtsheim genannt. Der Aussichtsturm selbst, auf dem Ebberg gelegen und ganzjährig zu besteigen, ist ein lohnendes Ziel, sogar mit 360-Grad-Blick. Er ist zudem eine historische Rarität: 1895 errichtet und 2003 originalgetreu restauriert, ist er einer der zwei einzigen existierenden rein metallischen Bismarcktürme, Der andere stand in Hasselfelde-Trautenstein und wurde 1981 von der Sowjetarmee abgerissen.

Meistgelesen