Fiese Masche WhatsApp-Täter nutzen Großzügigkeit einer Bielefelderin voll aus

Bielefeld. Mehrere Tausend Euro sind futsch, weil eine 63-jährige Bielefelderin einfach ein großes Herz hat. Und weil sie sich böse hinters Licht hat führen lassen. Das ist die Erkenntnis der Bielefelder Polizei, die aktuell vor einer weiteren Welle betrügerischer Messenger-Nachrichten warnt. Die Hallo Mama-Masche Mit der sogenannten &bdquo;Hallo Mama“-SMS-Masche haben Kriminelle in der hilfsbereiten Bielefelderin am Dienstag, 23. August, eines ihrer vielen Opfer gefunden. Die Masche sorgt seit dem Frühjahr wiederholt für böses Erwachen bei den Betroffenen. Meist über den Messengerdienst WhatsApp gehen derzeit gleichlautende Nachrichten an unzählige Handys im Land: &bdquo;Hallo Mama, mein Handy ist kaputt gegangen. Ich benutze wieder mein altes. Das ist jetzt meine neue Nummer.“ So ähnlich lautete auch die Kurznachricht um 19.30 Uhr für die Bielefelderin. Mit diesen einfachen Zeilen versuchen die Täter den Empfängern weiszumachen, dass sie gerade mit ihrer Tochter oder ihrem Sohn kommunizieren. Oft wird dann noch der Satz nachgeschoben: &bdquo;Telefonieren geht leider nicht. Mikrofon ist kaputt.“ Die große Bitte Doch genau das sollte man genau jetzt tun, raten die Sicherheitsbehörden. Denn in der Regel bitten die vermeintlichen Kinder kurz darauf, dringend zu bezahlende Rechnungen zu begleichen. Im Fall der Bielefelderin waren es gleich zwei Überweisungen über mehrere Tausend Euro, die angeblich ganz rasch zu tätigen waren. Wer nun aus Mutterliebe und Hilfsbereitschaft schnell das Bankkonto erleichtert, ist ein kleines Vermögen los. Die richtige Reaktion Die Polizei rät dringend: &bdquo;Rufen sie unter der altbekannten Nummer an und fragen sie nach.“ In der Regel stellt sich schon durch das Erreichen der Kinder unter der alten Nummer heraus, dass hier Betrüger im Spiel sind. Sollten Tochter oder Sohn nicht zu erreichen sein, ist es dringend erforderlich, die Kontaktaufnahme abzuwarten. Polizeisprecher Fabian Rickel rät: &bdquo;Seien sie immer misstrauisch, wenn von ihnen verlangt wird, schnellstmöglich eine Überweisung auf ein unbekanntes Konto zu tätigen.“ Die Täter setzen ihre Opfer ganz gezielt unter Zeitdruck. Was, wenn es zu spät ist? &bdquo;Sollten sie bereits eine Überweisung getätigt haben und einen Betrug vermuten, informieren sie umgehend ihre Bank, um zu klären, ob eine Rücküberweisung möglich ist“, so Rickel. Anschließend sollten sie Anzeige bei der Polizei erstattet. Darüber sprechen Auch wem die Masche allzu plump erscheint, der kann etwas für die Sicherheit seiner Mitmenschen tun: &bdquo;Sprechen Sie über diese Maschen mit Ihren Verwandten, Eltern und Freunden.“ Insbesondere diejenigen, die nicht so viel Erfahrung mit Handy-Chats und Kurznachrichtendiensten haben oder einfach weniger Misstrauen an den Tag legen, sind gefährdet. Wer aber gedanklich eine solche Situation bereits komplett durchgespielt hat, reagiert deutlich besser, wenn die Täter sich plötzlich wirklich melden. Sind nur Mamas bedroht? Nein. In gleicher Weise werden Papas, Omas und Opas angeschrieben. Die Variationen der Masche sind zahlreich.

Mehr zum Thema