Bielefeld. Die Polizei warnt aufgrund mehrerer aktueller Ereignisse vor Betrügern auf dem Bielefelder Wohnungsmarkt. Die Bielefelder wurden Opfer von vermeintlichen Vermietern, die nicht-existierende Wohnungen angeboten hatten.
So berichtet Polizeisprecherin Hella Christoph von einer Bielefelderin, die über die App eines Immobilienportals eine Wohnung suchte.
Masche 1: Auf ein Wohnungsangebot hin nahm sie Kontakt zu dem Inserenten auf, der ihr daraufhin in seiner Antwortmail einen Link zuschickte. Über den Link sollte sie angeblich weitere Informationen zu dem Mietobjekt finden. Dabei suggerierte der vermeintliche Vermieter der Frau, dass sie die Wohnung sofort anmieten könne, wenn sie als Nächstes die Mietkaution überweise.
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Ein abfotografierter Personalausweis soll Sicherheit geben
Natürlich hat der Täter mit der Skepsis der Mieterin gerechnet und beruhigte sie offenbar damit, dass er ihr zur Legitimation das Foto eines Personalausweises zuschickte. Die Bielefelderin empfand das als ausreichenden Nachweis und überwies den geforderten Betrag. Doch anschließend meldeten sich die Betrüger nicht mehr zurück, berichtet Christoph.
Dadurch misstrauisch geworden, besuchte die Frau das vermeintliche Mietobjekt und fand heraus, dass alle Wohnungen seit Längerem bereits vermietet sind. Sie war einem Betrüger aufgesessen. Der zugemailte Personalausweis führte nicht zum Täter.
Vorsicht vor Wohnungsvermittlern über Social Media
Masche 2: Doch damit ist sie nicht allein: Ein anderes Opfer auf Immobiliensuche wurde über Social Media von einem selbst ernannten Wohnungsvermittler kontaktiert. Dieser behauptete laut Polizeibericht, für den Bielefelder eine Wohnung finden zu können. „Dazu verlangte er jedoch die Überweisung eines Geldbetrages“, berichtet Hella Christoph. Auch in diesem Fall folgte nach der Überweisung der Summe keine Rückmeldung mehr. „Der vermeintliche Vermittler war nicht mehr zu erreichen.“
Masche 3: Bei beliebten Wohnimmobilien greifen Vermieter oft auf Wartelisten zurück, um dem Ansturm der Bewerber Herr werden zu können. Diesen Umstand machen sich immer wieder Betrüger zunutze, indem sie auf den Immobilienportalen fingierte Inserate schalten.
Platz 1 in der Warteliste wird teuer
Im Gespräch mit den Interessenten bieten sie dann an, den Wohnungsbewerber nach Überweisung eines Geldbetrags auf Platz 1 der Bewerberliste zu setzen. Damit hätten sie dann beste Chancen, den Zuschlag zu bekommen, heißt es. Aber auch hier ist die Kommunikation nach der Überweisung beendet. Der Betrüger ist anschließend nicht mehr zu erreichen.
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Polizeisprecherin Hella Christoph rät: „Bleiben Sie misstrauisch und überweisen Sie kein Geld als Vorauszahlung, Vorkasse oder als Vermittlungsgebühr. Zahlen Sie erst, wenn Sie die Wohnung gesehen oder einen Mietvertrag unterschrieben haben.“