Parkhaus-Abriss: Goldbeck lüftet Geheimnis um Neubau am Kesselbrink

Bielefeld. Der Abriss des alten Telekom-Parkhauses neben dem H1-Hochhaus an der Kavalleriestraße soll bereits im Herbst dieses Jahres starten. Das hat die Stadt auf Anfrage jetzt mitgeteilt. Zuvor hatte Eigentümer Goldbeck im dortigen Bauamt auch die Überbauung des Areals beantragt, Details jedoch unter Verschluss gehalten. Jetzt hat das Unternehmen gegenüber der NW-Lokalredaktion erste Pläne offengelegt. "Nur ein Neubau sinnvoll" Die Nachricht, dass das Kesselbrink-Parkhaus nicht mehr gemäß ursprünglichen Planungen saniert werden soll, hatte Anfang August auch Stadt und Gremien überrumpelt. Zu der Entscheidung erklärt ein Pressesprecher nun, Goldbeck habe zwei unabhängige Gutachten erstellen lassen. &bdquo;Diese belegen, dass das Parkhaus unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht zu sanieren und nur ein Neubau sinnvoll ist.“ Das Unternehmen habe daher den Bauantrag für ein neues Parkhaus eingereicht. Parkhaus mit unterirdischer Anbindung Der Kesselbrink bekommt damit wieder ein Parkhaus, gebaut von einem Parkhaus-Spezialisten. Goldbeck ist in dieser Sparte Marktführer und tritt mit den &bdquo;Goldbeck Parking Services“ auch als Betreiber auf. Wie der Parkhaus-Neubau neben dem H1-Hochhaus zukünftig aussehen soll? &bdquo;Zur konkreten Realisierung des Parkhauses werden derzeit noch verschiedene Varianten in Zusammenarbeit mit dem Bauamt geprüft“, heißt es dazu von Goldbeck. Sollte das Unternehmen eine Vision umsetzen, die ein Zusammenschluss aus Architekten, Stadtplaner und Bielefelder Kunstverein bereits 2002 für Bielefeld hatte, könnte das Parkhaus zugleich Freizeitort werden und außen eine Kletterwand erhalten. Fest steht, gebaut wird oberirdisch. Unterirdisch verhindert ein Bunker die Unterkellerung. Auf der H1-Webseite wirbt das Unternehmen zudem für seine Büroflächen mit vorhandenen Ladestationen für E-Autos und E-Bikes sowie dem Versprechen auf ein &bdquo;direkt angebundenes Parkhaus“. Der Neubau soll wie sein Vorgänger über einen unterirdischen Gang mit dem Hochhaus verbunden bleiben – das zeigt eine Skizze. Die oberirdische Brücke über die Kavalleriestraße wird dagegen abgerissen. Zum Thema: Erste Etagen sind vergeben: Jetzt steht fest, wer ins Bielefelder H1-Hochhaus einzieht Alternativer Bauplatz an der Herforder Straße Eine interessante Alternative zum Neubau am Kesselbrink ist damit offenbar vom Tisch: Laut NW-Informationen hatte Goldbeck im Frühjahr 2021 in nichtöffentlicher Sitzung der Bezirksvertretung Mitte Pläne zu einem Parkhaus-Neubau in einer Baulücke an der Herforder Straße präsentiert. Hier gehört dem Unternehmen der Parkplatz &bdquo;Alte Post“, der seinen Namen dem denkmalgeschützten Backsteinbau der Alten Post nebenan verdankt. Das Areal mit nur 74 Stellplätzen hatte Goldbeck 2018 im Paket mit Telekom-Hochhaus und Parkhaus erworben. Betreiber sind die &bdquo;Goldbeck Parking Services“. Bei der Projektvorstellung 2021 hatte Goldbeck offenbar in Aussicht gestellt, das Areal des alten Kesselbrink-Parkhauses für Wohn- oder Geschäftsbebauung zu nutzen, sollte ein Parkhaus-Neubau an der Herforder Straße realisiert werden können. Dieser sollte die für das nahe gelegene H1 notwendigen Stellplätze bieten, eine Idee, der auch die Bezirksvertreter viel abgewinnen konnten. Auf Nachfrage heißt es dazu nun von Goldbeck, der Bau eines Parkhauses sei &bdquo;auf dem Grundstück aus rechtlichen Gründen nicht möglich“. Laut NW-Informationen sieht der bisherige Bebauungsplan einen &bdquo;Gemeinbedarf Post“ vor. Eine Änderung wäre laut Stadt notwendig, um Baurecht für ein Parkhaus zu schaffen. Zu prüfen wäre dabei unter anderem die Nähe zum denkmalgeschützten Postgebäude. Ein Prozess, den man bei Goldbeck zurzeit offenbar nicht starten will. Aktuell liege dem Bauamt keine Willensbekundung des Eigentümers zur Einleitung eines entsprechenden Bebauungsplanverfahrens für ein Parkhaus vor, erklärt die Stadt. Politik wird im September näher informiert Als Nächstes wird der Neubau am Kesselbrink nun die Politik beschäftigten: Die Verwaltung will die Bezirksvertretung Mitte in ihrer nächsten Sitzung am 1. September über das Vorhaben informieren. Eine gestalterische Beratung unter anderem im Beirat für Stadtgestaltung sei bei Konkretisierung der Pläne möglich, so die Stadt. Hilfe für gekündigte Händler Unterdessen bleiben den gekündigten Friseuren, Händlern, Künstlern und Gastronomen im Erdgeschoss des Kesselbrink-Parkhauses nur noch wenige Wochen: Am 31. August müssen sie raus sein – und bekommen dabei Unterstützung. Goldbeck arbeite gemeinsam mit den betroffenen Personen daran, zeitnah geeignete Ladenflächen zu finden, und stehe mit ihnen individuell im engen Austausch, teilt das Unternehmen mit.

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