Amtliche Unwetterwarnung: Orkan-Böen in Bielefeld - Schule fällt aus

Bielefeld. Gleich zwei Stürme fegen in den kommenden Tagen über Bielefeld hinweg. Orkan-Böen mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 100 km/h und viel Regen drohen bis Samstag. Nach den Vorabberichten zur gefährlichen Gemengelage gibt es nun auch eine Amtliche Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Die Feuerwehr ist alarmiert und wappnet sich für Sondereinsätze: "Wir nehmen das sehr ernst." Die Stadt veröffentlicht eine eindringliche Warnung an alle - und sogar der Unterricht an Schulen fällt aus. Ausnahmezustand. Was rollt da auf Bielefeld zu? Die erste DWD-Warnung gilt von Mittwoch, 22 Uhr, bis Donnerstag, 15 Uhr. Die Meteorologen schreiben: "Es treten orkanartige Böen mit Geschwindigkeiten zwischen 80 km/h (22m/s, 44kn, Bft 9) und 110 km/h (31m/s, 60kn, Bft 11) aus westlicher Richtung auf. In Schauernähe sowie in exponierten Lagen muss mit Orkanböen bis 120 km/h (33m/s, 64kn, Bft 12) gerechnet werden. In der Nacht zum Donnerstag Böen zwischen 80 und 100 km/h zunächst aus Südwest, später West. Mit Kaltfrontdurchgang vorübergehend Böen bis 120 km/h. "Vermeiden Sie den Aufenthalt im Freien!" Am Donnerstagmorgen vorübergehende Abschwächung des Windes, aber im Tagesverlauf wieder verbreitet Böen zwischen 90 und 110 km/h, in Schauernähe auch um 120 km/h aus West. #Unwetter-#Warnungen #Sturm #YLENIA: Vom Nordwesten bis zur Mitte und in den Osten schwere #Sturmböen sowie einzelne #Orkanböen! Stärkste Böen in der Nacht zum Donnerstag/Donnerstagvormittag mit Kaltfrontpassage sowie in den Schauern und Gewittern dahinter! /V pic.twitter.com/RRJCgLNiWu DWD (@DWD_presse) February 16, 2022Die Wetterlage sorgt für etliche mögliche Gefahren, heißt es vom DWD weiter. "Es können zum Beispiel Bäume entwurzelt und Dächer beschädigt werden. Achten Sie besonders auf herabstürzende Äste, Dachziegel oder Gegenstände. Schließen Sie alle Fenster und Türen! Sichern Sie Gegenstände im Freien! Halten Sie insbesondere Abstand von Gebäuden, Bäumen, Gerüsten und Hochspannungsleitungen. Vermeiden Sie möglichst den Aufenthalt im Freien!" Feuerwehr: Selten war die Warnung so konkret Die Bielefelder Feuerwehr bereitet sich derzeit akribisch vor. "Wir planen, welche Löschabteilungen wo genau zum Einsatz kommen, welche im Hintergrund bleiben und dann auch für andere, eventuell notwendige Einsätze noch bereitstehen", berichtet Ralf Brüseke von der Leitstelle auf nw.de-Nachfrage am Morgen. Selten sei eine Warnung des Deutschen Wetterdienstes so konkret gewesen. Die Feuerwehr geht aktuell davon aus, dass die orkanartigen Böen mit Tempo 105 bis 120 Bielefeld vor allem in der zweiten Hälfte der Nacht von Mittwoch (16. Februar) auf Donnerstag (17. Februar) treffen. Auch die Polizei hat die Vorab-Sturmwarnung auf dem Schirm und bereite sich entsprechend vor, so die dortige Leitstelle. Lebensgefahr bei Spaziergängen im Wald Feuerwehr-Chef Hans-Dieter Mühlenweg berichtete außerdem, dass die Leitstelle für die womöglich große Zahl an Notrufen personell aufgestockt werde. Dass Bäume aktuell noch kein Laub tragen, sei ein glücklicher Umstand, so Mühlenweg weiter. So böten sie dem starken Wind weniger Angriffsfläche. Die Verwaltung wendet sich unterdessen direkt an die Bielefelder. Unter anderem sollten lose Gegenstände wie Mülleimer oder Gartengeräte gesichert werden. Und: "Aufgrund der heftigen Sturmböen warnt die Stadt davor, Wälder, Parkanlagen und Friedhöfe zu betreten. Es besteht Gefahr durch herabstürzende Äste. Insbesondere im Wald könne Totholz in den Baumkronen bei starken Windstärken lebensgefährlich sein. "Durch Feuchtigkeit können auch ganze Bäume umfallen." Das bestätigte auch Feuerwehr-Chef Mühlenweg: Das Erdreich sei aufgeweicht - und das bedeute, das Wurzeln wenig Halt haben. Schüler nicht "im Auge des Sturms" Überraschung am Vormittag dann aus Düsseldorf: In Nordrhein-Westfalen fällt der Unterricht an allen Schulen an diesem Donnerstag wegen eines befürchteten Unwetters mit heftigen Sturmböen aus. Das sagte Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) im Landtag. Die Entscheidung sei nach Rücksprache mit dem Deutschen Wetterdienst gef allen. Sie wolle nicht, dass Schüler &bdquo;im Auge des Sturms" die Schulen aufsuchen. Familienminister Joachim Sta mp (FDP) bat Eltern von Kita-Kindern, sei sollten ihren Nachwuchs &bdquo;morgen bitte Zuhause betreuen." Kein Unterricht in ganz NRW Weiter erklärte Gebauer: "Das nahende Unwetterereignis ist eine ernste Gefahr insbesondere für den Schulweg für die Schülerinnen und Schüler. Daher wird in den nordrhein-westfälischen Schulen morgen kein Unterricht stattfinden, die Schulen sind grundsätzlich geschlossen. Nach dem Sturm &bdquo;Friederike" 2018 hat die Landesregierung ein Konzept für solche Gefahrenlagen erarbeitet. Mit dem neuen Unwetter-Erlass für die Schulen ist es nun auch möglich, dass es landesweite Entscheidungen aufgrund von extremen Wetterereignissen gibt. Diese wendet die Landesregierung an, indem für morgen der Unterricht für alle Schülerinnen und Schüler in Nordrhein-Westfalen ausfällt."

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