Verkehr Stadtbahn in Bielefeld bekommt eine neue Schnellfahrstrecke

Bielefeld. Das Verkehrsunternehmen MoBiel will die Stadtbahnlinie 1 bis nach Sennestadt verlängern. Die Gleise sollen parallel zur ehemaligen Bundesstraße 68 verlaufen. Die Haltestellen liegen zum Teil weitauseinander. Dadurch können die Stadtbahnzüge auf der Strecke richtig Fahrt aufnehmen. MoBiel hat seine Pläne für den Bau der Strecke nach Sennestadt überarbeitet. Um neben der zweigleisigen Bahnlinie auch noch breite Schnellfahrradwege und Abbiegespuren für Autos unterzubringen, soll die Brackweder/Paderborner Straße nur noch zwischen Buschkamp- und Eickelmann-Kreuzung vierspurig verlaufen. In diesem Bereich liegt die Autobahnzufahrt. Zwischen Senne-Endstation und Buschkampstraße sowie zwischen Eickelmann-Kreuzung und Sennestadtring würde die Straße dagegen nur zweispurig. Genauso schnell wie Autos Auf der Strecke gilt Tempo 70 für Autos. Und wie schnell fährt die Bahn? &bdquo;Sie fährt auch 70 km/h und ist damit genauso schnell wie die Autos. Sonst wäre sie nicht attraktiv“, erklärte jetzt MoBiel-Projektplanerin Léa Gauthier in einer Bürgerversammlung. Tempo 70 ist für die Stadtbahn kein Problem. Auf der Strecke nach Altenhagen sowie in einigen Tunnelabschnitten erreichen die Bahnen schon jetzt dieses Tempo. &bdquo;Alle unsere Fahrzeuge sind in der Lage 70 km/h zu fahren. Vamos-Bahnen sind sogar für 80 km/h zugelassen“, sagt MoBiel-Sprecherin Yvonne Liebold.Komfort spielt eine Rolle Wo die Höchstgeschwindigkeit zwischen der heutigen Endstation Senne und dem Sennestadtring dann tatsächlich erreicht werden kann, wird noch im Detail untersucht. Dabei spielt auch der Komfort der Fahrgäste eine Rolle. Denn in den Waggons stehen die Menschen ja auch und sollen nicht zu Fall gebracht werden. Darum darf die Bahn nicht zu stark beschleunigen und auch nicht zu stark abbremsen.Dass es auf den Straßenabschnitten, die künftig nur noch zweispurig sein sollen, nicht zu Staus kommt, während die Bahnen vorbeirauschen, steht für die Planer fest. Die zweispurigen Bereiche hätten eine Kapazität von 2.200 Kfz pro Stunde, erklärt Frank Homann, Verkehrswegeplaner bei der Stadt. Das reiche für einen flüssigen Verkehr aus.Lärmschutzwände Die Planung zweispuriger Abschnitte ist auch der Grund dafür, dass die Lärmschutzwände an der Brackweder Straße wahrscheinlich nicht angetastet werden müssen. &bdquo;Ziel der optimierten Planung bleibt es, die nördlichen Lärmschutzwände zwischen Spiegelsberger Weg und Hangstraße nicht zu versetzen“, so Yvonne Liebold. Wenn auf diesem Abschnitt eine Verschiebung der Wände notwendig würde, würde das auf städtischer Fläche erfolgen. Man sei dafür nicht auf private Grundstücke angewiesen.Standort für P & R wird gesucht Entlang der neuen Strecke ist auch eine Park & Ride-Anlage geplant. Bisher wurde dafür eine Stelle in der Nähe der sogenannten Reitstallbrücke ins Auge gefasst. Sie liegt in der Nähe der A2-Anschluss-Stelle. Zur Zeit läuft außerdem eine Untersuchung, die zeigen soll, wo P & R-Anlagen am sinnvollsten wären und welche Kapazität sie haben müssten. Die Position an der nördlichen Seite der Brücke, also an den stadteinwärts führenden Fahrspuren für Autos, sei nur einer der möglichen Standorte, so Liebold. Wie die P & R-Anlagen gestaltet werden sollen, ob dort E-Ladepunkte, oder Fahrradabstellplätze gebaut werden sollen, werde später geplant.MoBiel hofft, Mitte 2024 ins Planfeststellungsverfahren zu gehen. Dabei geht es um die Genehmigung zum Bau der Bahntrasse. Wann die erteilt wird und wann Bauarbeiten beginnen können, ist noch völlig offen.

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