Gordischen Knoten zum Bau der Stadtbahn nach Sennestadt zerschlagen

Bielefeld. Zur Verlängerung der Stadtbahnlinie 1 gibt es große Neuigkeiten. MoBiel und das Amt für Verkehr haben ihre Trassenplanung für Brackweder und Paderborner Straße (L 756) überarbeitet. Herausgekommen sind aus Sicht der Planerinnen und Planer eine verbesserte Radverkehrsführung und weniger betroffene private Grundstücksbesitzer. Gleichzeitig seien die wichtigen Interessen und Belange des Landesbetriebs Straßen NRW berücksichtigt, der einen guten Verkehrsfluss auf dem Autobahnzubringer trotz Straßenbahnbau erhalten muss.Léa Gaulthier, bei MoBiel für die Planung der Mobilitätslinie von Senne in die Sennestädter Nordstadt zuständig, betont, dass Planungsparameter neu definiert und abgewogen worden seien. Im Beteiligungsprozess hatte es harsche Kritik gehagelt. 70 unterschiedlich betroffene Grundstückseigentümer, vier abzureißende Häuser – darunter ein Restaurant und eine Tankstelle – waren zu viel. Auch, dass die Radler auf Radfahrstreifen direkt neben den mit mindestens Tempo 70 vorbeifahrenden Autos unterwegs sein sollten, störte viele. Noch Ende September hatten sich vor allem die Senner Bezirksvertreter darüber beschwert, dass noch keine neuen Details zur Trassenplanung bekannt seien. Was jetzt vorgestellt wird, kommt früheren Vorstellungen für den Weiterbau der Linie 1 sehr nahe. Für die Radler Auf der nördlichen Seite der L 756 ist ein mindestens 3,50 Meter breiter Zweirichtungsradweg geplant. Dies soll auch dazu dienen, den hohen Qualitätsstandards einer Hauptradroute (Kategorie 1) von und nach Schloß Holte-Stukenbrock gerecht zu werden – gemäß dem Radverkehrskonzept der Stadt und der politisch beschlossenen Veloroute nach SHS.Lediglich an Engstellen gibt es mindestens 3 Meter breite kombinierte Geh- und Radwege, um die Eingriffe in Grundstücke so weit wie möglich zu verringern, schreibt MoBiel in einer Mitteilung. Auf der südlichen Seite der Landesstraße ist ebenfalls ein mindestens 2,50 Meter breiter kombinierte Geh- und Radweg geplant. Alle Radwege sollen in beide Richtungen befahrbar sein, um größere Umwege für die Zweiradfahrer zu vermeiden.Neue Fahrbahnbreite Da die L 756 aktuell als Umleitungsstrecke für die Autobahn ausgewiesen ist, wurde bisher nach Vorgaben von Straßen NRW mit einer Fahrbahnbreite von 8,50 Meter geplant. Nur dadurch sei gewährleistet, dass beispielsweise im Fall einer Baustelle noch genügend Platz ist, den Verkehr an der Engstelle vorbeizuführen. Dadurch war es jedoch unglaublich schwer, alle Belange unter einen Hut zu kriegen – für Stadtbahn, Autofahrer, Radler und Fußgänger.Seit März 2021 sind jedoch die Kommunen für die Ausweisung von Umleitungsstrecken zuständig. Und das Amt für Verkehr hält es für tragbar, dass der Verkehr von und zur Autobahn temporär im Bedarfsfall auch mal anderweitig umgeleitet wird. Diese Strecke wird nun gesucht. &bdquo;Wir sehen daher nicht den Ausnahmefall einer Sanierung als nicht bemessungsrelevant für den allgemeinen Querschnitt der Straße“, sagt Frank Homann.Die positive Folge ist, dass in den Ortslagen Senne und Sennestadt die Fahrbahnbreite nun auf 7 Meter reduziert werden kann, Platz ist für Radwege und die L 756 zum Umbau voll gesperrt werden kann.Bürgerdialog Über diese Veränderungen wollen MoBiel und das Amt für Verkehr erneut mit den Sennestädtern und Sennern ins Gespräch kommen, die von der optimierten Planung noch betroffen sind. Interessierte können sich unter https://www.mobiel.de/mobilitaetslinie/ informieren. Kontakt ist auch telefonisch unter (0521) 51 12 22 oder per Mail unter dialog@moBiel.de möglich. Zum Thema: So soll das Bielefelder Stadtbahnnetz 2022 ausgebaut werden

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