Kinder müssen auf Landstraße fahren: Bielefelder Eltern beklagen gefährlichen Schulweg

Bielefeld. Der Zustand des Radwegs an der Verler Straße (Landesstraße 787) ist seit über 20 Jahren in der Kritik. Er ist marode, teilweise von Grün zugewuchert und viel zu schmal. Richtung Sennestadt verläuft er als Zweirichtungsweg auf einer Seite, die bis zur Paderborner Straße zweimal wechselt. Zwischen Wilhelmsdorfer Straße und &bdquo;Eckardtsheim City“ klafft zudem eine Lücke. Und das ist nicht alles: Nun haben die Behörden für ein Teilstück eine Zwischenlösung gefunden, die die Eltern fassungslos macht. Für Kinder ist der Weg zu Kita und Schule zu Fuß oder mit Rad schlicht zu gefährlich, sind sich die Anwohner einig. Seit Jahren fordern sie vom Landesbetrieb Straßen NRW, der für die L 787 zuständig ist, ihn zu sanieren und die Lücke zu schließen. Erneuert wurde vor mehr als zwei Jahren die Fahrbahn, der Radweg aber nur auf der Seite des Kreises Gütersloh. &bdquo;Warum ist das so?“, fragt Hoyer. &bdquo;Was funktioniert hier nicht, was der angrenzende Kreis besser hinbekommt?“ Nach gut einem Jahr habe er eine Antwort von Straßen NRW bekommen, berichtet der Vater: Der Radweg solle auch in Bielefeld ausgebaut und die Geh-/Radwegbrücke über den Strothbach saniert werden. Allerdings würden Privatgrundstücke von zwei Eigentümern benötigt, und der Grunderwerb müsse vorher geklärt sein. Die aber seien einverstanden, sagt Hoyer, der längst mit beiden gesprochen hat. Schülerin müsste auf der Landesstraße fahren Inzwischen sind zwei weitere Jahre ins Land gegangen. Jan Hoyer und Maike Schumacher, die ihre Tochter mit dem E-Lastenrad inzwischen zur Grundschule und den Sohn in die Kita bringen, sind das Warten gründlich leid. Ihre Kleine gehe nun in die zweite Klasse, erzählt der Vater. In der vierten werde sie ihren Fahrradführerschein machen und solle dann eigentlich selbstständig zur Schule radeln. &bdquo;Aber im Moment ginge das gar nicht.“ Was ihm besondere Sorgen macht: Teilweise müsste die Schülerin sogar auf der Landesstraße selbst fahren. Denn seit Kurzem sei der vorhandene alte Geh-/Radweg zum Seitenstreifen heruntergestuft worden, sagt der genervte Eckardtsheimer. Radler dürften ihn nicht mehr benutzen. Sie müssten jetzt auf der Straße fahren, ebenso wie Kinder ab zehn Jahren. &bdquo;Es ist zwar gleichzeitig Tempo 50 eingeführt worden. Aber daran hält sich keiner.“ Er selbst sei vor wenigen Tagen von einem Linienbus &bdquo;gefühlt mit 70“ haarscharf überholt worden. &bdquo;Da kann ich meine Tochter doch nicht langfahren lassen.“ Hoyer hat auch die Bezirkspolitik auf die Problematik hingewiesen. Doch den Bezirksvertretern ist sie seit Langem wohlbekannt. Bislang konnten allerdings auch sie nichts erreichen. 2019 etwa forderten sie eine Instandsetzung und den Lückenschluss zwischen dem Supermarkt und der Wilhelmsdorfer Kreuzung; 2022 zumindest eine Straßenmarkierung für die Radler (&bdquo;Pinsellösung“) zwischen Friedrichshüte und Supermarkt plus die (inzwischen umgesetzte) Geschwindigkeitsreduzierung. Was der zuständige Landesbetrieb Straßen NRW sagt Auf Anfrage erklärt der Landesbetrieb Straßen NRW, dass der Geh/Radweg (G/R) einst entlang der Verler/Eckardtsheimer Straße als &bdquo;benutzungspflichtiger G/R“ angelegt wurde, und zwar auf teilweise privaten Grundstücken. Aktuell werde er nicht von Straßen NRW unterhalten. Lesen Sie auch: 15 Tipps für Eltern und Schulanfänger Die Behörde will den Weg &bdquo;richtlinienkonform“ auf 2,5 Meter ausbauen und die marode Brücke über den Strothbach &bdquo;zeitnah“ durch einen Neubau ersetzen. Anfang des Jahres sei die Planung den beiden Eigentümern vorgestellt worden, werde derzeit überarbeitet und dann erneut den Eigentümern präsentiert. &bdquo;Wir gehen zurzeit von einer baulichen Umsetzung im nächsten Jahr aus“, sagen die Planer. Doch der Radverkehr solle bis dahin nicht auf dem schmalen Weg geführt werden. Daher sei in Abstimmung mit dem Amt für Verkehr die Verkehrsregelung geändert worden: Der Radverkehr fahre auf der Straße, und &bdquo;dafür wird die Geschwindigkeit bereits vor der Ortstafel auf 50 Kilometer pro Stunde reduziert“. Sobald Brücke und G/R gebaut seien, könnten die Radler beides wieder benutzen. Durchgehender Radweg wäre &bdquo;super“ Ob es allerdings jemals einen durchgehenden Radweg bis Sennestadt ohne Seitenwechsel und Lücke geben wird, bleibt offen. Jan Hoyer jedenfalls würde es freuen: &bdquo;Das wäre echt super.“ .responsive23-x0b1JLT625LohLCU-map-verler-strasse-radweg { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-x0b1JLT625LohLCU-map-verler-strasse-radweg { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-x0b1JLT625LohLCU-map-verler-strasse-radweg { padding-top: 142.86%; } }

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