SPD, Grüne und FDP wollen regieren: Drei Bielefelder reden bei der Ampel mit

Bielefeld. Die Sondierungen sind abgeschlossen, jetzt geht es ans Eingemachte: Rund 300 Politiker von SPD, Grünen und FDP sprechen ab heute über Details eines Koalitionsvertrags. Bis zum 10. November sollen sie Ergebnisse vorlegen und Konflikte klären. &bdquo;Das ist eine klare Ansage, die die drei Parteien vereinbart haben“, sagt die SPD-Bundestagsabgeordnete Wiebke Esdar. Viel Arbeit also für die Mitglieder der 22 Verhandlungsgruppen. Mit dabei ist natürlich Britta Haßelmann, Parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen-Bundestagsfraktion. Sie gehört auch zum 10er-Team ihrer Partei, das die Sondierungsgespräche geführt hat. Nun sitzt sie in der Arbeitsgruppe &bdquo;Moderner Staat“ und ist dort Leiterin der vierköpfigen Delegation der Grünen. Dort geht es um Themen wie Wahlrecht, Planungsbeschleunigung, Verwaltungsmodernisierung oder digitale Bürgerbeteiligung. &bdquo;Die Verantwortung ist groß, ich werde mit großer Ernsthaftigkeit verhandeln“, sagt Haßelmann, die seit 2005 dem Bundestag angehört. Vom Spitzenteam ausgewählt Nach dem 10. November wollen Spitzenpolitiker der Parteien letzte strittige Punkte ausräumen. Auch dabei wird Haßelmann wohl ein gewichtiges Wort mitsprechen.Mit &bdquo;Optimismus und Begeisterung“ geht Wiebke Esdar in die Gespräche. Sie gehört zur Gruppe &bdquo;Innovation, Wissenschaft, Hochschule und Forschung“. Das Sondierungsteam der SPD, in dem neben Olaf Scholz unter anderem die beiden Parteivorsitzenden gehören, hat ausgewählt, wer in den Gruppen mitarbeitet. &bdquo;Wir wurden angerufen und gefragt“, berichtet Esdar. Natürlich habe sie sofort ja gesagt. &bdquo;Gerade in dieser Arbeitsgruppe kann ich Erfahrungen einbringen. Es geht auch um bessere Arbeitsbedingungen an den Hochschulen.“ Esdar, die seit 2017 im Bundestag sitzt, war während ihrer Zeit als Wissenschaftlerin an der Uni Bielefeld Sprecherin des sogenannten akademischen Mittelbaus.Fast täglich wird getagt In den meisten der 22 Verhandlungsgruppen sitzen jeweils vier Vertreter jeder Partei, in einigen sechs. Und die haben ein strammes Programm vor sich: Sie treffen sich in den Zentralen von SPD, Grünen und FDP in Berlin und tagen dem Vernehmen nach in den nächsten Wochen fast täglich von 11 bis 17 Uhr.Einer der wenigen, die gleich in zwei Verhandlungsgruppen sitzen, ist Jens Teutrine. Der 28-Jährige ist zwar erst im September neu ins Parlament gewählt worden, doch seine Stimme hat in der liberalen Fraktion durchaus Gewicht. Denn Teutrine ist Bundesvorsitzender der Nachwuchsorganisation Junge Liberale und er ist gerade zum Vorsitzenden der &bdquo;Jungen Gruppe“ der FDP-Bundestagsfraktion gewählt worden. Der gehören 27 Abgeordnete unter 40 Jahren an.Details sollen nicht ausgeplaudert werden Teutrine spricht in den Verhandlungsgruppen &bdquo;Kinder, Familie, Senioren und Jugend“ sowie &bdquo;Arbeit und Qualifizierung“ mit. Der Liberale, der in einer WG am Jahnplatz wohnt und im Wahlkreis Herford-Minden-Lübbecke kandidiert hat, will sich für die junge Generation, für Chancengleichheit und Weiterbildung starkmachen.Details der Verhandlungen, darauf haben sich die Parteien verständigt, werden nicht ausgeplaudert. Die Ergebnisse sind offen. Doch am 10. November soll weitgehend fest stehen, ob und wie man bei den 22 Themenbereichen zusammenarbeiten kann. Formulieren soll das jede Gruppe auf maximal drei DIN A4-Seiten – und zwar in der Schriftgröße 11.Die Papiere sind dann Grundlage für die sogenannten Hauptverhandlungen. Ende November soll ein Koalitionsvertrag stehen und nach Abstimmungen der Parteien in der Woche vom 6. Dezember ein Bundeskanzler gewählt werden.

Meistgelesen